Refertilisierung auf myBody.de - Methoden zur Refertilisierung beim Mann
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Refertilisierung beim Mann Methoden im Überblick

Methoden im Überblick

Die Samenleiter werden über zwei kleine Hautschnitte im Bereich des Hodensackes freigelegt. Die mikrochirurgische Refertilisierung wird aufgrund der Kleinheit der Strukturen und der hohen Anforderungen an die Präparationstechnik unter dem Operationsmikroskop durchgeführt.

Die am häufigsten durchgeführte Refertilisierung ist die Vasovasostomie. Nachdem die Samenleiter präpariert worden sind, werden sie in einer drei- bis vierschichtigen Nahttechnik mit feinsten Nähten wieder aneinander- geführt.

Vasovasostomie (VVS): Vor- & Nachteile

Vorteile:
  • Höhere Erfolgsrate bei intakten Samenleitern
  • Technisch einfacher als die Tubulovasostomie
  • Geringere Komplikationsrate
Nachteile:
  • Unwirksam bei Nebenhodenverschluss

Während der Refertilisierung mit der Vaso-Vasostomie-Methode erfolgt eine Untersuchung des Spermas. Im Fall eines fehlenden Spermiennachweises oder bei beeinträchtigten Samenleitern kann es vonnöten sein, den Samenleiter direkt mit dem Nebenhodengang zu verbinden. Diese Methode wird Tubulovasostomie genannt.

Tubulovasostomie (TVS): Vor- & Nachteile

Vorteile:
  • Lösung bei Nebenhodenverschluss
  • Ermöglicht Refertilisierung trotz fehlender Spermien im Samenleiter
Nachteile:
  • Komplizierterer Eingriff
  • Etwas höhere Komplikationsrate

Die Erfolgsraten der mikrochirurgischen Vaso-Vasostomie, VVS (Zusammenführen beider durchtrennten Samenleiterenden) beziehungs-weise der mikrochirurgischen Tubulovasostomie, TVS (das obere, zur Harnröhre verlaufende Samenleiterende wird direkt mit einem Nebenhodenkanälchen verbunden) sind höher im Vergleich zu den bekannten Maßnahmen der künstlichen Befruchtung.

 

Für eine Refertilisierung des Mannes spricht ebenso die niedrigere Komplikationsrate der erwähnten Methoden.

Dr. Marc Armbruster Refertilisierung beim Mann

Expertenwissen

Experten-Interview mit Dr. med. Marc Armbruster, Facharzt für Urologie, Gemeinschaftspraxis Dres. Armbruster / Müller, Stuttgart

myBody: Herr Dr. Armbruster, was ist der entscheidende Unterschied zwischen der Vasovasostomie und der Tubulovasostomie?

Dr. Armbruster: Der Unterschied liegt darin, dass bei der Tubulovasostomie der Samenleiter direkt mit einem Nebenhoden- kanälchen verbunden wird. Durch die Sterilisation kann der Druck, der in den Nebenhodenkanälchen herrscht, so stark werden, dass es zu einem Platzen der Kanälchenwand kommt und dadurch ein narbiger Verschluß schon in Höhe des Nebenhodens resultiert. In diesem Fall wäre es sinnlos die beiden Samenleiter - wie bei der Vasovasostomie - wieder aneinander zu nähen.

myBody: Welche Kriterien sind entscheidend für die Wahl der jeweiligen Behandlungsmethode?

Dr. Armbruster: Während des Eingriffs wird die Samenflüssigkeit, welche sich aus dem zum Nebenhoden führenden Samenleiterende entleert, auf Farbe, Konsistenz und unter dem Mikroskop untersucht. Neben dem fehlenden Nachweis von Spermien unter dem Mikroskop kann eine dickflüssige, zahnpastenartige weiße Samenflüssigkeit ein typisches Zeichen eines Nebenhodenverschlusses sein. In diesem Falle müsste dann eine Tubulovasostomie durchgeführt werden.

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