Descemet-Membran

Die Descemet-Membran, die auch als hintere Basalmembran bezeichnet wird, liegt zwischen der Hauptsubstanz (Stroma) und der untersten Deckschicht (Endothel) der Hornhaut. Die durchsichtige, homogene Membran besteht aus verschiedenen Schichten und nimmt im Laufe des Lebens an Dicke zu. Ebenso wie das tiefe Stroma und das Endothel enthält sie keine Nerven.

Durch den hohen Anteil an Kollagenfasern ist die Descemet-Membran die widerstandsfähigste und elastischste Schicht der gesamten Hornhaut. Sie schützt das Endothel vor Infektionen und mechanischen oder chemischen Verletzungen.

Zwar ist die Descemet-Membran regenerationsfähig, allerdings heilen Verletzungen nur unter Narbenbildung aus.

Die Descemet-Membran schützt die Hornhaut

Die Descemet-Membran sorgt aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit für eine optimale Stabilität der Hornhaut. Bei einer Schädigung kann Kammer- wasser in die Hornhaut eindringen und zum Aufquellen bzw. zur Trübung führen. Dies ist beispielsweise beim so genannten Keratokonus, einer der häufigsten Wölbungsanomalien der Hornhaut, der Fall. Bei dieser erblichen Erkrankung wölbt sich die Hornhaut kegelförmig und verdünnt. Durch das fortschreitende Ausdehnen kann die Descemet-Membran einreißen (akuter Keratokonus). In diesem Fall ist meist eine Hornhaut-Transplantation indiziert. Dabei wird die verformte Hornhaut herausgeschnitten und durch eine Spenderhornhaut ersetzt.

Je nach Ausmaß der Erkrankung und entsprechender Diagnose kann auch eine neue Transplantationstechnik, die so genannte Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK), zum Einsatz kommen, bei der lediglich die Descemet-Membran mit dem Endothel verpflanzt wird.

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