Magenband

Immer mehr Menschen leiden unter krankhaftem Übergewicht, der so genannten Adipositas. Von Adipositas (Fettleibigkeit) spricht man ab einem Body-Maß-Index (BMI) von 30. Der BMI stellt das Körpergewicht eines Menschen in Relation zum Quadrat seiner Körpergröße. mybody® informiert über Kosten, Ärzte und Methode.

Die Ursachen für die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Krankheit definierte Adipositas sind vielfältig. Neben soziokulturellen Ursachen (falsche Ernährung, häufiges Snacken zwischendurch, Bürojob) sind in manchen Fällen auch genetische Faktoren und Medikamente zur Behandlung bestimmter Krankheiten an der Bildung von überschüssigem Fettgewebe beteiligt. Dickleibige Menschen leiden nicht nur an Folgekrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Gicht. Auch psychische Probleme und Depressionen gehen häufig mit Adipositas einher.
GUT ZU WISSEN: Vom schwersten Grad der Adipositas, „Typ III“ genannt, sind allein in Deutschland 2 %* der Bevölkerung betroffen. Besonders im Bauchbereich sind Fettzellen schädlich, führen zu folgeschweren Krankheiten und verkürzen die Lebensdauer des Patienten deutlich.
Was versteht man unter einem Magenband?
Adipositas-Patienten haben fast immer eine Reihe gescheiterter Diäten hinter sich. Sie sind frustriert, nehmen kaum noch am öffentlichen Leben teil und leiden unter zahlreichen Krankheiten, die ihr Leben zusätzlich einschränken. Um krankhaft übergewichtigen Menschen wieder einen normalen Alltag zu ermöglichen, wurden zahlreiche Methoden entwickelt, die in den meisten Fällen dauerhaft zu enormem Gewichtsverlust führen. Ärzte raten Adipositas Patienten vermehrt zu einer operativen Maßnahme wie dem Einsetzen eines Magenbandes oder einer Magenbypassoperation, um ihnen wieder zu einem aktiven und gesunden Leben zu verhelfen.
Das Einsetzen eines Magenbandes oder das Legen eines Magenbypass wir auch als verhaltenschirurgische Maßnahme bezeichnet, da der Patient nach dem Eingriff sein Ernährungsverhalten grundlegend ändern muss. Anderenfalls kommt es zu Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen.
Behandlung | Magenband |
---|---|
Kosten: |
ab 6.000 – 9.000 Euro |
Mindestalter: |
18 Jahre |
BMI: |
ab 35 |
Gewichtsverlust: |
bis zu 60 Prozent des Körpergewichts |
Wirksamkeit: |
dauerhaft |
Ärzte und Kliniken: |
Magenband-OP: So läuft ein Eingriff Schritt für Schritt ab
Ein Magenband (Gastric banding) ist ein circa 12 Millimeter breiter Silikonring, der um den Magen gelegt wird und dadurch eine kleine Magentasche (Pouch) vom Restmagen abteilt. Diese circa 25 Milliliter fassende Magentasche bildet den aktiven Magenteil. Der größere Restmagen bleibt quasi unbenutzt. Der Eingriff erfolgt meist minimal invasiv. Das heißt, nur wenige kleine Schnitte auf der Bauchdecke sind notwendig, um das Magenband zu platzieren. Der Patient hat dadurch in der Regel kaum Schmerzen nach dem Eingriff.
Mit Hilfe eines speziellen Füllsystems kann das Magenband je nach Bedarf vom Arzt durch eine feine Nadel mit Flüssigkeit gefüllt und damit im Durchmesser vergrößert werden. Durch die Verringerung der Magenkapazität tritt beim Patienten früher ein Sättigungsgefühl auf und dem Körper wird weniger Energie zugeführt. Ein Magenband kann oft ein Leben lang getragen werden und erreicht langfristig einen Gewichtsverlust von bis zu zwei Dritteln des Übergewichts.[1]
In einigen Fällen nehmen die Patienten trotz der Engstelle im Magen nicht ab. Ein Magenbypass kann dann das gewünschte Ergebnis bringen. Hierbei wird ein Teil des Magens entfernt. Der kleine Restmagen wird direkt an die Dünndarmwand angeschlossen, die Nahrung wandert nach dem Passieren des Magens sofort in den Dünndarm. Ein Magenbypass löst kein frühes Sättigungsgefühl aus, sondern ist vielmehr eine verhaltenschirurgische Maßnahme, da es beim Konsum von fettreicher Nahrung oder Süßigkeiten zu Erbrechen oder Durchfall (Dumping) kommen kann.

Maßnahmen nach dem Eingriff
Bei fast allen Eingriffen wegen Übergewicht sind spezielle Nachsorgemaßnahmen erforderlich. Je nach Behandlungsmethode muss der Patient drei bis sechs Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Durch die modernen Operationsmethoden treten in der Regel nur kurzzeitig Schmerzen auf.
Ein Magenband kann meist lebenslang getragen werden. Einmal im Jahr wird das Magenband hinsichtlich Lage und Verträglichkeit vom Arzt kontrolliert. Patienten, die das Magenvolumen durch einen Magenbypass reduzieren lassen, müssen nach dem Eingriff Nahrungsergänzungsmittel (Mineralstoffe, Vitamine) zu sich nehmen.
In jedem Fall müssen Adipositas Patienten ihr Essverhalten grundsätzlich ändern: Längeres Kauen der Nahrungsmittel und sofortiger Stopp der Essenszufuhr bei Eintreten eines Sättigungsgefühls verhindern mögliches Erbrechen aufgrund der verringerten Magenkapazität.
Kosten einer Magenband-Behandlung
Eine Magenverkleinerung durch das Magenband beginnt in der Regel etwa bei 6.000 Euro[2]. Oft übernimmt die Krankenkasse die Kosten, auch wenn das Magenband, ebenso wie andere Adipositas-OPs keine Regelleistung sind. Mehr zu Magenband Kosten
Ärzte und Kliniken für eine Magenband-Behandlung
In Deutschland finden Schätzungen zufolge jedes Jahr mehr als 1000 operative Eingriffe wegen krankhafter Adipositas statt. Es gibt allerdings nur wenige Ärzte, die minimal invasive Eingriffe bei Adipositas durchführen.
Der Patient sollte darauf achten, dass der behandelnde Arzt Mitglied in einer entsprechenden Fachgesellschaft (Deutsche Adipositas-Gesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Chirurgie der extremen Adipositas) ist.
Bevor ein Eingriff erfolgt, wird der Patient sorgfältig über die Entstehung von Adipositas, die jeweilige Behandlung, Verhaltensregeln nach der Operation und die Notwendigkeit einer lebenslangen Nachsorge aufgeklärt. Je höher das Übergewicht des Patienten ist, desto häufiger werden Kombinationsverfahren eingesetzt. Welche Maßname in Frage kommt, muss individuell entschieden werden.
Eignung Magenband
Um den chirurgischen Eingriff durchführen zu können, muss der Patient bestimmte Anforderungen erfüllen. Normalerweise kommt ein Magenband ab einem Body Mass Index (BMI) von 40 zum Einsatz. In einigen Fällen empfehlen Ärzte ein Magenband schon ab einem BMI von 35 – wenn Begleitkrankheiten wie Diabetes oder Gicht vorliegen. Darüber hinaus muss der Patient nachweisen, dass konservative Behandlungsmaßnahmen (Diät, Teilnahme bei den Weight Watchers) nachweislich nicht erfolgreich waren und er sich einer ärztlich überwachten Bewegungstherapie unterzogen hat. Werden alle Anforderungen erfüllt, informiert der behandelnde Arzt über den Eingriff und den zu erwartenden Gewichtsverlust.
Eine Operation darf nicht stattfinden, wenn eine Depression oder eine hormonelle Erkrankung vorliegt. So genannte Kontraindikationen (Gegenanzeigen) werden in der Regel bei einer Voruntersuchung durch den Arzt geklärt.[3]
Risiken einer Magenband-Behandlung
Übergewicht und Adipositas stellen ein großes Gesundheitsrisiko für den Patienten dar. Neben Herz-Kreislauferkrankungen wird die Lebenserwartung von übergewichtigen Menschen durch Diabetes, Gicht und Bluthochdruck stark gemindert. Genau diese gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind es auch, weswegen stark übergewichtige Menschen für jede Art der Operation ein erhöhtes Risiko tragen.
Da die OP-Risiken jedoch in keinem Verhältnis zu den genannten Krankheitsfaktoren des Übergewichts stehen, empfehlen Adipositas-Spezialisten in Fällen, in denen konservative Behandlungsmethoden versagt haben, nicht selten explizit einen Eingriff wie das Magenband.
Moderne Technik und eine Spezialisierung von Ärzten auf dem Gebiet der Adipositaschirurgie haben das Risiko einer Komplikation enorm verringert. In seltenen Fällen treten nach dem Einsetzen eines Magenbandes Wundheilungsstörungen oder Blutungen auf.
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