Augenlaser Methoden im Überblick

Der sogenannte Excimer-Laser ist zentraler Bestandteil der Augenlaser-Behandlung. Mit diesem Präzisionsgerät ist es möglich, mit ca. 200 Impulsen, ein menschliches Haar zu durchtrennen. Diese Feinheit nutzen Fachärzte aus, um die Brechungsverhältnisse der im Schnitt 0,5 Millimeter dicken Hornhautvorderseite zu verändern und den Sehfehler exakt auszugleichen. Solch eine Augenkorrektur kann auf verschiedene Arten erfolgen:
LASIK-Verfahren

LASIK ist das derzeit weitverbreiteste Verfahren zur Augenlaserkorrektur. Das Lasern – im Innenteil der Hornhaut – dauert nur wenige Minuten an.
Die Femto-LASIK ist als das All-Laser-Augenlaserverfahren bekannt. Das Besondere an dieser Methode ist, dass jeder Behandlungsschritt mit einem computergesteuerten Laser erfolgt. Daher ist die Femto-LASIK besonders präzise bei der Augenkorrektur und hat ein hohes Sicherheitsniveau.
Die wellenfrontgeführte iLASIK zählt zu den fortschrittlichsten Eingriffen in der Augenlaserchirurgie und vereint die Femto- und Wavefront- (Wellenfront) LASIK miteinander. Sie eignet sich zur Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung.
Bioptics ist ein Behandlungskonzept bei dem zwei Verfahren der refraktiven Chirurgie zeitlich voneinander getrennt miteinander verknüpft werden, sofern mit einer einzelnen Methode keine vollständige Korrektur der Fehlsichtigkeit gewährleistet werden kann.
ReLEX Smile-Verfahren

ReLEx Smile ist ein innovatives Augenlaser-Verfahren, das eine besonders sichere und schonende Korrektur der Fehlsichtigkeit ermöglicht. Der entscheidende Vorteil von ReLEx Smile ist, dass die Hornhaut nicht großflächig geöffnet werden muss, um das Auge zu lasern. Ein spezieller Femtosekundenlaser erledigt die Augenkorrektur in einem Behandlungsschritt.
PRK / LASEK-Verfahren

Bei Lasek wird das Gewebe an der Oberfläche der Hornhaut verdampft. Die Lasek Methode ist vor allem bei geringern Hornhautdicken empfehlenswert.
PRK-Verfahren
PRK ist die Vorläufermethode für eine Augenkorrektur. Hierfür kommt der Excimer-Laser zum Einsatz. PRK wird heutzutage seltener angewendet.
Die Trans-PRK ist ein hochmodernes Augenlaser-Verfahren, welches sich als schonende Methode zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten etabliert hat. Der Hauptunterschied der Trans-PRK verglichen mit der klassischen PRK oder der beliebten LASIK ist, dass ohne einen Schnitt bzw. eine mechanische Abtrennung der äußersten Hornhautschicht gelasert werden kann.
Der Begriff Epi-LASIK steht für Epitheliale Laser in situ Keratomileusi und beschreibt ein Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten an der oberflächlichen Hornhautschicht. Es ist eine Weiterentwicklung der Oberflächenbehandlungen PRK und LASEK und kombiniert Vorteile der klassischen LASIK. Die automatisierte und schonendere Variante der PRK/LASEK wird seit 2003 angewandt.

Expertenwissen zur Methodenwahl
mit Dr. med. Harry vom Felde, Facharzt für Augenheilkunde, Optical Express Lindau, Augenlaserzentrum
myBody: Herr Dr. vom Felde, woher weiß ich, welche Laser-Behandlungsmethode für mich geeignet ist?
Dr. vom Felde: Die Wahl der Methode ist natürlich abhängig von der Art und Ausprägung der Fehlsichtigkeit. Myopie, d.h. Kurzsichtigkeit, bis -10 dpt kann mit den gängigen Methoden – Lasik, Femto-Lasik und Lasek – sehr gut und effektiv korrigiert werden. Stabsichtigkeit (Astigmatismus) bis -3dpt kann ebenso mit den genannten Verfahren erfolgreich behandelt werden. Menschen, die unter Hyperopie, also Weitsichtigkeit bis +4 Dioptrien leiden, können zwischen den Methoden Lasik und Femto-Lasik wählen.
myBody: Worin unterscheidet sich die konventionelle Lasik-Behandlung von der Femto-LASIK?
Dr. vom Felde: Die Femto-LASIK ist eine topaktuelle Weiterentwicklung der herkömmlichen LASIK-Methode. Bei dieser neuen Therapiemöglichkeit wird ausschließlich mit computergesteuerten Lasern gearbeitet, auch bei der Präparation des Hornhautdeckels. Dank der Femto-LASIK können nun auch Patienten mit sehr dünner Hornhaut erfolgreich behandelt werden. Dies ist auf die präzise Vorhersagbarkeit und Sicherheit der Technik zurückzuführen.
Optical Express Lindau
Wie finde ich die richtige Augenlaser-OP-Methode?
Um festzustellen, welches Augenlaser-Verfahren das Richtige ist, ist es unerlässlich, die medizinischen Gegebenheiten über eine vollständige diagnostische Augenuntersuchung abzuklären. Beispielsweise wird dabei die Hornhautdicke mittels Ultraschall gemessen, der maximale Pupillendurchmesser ermittelt und die Netzhaut auf Schwachstellen untersucht. In der anschließenden Beratung mit dem behandelnden Augenarzt werden die entsprechend der Untersuchungsergebnisse infrage kommenden OP-Methoden eingehend besprochen und ihre Vor- und Nachteile abgewogen – und so die am besten passende Augenlaser-Methode bestimmt.
Was haben die Augenlaser-Methoden gemeinsam?
Alle Augenlaserverfahren korrigieren eine vorhandene Fehlsichtigkeit, indem die Hornhaut des Auges verändert wird. Per Laserstrahlen wird Gewebe abgetragen und so die Brechkraft der Hornhaut optimiert für eine spürbar verbesserte Sehleistung.
Worin unterscheiden sich die Augenlaser-Verfahren?
Die einzelnen Augenlaser-Methoden unterscheiden sich in der Art und Weise wie die Hornhaut modelliert wird. Grob lassen sich hier drei prinzipielle Vorgehensweisen in der Gestaltung der Hornhaut voneinander abgrenzen: Oberflächenablation des Hornhautgewebes, Flap-Chirurgie und flapfreie, minimal-invasive Augenlaser-Behandlung.
Die Oberflächenbehandlung der Hornhaut bildet den Anfang des Augenlaserns. Zu diesen Augenlaser-Verfahren der 1. Generation zählen PRK und LASEK. Während dieser Lasereingriffe wird das äußere dünne Hornhauthäutchen (Epithel) mit einem Schaber manuell entfernt oder beiseite geschoben. Die Laserstrahlen können dann auf die Oberfläche der Hornhaut treffen und sie umformen. Danach wird das Epithel wieder zurückgeschoben oder die Zellen auf der äußeren Schicht der Hornhaut müssen nachwachsen.
Das Augenlaser-Verfahren der 2. Generation ist LASIK, die sogenannte Flap-Chirurgie. Während eines LASIK-Eingriffs wird mit einem Mikrokeratom oder einem Femtosekundenlaser ein Flap, d.h. ein kleiner Lappen aus Hornhautgewebe erzeugt und zurückgefaltet. Das unter dem Flap befindliche Hornhautgewebe wird mittels Laser abgetragen und der Flap zum Verschließen der Hornhaut wieder zurückgelappt.
Die neueste, 3. Generation des Augenlaserns bildet das minimal-invasive ReLEX Smile, das völlig ohne Flapschnitt auskommt. Stattdessen wird über einer winzigen Spalt, der an der obersten Hornhautschicht gelasert wird, ein mit dem Laser präpariertes Lentikel (Hornhautscheibchen) entnommen. Durch die Gewebeentnahme wird die Hornhaut dünner und ihre Brechkraft korrigiert.

Welche Methode ist die schonendste?
Die jüngste Augenlaser-Methode ReLEx-Smile ist derzeit zugleich auch die schonendste Variante zur Sehkorrektur, da die Hornhaut nur minimal belastet wird bzw. mehr oder weniger – bis auf einen winzig kleinen Schnitt – intakt bleibt.
Wie lange dauert die Augenlaser-Behandlung?
Die gesamte Behandlungsdauer beträgt etwa eine halbe Stunde. Hier ist die Zeit für alle vorbereitenden Maßnahmen – letzte Vermessung des Auges, Betäubung und Fixierung des Auges – mit enthalten. Der eigentliche Lasereingriff beträgt je nach eingesetzter Methode im Regelfall nur wenige Minuten.
Ist Augenlasern schmerzhaft?
Nein, eine Augenlaser-OP ist praktisch schmerzfrei – wenngleich während der Behandlung für einige Sekunden ein Druck auf den Augen beim Anbringen des Halteringes auftreten kann, der zwar keine Schmerzen verursacht, aber als unangenehm empfunden werden kann. Jeder Patient bekommt betäubende Augentropfen zur Schmerzausschaltung und bei Bedarf ein Beruhigungsmittel vor der Augenlaserbehandlung verabreicht. In sehr seltenen Fällen kann es zu schmerzhaften Beeinträchtigungen aufgrund Infektionen nach dem Lasereingriff kommen.
Welche Kriterien schließen die Anwendung eines Augenlaser-Verfahrens grundsätzlich aus?
Der Zustand und die Beschaffenheit der Hornhaut sind sehr relevant für die Anwendung eines Lasers. Deshalb sind Erkrankungen der Hornhaut und eine Hornhautdicke von weniger als 480 µm Kontraindikationen für Augenlasern. Auch Menschen mit instabilen bzw. permanent zunehmenden Brillenwerten sind für Augenlaser-Behandlungen nicht geeignet, da anzunehmen ist, dass auch nach der Behandlung kein stabiles, langfristiges Ergebnis erzielt werden kann. Schwangerschaft, Stillzeit und die noch nicht erreichte Volljährigkeit sind weitere Ausschlusskriterien, ebenso wie das Vorliegen einer Augenerkrankung.
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