myBody.de unterstützt Kennzeichnungspflicht digital bearbeiteter Bilder

Die zunehmende Nutzung sozialer Medien und der Einfluss dieser Plattformen auf das Selbstbild junger Menschen haben in den letzten Jahren erhebliche Besorgnis erregt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien und die jährlichen Erhebungen der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) sowie der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) weisen darauf hin, dass die Darstellung eines surrealen, unerreichbaren Schönheitsideals durch den Einsatz von Filtern und die Bearbeitung von Gesichts- und Körpermerkmalen zu einem verminderten Selbstwertgefühl und in extremen Fällen zu krankhaften Körperwahrnehmungsstörungen (Dysmorphophobie) bei jungen Menschen führen kann.
Der Einfluss von Filtern und KI auf das Selbstbild
Die fortwährende Nutzung von Filtern und Bildbearbeitungsprogrammen in sozialen Medien wie Instagram und TikTok vermittelt ein unrealistisches Schönheitsideal, das für die meisten Menschen unerreichbar ist. Dies kann bei jungen Nutzer*innen zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen und in schweren Fällen sogar psychische Störungen wie Dysmorphophobie auslösen. Diese Störungen sind gekennzeichnet durch eine übermäßige Beschäftigung mit vermeintlichen oder tatsächlichen körperlichen Makeln.
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz im digitalen Bereich verschärft das Problem zusätzlich. KI-generierte Profile und perfekt bearbeitete Bilder setzen unrealistische Maßstäbe und verunsichern junge Menschen, die sich noch in der Entwicklungsphase ihres Selbstbildes befinden. Diese Verunsicherung und der ständige Vergleich mit unerreichbaren Schönheitsstandards können erhebliche psychische Belastungen mit sich bringen.
Forderungen nach gesetzlichen Regelungen
Angesichts dieser Entwicklungen fordern die drei großen Fachgesellschaften DGÄPC, DGPRÄC und VDÄPC, die Fachärzt*innen für Plastische und Ästhetische Chirurgie vertreten, eine gesetzliche Regelung zur Kennzeichnung von bearbeitetem Bildmaterial. Eine solche Regelung sei insbesondere zum Schutz der jungen, anfälligen Zielgruppe unabdingbar, um schwerwiegenden psychischen Erkrankungen vorzubeugen und diese zu verhindern.
"Eine Kennzeichnungspflicht würde dazu beitragen, die Erwartungen und das Selbstbild junger Menschen zu realistischeren Maßstäben zu lenken", so ein Sprecher der Fachgesellschaften. "Es ist entscheidend, dass junge Menschen erkennen können, wann ein Bild bearbeitet wurde, um sich nicht mit unerreichbaren Idealen zu vergleichen."
Positive Beispiele aus dem Ausland
Die Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht folgt den positiven Beispielen aus Ländern wie Frankreich, Norwegen und Israel, die bereits gesetzliche Regelungen in diesem Bereich eingeführt haben. Diese Länder haben erkannt, wie wichtig es ist, junge Menschen vor den negativen Auswirkungen manipulierten Bildmaterials zu schützen und entsprechende Gesetze implementiert.
Der aktuelle Stand in Deutschland
In Deutschland hat die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) unter dem Vorsitz der Senatorin Katharina Fegebank im Jahr 2022 mehrheitlich beschlossen, eine Kennzeichnungspflicht bei der Bearbeitung von Bildmaterial in der Werbung und in sozialen Netzwerken einzuführen. Trotz dieses Beschlusses wurde die Regelung auf Bundesebene bisher noch nicht weiterverfolgt.
Die Fachgesellschaften betonen die Dringlichkeit dieses Anliegens und fordern die Bundesregierung auf, die Beschlüsse der GFMK zügig umzusetzen. "Es ist an der Zeit, dass auch Deutschland sich den internationalen Vorbildern anschließt und gesetzliche Maßnahmen ergreift, um junge Menschen vor den negativen Auswirkungen der Schönheitsideale in den sozialen Medien zu schützen", so der Sprecher weiter.
myBody.de möchte an dieser Stelle betonen, dass die Debatte über die Kennzeichnungspflicht von bearbeitetem Bildmaterial in sozialen Medien ein wichtiger Schritt in Richtung eines bewussteren und verantwortungsvolleren Umgangs mit digitalen Medien ist. Nur durch klare gesetzliche Regelungen kann sichergestellt werden, dass junge Menschen in einer digitalen Welt aufwachsen, die ihr Selbstwertgefühl stärkt und nicht untergräbt. myBody.de verweist in dem Zusammenhang auch auf das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, welches mit der Initiative "Mit digitalen Medien bewusst umgehen", das Bewusstsein für digitale Gefahren schärfen, Medienkompetenz stärken und den verantwortungsvollen Umgang fördern will.
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