Anti-Schweiß-Behandlung Frau

Jeder Mensch schwitzt - extreme Wärme, körperliche Belastung oder Anspannung führen dazu, dass das Nervensystem Impulse an die Schweißdrüsen sendet. Bei der sogenannten Hyperhidrose leiden Betroffene unter übermäßiger Schweißproduktion, welche sich als feuchter Händedruck, Schweißfüße oder Schwitzflecken auf der Kleidung, vor allem unter den Achseln, äußert. Um dem übermäßigen Schwitzen entgegenzuwirken, kann daher eine Anti-Schweiß-Behandlung sinnvoll sein.

Behandlung | Anti-Schweiß-Behandlung |
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Kosten: |
400-950 Euro |
Dauer der OP: |
15 Minuten |
Klinikaufenthalt: |
ambulant |
Intensivität: |
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Fit nach: |
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Ergebnis sichtbar nach: |
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Ärzte und Kliniken: |
Anti-Schweiß-Behandlung: Was muss ich wissen?
Durch Schwitzen wird der Wärmehaushalt des Menschen reguliert. Für diesen Vorgang sind zwei Millionen im Körper vorhandenen Schweißdrüsen zuständig. Äußere oder innere Einflüsse können dafür sorgen, dass sich der Körper überhitzt. In dem Fall erhalten die Drüsen Impulse vom Nervensystem und beginnen daraufhin mit der Absonderung des Schweißes. Bei Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) können das ab 50 mg in der Minute sein.[1]
Natürliche Wege mit Deo und Co. helfen dann meist nicht mehr weiter. Für die etwa 3 % der Bevölkerung, die unter Hyperhidrose leidet, kann daher eine Anti-Schweiß-Behandlung Abhilfe schaffen.[1]
Bei der Behandlung wird an den entsprechenden Stellen des Körpers (Achseln, Füße, Hände oder Stirn) Botulinumtoxin A (kurz Botox) injiziert. Dies bewirkt eine Blockierung des Nervensystems an diesen Stellen und verringert damit in der Regel die Schweißproduktion.
Patienten, die eine Anti-Schweiß-Behandlung vornehmen lassen, verfügen danach meist über ein gesteigertes Selbstwertgefühl. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die Anti-Schweiß-Behandlung zu einer Besserung bei Migränebeschwerden führen kann.
Was kostet eine Anti-Schweiß-Behandlung?
Aktuell liegen die Kosten für eine Anti-Schweiß-Behandlung mit Botulinumtoxin zwischen 400 € und 950 €.[2] Die Preise variieren je nach Menge der zu behandelnden Schweißdrüsen. Aus diesem Grund können die tatsächlich anfallenden Kosten erst nach einer umfassenden Untersuchung berechnet werden.
Die nachfolgenden Preisbeispiele stammen aus dem myBody® Klinikfinder:
Zahlt die Krankenkasse meine Anti-Schweiß-Behandlung mit Botox?
Kosten werden von der Krankenkasse höchstens bei schwerer Hyperhidrose übernommen, wenn davor alle Alternativen, wie z. B. die lokale Applikation von Aluminiumchlorid, versagt haben. Jeder Fall ist jedoch individuell. Sprechen Sie daher am besten vor der Behandlung mit Ihrer Kasse über die Möglichkeiten einer Kostenübernahme.
Wird eine Anti-Schweiß-Behandlung aus rein ästhetischen Gründen durchgeführt, muss diese selbst finanziert werden. Dies gilt ebenso für alle weiteren anfallenden Kosten.
Welcher Arzt kommt für eine Behandlung infrage?
Für die Wahl des richtigen Arztes ist unter anderem die Spezialisierung im Bereich der Anti-Schweiß-Behandlung sowie der Facharzttitel wichtig. Viele Dermatologen, Plastische Chirurgen und andere Fachärzte bieten in Deutschland eine solche Behandlung an. Ärzte und Einrichtungen, die zusätzlich das myBody®-Qualitätssiegel tragen, erfüllen bestimmte Qualitätskriterien und verpflichten sich zur Einhaltung strenger Qualitätsstandards. Diese zertifizierten Ärzte und Einrichtungen sind im myBody®-Klinikfinder gelistet.

Zertifizierung

Zertifizierung

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Welche Methoden gibt es?

Um übermäßiges Schwitzen zu unterbinden, kommt bei der minimal-invasiven Anti-Schweiß-Behandlung Botulinumtoxin A (Botox) zum Einsatz. Bei der Behandlung wird es in die entsprechenden Stellen, wie z. B. Achseln, Hände, Füße, Stirn, injiziert.
Botox ist ein natürlich vorkommendes Bakterieneinweiß, welches einzelne Nervenimpulse blockieren kann. Eine Injektion mit Botulinumtoxin A kann daher die Aussendung eben solcher Impulse an die Schweißdrüsen und die damit verbundene Schweißproduktion unterbinden. Fühl- und Tastsinn werden dabei nicht berührt.
Das Behandlungsergebnis ist in der Regel sofort sichtbar. Nach etwa 6 bis 9 Monaten hat sich das Botox meist wieder abgebaut. Für ein dauerhaftes Ergebnis empfiehlt sich daher eine Behandlung zweimal im Jahr.[3]
Eine weitere Möglichkeit übermäßige Schweißproduktion (axilläre Hyperhidrose) loszuwerden ist die Behandlung mit miraDry®, eine klinisch erprobte Thermotherapie zur Behandlung von Achselschweiß - ganz ohne OP, Hautverletzungen und Einschränkungen: Noch mehr Informationen zu miraDry®.
Als Alternative zur Anti-Schweiß-Behandlung kommt außerdem die Entfernung der Schweißdrüsen infrage: Alle Informationen zur Schweißdrüsenentfernung.
Gibt es Medikamente gegen Schwitzen?
Das sogenannte Anticholinergika wird gegen übermäßiges Schwitzen eingesetzt. Die Wirkstoffe hemmen Acetylcholin - den Überträgerstoff im Nervensystem, welcher die Schweißdrüsen zur Produktion und Schweißsonderung anregt.
Hemmt dies die Schweißproduktion dennoch nicht ausreichend, kann eine Behandlung mit Botox weiterhelfen.
Was hilft gegen starkes Schwitzen unter den Achseln?
Bei "normal" starkem Schwitzen sind Antitranspirant Deos wirkungsvoll. Sie enthalten unter anderem Aluminiumsalze, welche die Schweißdrüsen verengen und so die Schweißproduktion hemmen.
Leiden Sie jedoch unter einer Hyperhidrose, also übermäßigem Schwitzen, können oft selbst Antitranspirant Deos nicht mehr helfen. Hilfreich kann dann eine Anti-Schweiß-Behandlung mit Botox oder eine Schweißdrüsenentfernung sein.
Wie läuft eine Anti-Schweiß-Behandlung ab?
Vorbereitung
Im Vorfeld einer Anti-Schweiß-Behandlung testet der Arzt die entsprechenden Körperstellen mit einem Indikator. Mit einer Spezialflüssigkeit werden dann Achseln, die Fußsohlen, die Innenflächen der Hände oder die Stirn besprüht, infolge dessen sich die Stellen verfärben.
An diesen Markierungspunkt erfolgen dann die Einstiche für die Botox-Injektion. Dem Auftreten eventueller Schmerzen wird mit dem vorherigen Auftragen einer Betäubungscreme oder lokaler Anästhesie entgegengewirkt.
Behandlung
Haben sich die hyperaktiven Schweißdrüsen verfärbt, injiziert der Facharzt im Abstand von einem Zentimeter kleine Mengen Botox in die Haut. Erfolgt die Anti-Schweiß-Behandlung nur im Bereich der Achselhöhlen ist das Auftreten von Schmerzen üblicherweise eine Ausnahme.
Sollte möglicherweise ein brennendes Gefühl auftreten, so kann dieses mit einer sehr kalten Kompresse gelindert werden. An den Handflächen und Fußsohlen können die Injektionen etwas schmerzhafter sein, daher wird hier oftmals eine lokale Anästhesie vorgenommen.
In der Regel wirkt die Anti-Schweiß-Behandlung sofort.
Nachsorge
Botox benötigt einige Zeit, um sich an den entsprechenden Körperstellen zu binden. Daher empfiehlt es sich, Kopf und Körper im Anschluss an die Behandlung für etwa drei Stunden nicht ab- oder hinzulegen. Körperliche Anstrengungen sollten ebenso unterlassen werden.
Sehr selten wird von einer Restaktivität einzelner Drüsen nach der Behandlung berichtet. Sollte dies eintreten, ist womöglich eine Nachbehandlung nötig. Diese wird meist zehn Tage nach der ersten Therapie erfolgen.
Botulinumtoxin A wirkt im Normalfall sechs bis neun Monate. Produzieren die Drüsen nach dieser Zeit wieder viel Schweiß, so kann die Anti-Schweiß-Behandlung erneut und ohne Bedenken wiederholt werden.
Welche Risiken gibt es?

Die Anti-Schweiß-Behandlung ist kein chirurgischer Eingriff und gehört zu den komplikationsarmen Therapien. Herkömmliche Risiken sind entsprechend gering, dennoch können Komplikationen bei keiner medizinischen Behandlung ausgeschlossen werden.
An den Injektionsstellen kann es zur Bildung kleinerer blauer Flecken kommen, welche sich in der Regel rasch wieder zurückbilden.
Wird das Botulinumtoxin A falsch injiziert, kann es von der Haut in die Muskeln gelangen. Dadurch kommt es zu einer Muskelentspannung und Beeinträchtigung der Muskelfunktion. Gleiches gilt bei einer Überdosierung. Dieser Zustand ist normalerweise nur von kurzer Dauer und nicht besorgniserregend. Um solchen Komplikationen vorzubeugen, sollte eine Anti-Schweiß-Behandlung dennoch immer nur von einem Facharzt durchgeführt werden.
Schwitzen ist doch wichtig. Ist eine Anti-Schweiß-Behandlung nicht gefährlich?
Natürlich ist es wichtig, dass unser Körper schwitzen kann, denn schließlich ist das unser eigenes Kühlsystem, welches uns z. B. vor Überhitzung schützt. Da wir mit ca. 2 Millionen Schweißdrüsen ausgestattet sind, ist eine anteilige Entfernung von Schweißdrüsen in der Regel ungefährlich. Genauere Informationen kann Ihnen ein Facharzt geben.
Qualifizierte Ärzte finden Sie im myBody® Klinikfinder.
Quellennachweis
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