Ziliarmuskel

Unser Auge ist in der Lage, sich auf unterschiedlich weit entfernte Gegenstände einzustellen. Dies beruht im Wesentlichen auf dem Zusammenspiel zwischen der elastischen Linse und dem sie umgebenden ringförmigen Ziliarkörper, der den Ziliarmuskel enthält.

Ziliarmuskel und Linse sind durch die so genannten Zonulafasern miteinander verbunden. Ist der Ziliarmuskel in Ruheposition, so sind diese Fasern straff gespannt und ziehen die Linse flach. Ihre Brechkraft ist dann relativ klein, so dass wir Objekte in der Ferne scharf sehen können. Wird der Ziliarmuskel hingegen angespannt, so verringert sich der Durchmesser des Ziliarkörpers und die Zonulafasern erschlaffen. Aufgrund der Eigenelastizität der Linse verdickt sie sich und ihre Brechkraft steigt. Hierdurch können wir in der Nähe scharf sehen. Dieser Vorgang wird Akkommodation genannt.

Bei Entzündungen am Ziliarkörper sofort zum Augenarzt

Mit zunehmendem Alter sinkt aufgrund von Einlagerungen die Elastizität der Linse, d.h. sie zieht sich bei angespanntem Ziliarmuskel weniger stark zusammen, wodurch die Sehkraft im Nahbereich eingeschränkt wird. Während ein Kleinkind noch in einer Entfernung von etwa sechs Zenti- metern scharf sehen kann, kann ein 30-Jähriger nur noch in 15 Zentimetern Entfernung scharf sehen und ein 50-Jähriger sogar nur noch im Abstand von 40 Zentimetern.

Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine Augenerkrankung, sondern um einen ganz natürlichen Vorgang, der als Alterssichtigkeit (Presbyopie) bezeichnet wird und bereits ab einem Alter von ca. 45 Jahren auftreten kann. Mit Lesebrillen, Mehrzonenbrillen, Gleitsichtgläsern oder künstlichen Linsen kann die Presbyopie weitgehend korrigiert werden.

Allerdings kann der Ziliarmuskel auch krankhaft verändert sein, z.B. bei der so genannten Akkommodationslähmung. Durch eine Schädigung der Hirnnerven wird der Ziliarmuskel dabei so stark gelähmt, dass eine Kontraktion kaum mehr möglich ist und das Auge nahe liegende Bereiche nicht mehr scharf abbilden kann. Um eine Erkrankung des Ziliarmuskels rechtzeitig erkennen und behandeln zu können, sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt durchgeführt werden.

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