Venenbehandlung mit der ClariVein® -Methode
Wirksam, schonend und schmerzarm
Venenleiden zählen zu den häufigsten Erkrankungen unserer Gesellschaft. So vielfältig die Ursachen und Ausprägungen der Venenschwäche sind, so unterschiedlich sind auch ihre Behandlungen. In den letzten Jahren hat sich der Fokus von der klassischen Venenoperation hin zu minimal-invasiven Methoden verlagert. Als besonders schonend gilt derzeit das in den USA entwickelte ClariVein®-Verfahren, das nun auch im deutschsprachigen Raum zunehmend Beachtung findet.
myBody: Herr Dr. Pelle, Experten weisen immer wieder darauf hin, dass eine Krampfader durchaus kein rein ästhetisches Problem ist, sondern schwerwiegende gesundheitliche Probleme mit sich bringen kann. Was passiert, wenn eine kranke Vene nicht behandelt wird?
Dr. Pelle: Bei einer geschwächten Vene schließen die Venenklappen nicht mehr richtig, so dass das Blut nicht mehr ordnungsgemäß zum Herzen transportiert wird. Stattdessen fließt es in die Beine zurück, erhöht dort den Druck und bildet im oberflächlichen Venensystem Varizen, also Krampfadern. Werden diese nicht behandelt, setzen sich der Blutstau und die Überdehnung der Gefäße von den oberflächlichen zu den tiefer liegenden Venen fort. Die Folge kann eine chronisch-venöse Insuffizienz mit Schwellungen, Stauungsexzemen, Entzündungen bis hin zum offenen Bein oder auch eine Thrombose mit nachfolgender Lungenembolie sein.
myBody: Und trotzdem scheuen sich noch viele Patienten vor einer Behandlung. Warum?
Dr. Pelle: Weil viele Patienten bei einer Venenbehandlung zuerst an die klassische Venenoperation, das Venenstripping, denken. Sie fürchten den chirurgischen Eingriff, die Narkose, die Schmerzen, die vergleichsweise lange Genesungsdauer und die vernarbten Stellen. Dabei gibt es heute eine Reihe von minimal-invasiven Methoden - also Behandlungen, die ganz ohne Operation auskommen - mit denen sich Krampfadern hervorragend behandeln lassen.
myBody: Sie meinen Verödung oder Laserbehandlung?
Dr. Pelle: Ja, unter anderem. Aber auch diese Verfahren wurden inzwischen schon weiterentwickelt und hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit optimiert. Eine relativ neue Behandlungsmethode, die wir seit 2011 bevorzugt einsetzen, ist das ClariVein®-Verfahren.
myBody: Können Sie uns die Methode näher erläutern?
Dr. Pelle: Gerne. Das ClariVein-Verfahren ist eine Kombination aus mechanischer und chemischer Behandlung. Mechanisch bedeutet, dass wir einen winzigen Katheder direkt in die Krampfader einführen. Dieser Katheder hat eine speziell abgewinkelte, schnell rotierende Spitze, die die Gefäßinnenwand reizt und verletzt, wodurch sich die Vene zusammenzieht. Jetzt kommt die chemische Komponente. Beim Zurückziehen des Katheders wird ein spezielles Verödungsmittel Mikroschaum) in die Krampfader gespritzt. Durch die Rotation der Kathederspitze wird die Flüssigkeit verwirbelt und kann sich an der aufgerauten Innenwand optimal verteilen. Diese Kombination führt zu einem sehr schnellen und präzisen Verschluss der Vene.
myBody: Und durch den Verschluss der Vene ist die Krampfader völlig beseitigt?
Dr. Pelle: Der Verschluss führt erst einmal dazu, dass das Blut nicht mehr zurückfließen kann und der Druck abnimmt. Die verschlossene Vene steht damit dem Blutfluss nicht mehr zur Verfügung. Sie stirbt quasi ab. Nach einiger Zeit verwandelt sich die Vene in einen bindegewebsartigen Strang, den der Körper schließlich verarbeiten bzw. abbauen kann.
myBody: Die Wirkung anderer endovenöser Verfahren wie der Laserbehandlung oder der Radiofrequenztherapie ist ähnlich - die Vene wird verschlossen. Worin liegt also der Vorteil des ClariVein®-Verfahrens?
Dr. Pelle: Die Wirkung mag ähnlich sein, aber die Vorgehensweise ist eine ganz andere. Bei den thermischen Verfahren wird die Vene durch sehr hohe Temperaturen ausgeschaltet. Dabei muss das umliegende Gewebe stark gekühlt und betäubt werden. Trotzdem besteht dabei immer die Gefahr einer Schädigung der venenbegleitenden Nerven oder von Verbrennungen - vor allem bei Venen, die dicht unter der Haut verlaufen. Beim ClariVein®-Verfahren erfolgt der Verschluss nicht über Hitzeenergie, sondern durch die mechanische und chemische Einwirkung. Da die Blutgefäße an der Gefäßinnenseite gegenüber der Reizung schmerzunempfindlich sind und da auch keine Hitze freigesetzt wird, ist hier keine Anästhesie erforderlich. Und das Risiko, dass umliegendes Gewebe verletzt wird, geht gegen Null. Das Verfahren ist daher deutlich schonender und nahezu schmerzfrei.
myBody: Das ClariVein®-Verfahren bringt also keinerlei Risiken mit sich?
Dr. Pelle: So kann man es leider nicht formulieren. Jeder noch so kleine Eingriff ist grundsätzlich mit Risiken verbunden. Darauf sollte jeder seriöse Arzt hinweisen. Auch bei der ClariVein®-Methode können in seltenen Fällen allergische Reaktionen, Infektionen, Hautverfärbungen oder winzige Hämatome entstehen. Auch das Risiko einer Venenentzündung oder einer Venenthrombose lässt sich - wie bei allen anderen Venenbehandlungen auch - nicht gänzlich ausschließen. Sehr selten können auch kurzfristige neurologische Symptome wie Migräne, Flimmersehen und Schwindel auftreten. Grundsätzlich gilt jedoch: je kleiner und gefäßschonender der Eingriff, umso geringer das Risiko. Und das ClariVein®-Verfahren zählt derzeit zu den schonendsten Behandlungen.
myBody: Und wie sieht es mit den langfristigen Ergebnissen aus?
Dr. Pelle: Da das Verfahren noch sehr jung ist, liegen bisher lediglich Ergebnisse für die ersten zwei Jahre nach einer Behandlung vor. Und die zeigen mit einer Verschlussrate von 96% gleich gute Resultate wie die bewährten endovenösen Verfahren. Und im Vergleich zum klassischen Venenstripping überzeugt das ClariVein®-Verfahren ganz eindeutig hinsichtlich der postoperativen Schmerzen, des kosmetischen Ergebnisses und der schnellen Genesung.
myBody: Herr Dr. Pelle, haben Sie herzlichen Dank für Ihre Ausführungen zu dieser neuen Behandlungsmethode.
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