Expertengespräch zu Zahnimplantaten

Zahnimplantate stellen eine hochmoderne und effektive Lösung für den Ersatz fehlender Zähne dar und sind längst ein fester Bestandteil der zahnmedizinischen Versorgung. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Technologie, und welche Fortschritte wurden in den letzten Jahren gemacht? Im folgenden Expertengespräch gibt Dr. Luckey, ein erfahrener Implantologe, Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen der modernen Zahnimplantologie.
myBody: Herr Dr. Luckey, viele Menschen wünschen sich makellose Zähne und ein strahlendes Lächeln, welche Möglichkeiten bietet die moderne Zahnmedizin hier?
Dr. Luckey: Zahnimplantate sind ein hervorragender funktioneller und auch ästhetischer Ersatz für ein lückenloses Gebiss. Die Implantologie ist das Teilgebiet der Zahnmedizin, indem in den letzten Jahren die größten Fortschritte erzielt werden konnten. Mit Implantaten werden vielfältige und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Lösungen zur Rekonstruktion eines oder mehrerer Zähne geboten. Auch für Patienten mit problematischen Voraussetzungen, z.B. zu wenig Knochenvolumen, ohne dass die künstlichen Zahnwurzeln nicht eingesetzt werden können, bietet die moderne Implantologie ausgezeichneten Zahnersatz.
myBody: Wie kommt der Knochenverlust zustande?
Dr. Luckey: Entzündliche Zahnfleischerkrankungen können den Kieferknochenverlust hervorrufen. Jeder vierte Patient leidet unter mehr oder minder starker Paradontitis, in deren Folge sich Zahnfleisch und Kieferknochen zurückbilden.
myBody: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei unzureichender Knochenstruktur?
Dr. Luckey: Knochendefizite können durch den Wiederaufbau des Knochens im Vorfeld der Implantation beseitigt werden. Ein sehr modernes und bewährtes Verfahren aus der Biotechnologie ist BioSeed®-OralBone. Bei traditionellen Verfahren wurde das Knochentransplantat beispielsweise aus der Hüfte entnommen, bei BioSeed®-OralBone kann der Zahnarzt eine kleine Menge Knochenhaut aus dem hinteren Backenzahnbereich gewinnen. Im Labor kann aus den gewonnenen Zellen neue Knochen- substanz gezüchtet werden. Aus dieser wiederum kann innerhalb von acht Wochen ein neuer körpereigener Knochen entstehen. Diese sog. „Knochen-Chips“ werden dann genau an der Stelle positioniert, an der wir später die Implantate ein- schrauben. Ich wende diese Methode seit mehr als zwei Jahren erfolgreich an.
myBody: Nachdem sichergestellt wird, dass das Knochenvolumen ausreichend ist, wie verläuft das Einsetzen des Implantats?
Dr. Luckey: Implantate sind künstliche, aus Titan bestehende Zahn- wurzeln, die schrauben- oder zylinderförmig sind und in den Kieferknochen eingesetzt werden, um den Zahnverlust auszugleichen. Um das Implantat später an die richtige Stelle zu setzen, verwende ich RoboDent®. Dieses moderne dreidimensionale Planungssystem ermöglicht es, die chirurgische und prothetische Planung exakt auf die OP zu übertragen.
myBody: Können Sie uns das RoboDent®-Verfahren genauer erklären?
Dr. Luckey: Auf Grundlage der Daten aus der Computertomographie kann die Planungssoftware die im Kiefer anatomisch günstigste Position für das Implantat lokalisieren. Bei der OP kann durch die sorgfältige Vorausplanung der Bohrer milimetergenau positioniert und das Zahn- implantat winkelgetreu ausgerichtet werden. Ein Vorteil von RoboDent® ist, dass das System nicht mit Schablonen arbeitet – anders als herkömmliche computerunterstützte Planungssysteme – und die zuvor berechneten Daten direkt auf den Kieferknochen übertragen werden können.
myBody: Hat das System weitere Besonderheiten?
Dr. Luckey: Ja, zum Beispiel erkennt das Navigationssystem automatisch die Länge des eingespannten Bohrers. Zudem werden die sensiblen Strukturen von Nerven, Gefäßen, Kieferhöhle und Nasenboden auf dem Monitor farbig markiert. Sie können somit geschützt werden, da ich genau erkennen kann, an welcher Stelle der Bohrer sich gerade befindet.
myBody: Zurück zur Behandlung. Wie verläuft die Implantation?
Dr. Luckey: Zunächst wird der Patient lokal betäubt und an die Position des Implantates ein kleines Loch gestanzt. Das Schmerzempfinden ist hierbei sehr kurz, auch die Wunde schwillt nur minimal an. Behandlungs- dauer und Regenerationszeit sind wesentlich kürzer im Vergleich zu traditionellen Verfahren. Die Träger für das Provisorium werden danach auf die gleiche Weise eingesetzt. Nach einer 3 bis 6 Monate langen Einheilzeit erhält der Patient die endgültige Implantatkrone.
myBody: Herr Dr. Luckey, wir danken herzlich für das Gespräch!
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