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POSE-Verfahren Magenverkleinerung ohne OP

Geprüfte medizinische Inhalte
Prof. Dr. med. Thomas Hölting

Das POSE-Verfahren ist eine nichtchirurgische Behandlung zur Magenverkleinerung, bei dem endoskopisch durch den Mund Falten in die Magenwand genäht werden, um das Magenvolumen zu reduzieren. Wie die Behandlung genau abläuft und welche Kosten dabei entstehen, erklärt myBody®.

Das Vorhaben abzunehmen ist bei Übergewicht nicht nur eine Entscheidung für ein attraktiveres, sondern vor allem auch für ein gesünderes Leben. Doch viele Übergewichtige können ihr Abnehmziel und Wohlfühlgewicht nur mit professioneller Unterstützung der sogenannten bariatrischen Chirurgie erreichen. Das POSE-Verfahren ist eine Besonderheit unter den Adipositas- und Übergewichts-Behandlungen. Es handelt sich um eine endoskopische Form der Magenverkleinerung, d.h. eine Magenverkleinerung ohne OP und Narben, zur dauerhaften Reduktion des Magenvolumens. Dadurch können nur kleinere Portionsgrößen gegessen werden und das Sättigungsgefühl setzt schneller und langanhaltender ein.

Prof. Dr. med. Thomas Hölting

Prof. Dr. med. Thomas Hölting

Facharzt für Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie

Das Abnehmverfahren pose bietet den Vorteil einer dauerhaften Magenverkleinerung ohne die Notwendigkeit einer Operation.

Quelle: myBody-Expertengespräch Prof. Dr. Hölting zu "Magenverkleinerung mit pose"

POSE-Magenverkleinerung auf einen Blick
Behandlung POSE-Verfahren

Kosten:

ab 10.000 Euro

Betäubung:

Vollnarkose

Dauer:

Behandlung dauert ca. 45 Minuten bis 1 Stunde, ambulant

Gesellschaftsfähig:

sofort

Arbeitsfähig:

nach 3-4 Tagen Erholungszeit

Wirksamkeit:

dauerhaft

Ärzte und Kliniken:

Ärzte anzeigen

Wie funktioniert das POSE-Verfahren?

Um übergewichtigen Menschen beim Abnehmen zu helfen, gibt es eine Reihe von Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten: Angefangen von der minimal-invasiven Magenballonbehandlung über operative Verfahren wie Schlauchmagen, Magenband und Magenbypass. Das POSE-Verfahren ist in dieser Hinsicht revolutionär, da es die Vorteile der chirurgischen und nicht-chirurgischen Methoden verknüpft. Denn mit POSE (Primary Obesity Surgery Endolumenal) wird wie bei einer Magenverkleinerung die Größe des Magens verringert – aber das völlig schnitt- und narbenfrei.

Der Eingriff

Im Rahmen eines ca. einstündigen ambulanten Eingriffs führt der behandelnde Facharzt endoskopisch, über die Speiseröhre des Patienten, winzige Instrumente ein, mit deren Hilfe er den Magen an bestimmten Stellen in Falten legt und diese fest vernäht bzw. mit sogenannten Ankern befestigt. Diese Faltenbildung wird sowohl am oberen als auch am unteren Ende des Magens vollzogen und bewirkt eine Verkleinerung des Magenvolumens um etwa 25 Prozent. Durch das verringerte Fassungsvermögen erreichen Patienten viel schneller ein Sättigungsgefühl schon nach geringer Nahrungsaufnahme. Medizinische Studien zeigen zudem, dass das Sättigungsgefühl auch länger anhält und somit viel weniger Appetit und Hunger verspürt wird.[1]

Maßnahmen nach dem Eingriff

Die Patienten können in der Regel noch am selben Tag – etwa 5 Stunden nach dem POSE-Eingriff – und sind sofort wieder gesellschaftsfähig, da sie äußerlich keine sichtbaren Zeichen einer Behandlung zeigen. Typischerweise zeigen sich jedoch in den ersten Tagen Beschwerden wie Halsschmerzen, schwache bis mittelstarke Bauchschmerzen und -krämpfe und möglicherweise auch Übelkeit, weswegen 2 bis 3 Tage Erholungszeit ratsam sind. Für die nächsten 14 Tage dürfen Patienten ausschließlich flüssige Nahrung zu sich nehmen, um den Heilungsprozess des Magens nicht zu beeinträchtigen. Das Ernährungsprogramm wird dann sukzessive auf feste Nahrung umgestellt bis die Patienten je nach Heilungsfortschritt in 4 bis 6 Wochen nach der POSE-Behandlung keinerlei Einschränkungen beim Essen unterliegen.[2]

Eigne ich mich für das POSE-Verfahren?

Geeignet bei
  • einem BMI von 30 oder höher
  • fehlender Gewichtsabnahme trotz Sport & Diäten
  • Personen ohne schwerwiegende gesundheitliche Probleme
Nicht geeignet bei
  • schwangeren Frauen
  • unkontrollierten Essstörungen
  • bestimmten Vorerkrankungen (z. B. entzündliche Darmerkrankungen)

Kosten und Preise für die POSE-Behandlung

Die Kosten für eine Magenverkleinerung mit dem POSE-Verfahren liegen durchschnittlich bei ca. 10.000 Euro. Der Preis beinhaltet das Honorar des Arztes, die Kosten für die Anästhesie, Behandlungsräumlichkeiten bzw. OP-Saal, das Operationsteam sowie die erforderlichen medizinischen Materialien und Medikamente. Inbegriffen sind außerdem die Erstberatungsgespräche, die Nachbehandlung sowie im Regelfall eine ganzjährige Betreuung des Patienten durch das Expertenteam, bei der der Patient in seinem Lebenswandel hinsichtlich Ernährung und Bewegung professionell unterstützt wird.

Tragen die Krankenkassen die Kosten für eine Magenverkleinerung mit dem POSE-Verfahren?

Nein, die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich anders als bei konventionellen operativen Magenverkleinerungen, bei denen ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden kann und der unter bestimmten Voraussetzungen bewilligt wird, nicht an der POSE-Behandlung. Die Kosten für eine Magenverkleinerung mit dem POSE-Verfahren muss der Patient selber tragen.

Können die Kosten für eine Magenverkleinerung mit POSE über eine Finanzierung bezahlt werden?

Ob eine Finanzierung der POSE-Behandlung möglich ist, obliegt der jeweiligen Klinik. Grundsätzlich bieten viele Ärzte und Kliniken ihren Patienten die Möglichkeit einer Ratenzahlung an. Oft wird die Finanzierung über einen kooperierenden Kreditdienstleister abgewickelt, welcher auf die Finanzierung von Gesundheitsleistungen spezialisiert ist und zinsgünstige Optionen anbieten kann. So können die Kosten der Magenverkleinerung mit POSE in individuell bestimmbaren Raten und Laufzeiten getilgt werden.

Welche Vorteile bietet das POSE-Verfahren?

Vorteile
  • Keine OP, keine Schnitte, keine Narben
  • Schonende Art der Magenverkleinerung
  • Schnellere Sättigung bei weniger Nahrungsaufnahme
  • Keine Heißhungerattacken
  • Dauerhafte Gewichtsreduktion ohne Jo-Jo-Effekt
  • Rasche Erholungszeit

Für wen ist die POSE-Behandlung geeignet?

Eine Magenverkleinerung mit der POSE-Methode eignet sich für übergewichtige oder adipöse Patienten mit einem BMI von 30 bis 40. Und vor allem für diejenigen, die trotz vieler Abnehmversuche ihr Gewicht nicht halten konnten und durch Jo-Jo-Effekt ihr Ausgangsgewicht nach der Diät sogar unerwünscht höher wurde. Die POSE-Magenverkleinerung hilft diesen Menschen bei der ersten schweren Hürde bzw. unterstützt sie dabei, dauerhaft ihre überschüssigen Kilos zu verlieren. Im Vergleich zur konventionellen Magenverkleinerung ist POSE außerdem für Menschen geeignet, die einen chirurgischen Eingriff mit Schmerzen scheuen und keine Narben davontragen wollen.

Wie viel kann man mit dem POSE-Verfahren abnehmen?

POSE-Patienten können bis zu 20 Prozent ihres Ausgangsgewichtes verlieren; das entspricht in der Regel etwa 30 bis 40 Prozent der überschüssigen Kilos.[1] Laut veröffentlichten Studien haben Patienten sogar bis zu 56 Prozent ihres problematischen Übergewichts innerhalb eines Jahres nach der POSE-Behandlung verloren.[2] Die erreichte Gewichtsreduktion ist dauerhaft, wenn der Patient seine Ernährungsgewohnheiten entsprechend umstellt und beibehält. Zu beachten ist natürlich immer, dass die Gewichtsverlust-Ergebnisse von Fall zu Fall unterschiedlich sind – je nach körperlichen Voraussetzungen und der individuellen Bereitschaft und Motivation für eine nachhaltige Änderung des Lebensstils.

Ist das POSE-Verfahren sicher?

Über 10.000 Magenverkleinerung wurden weltweit mit der POSE-Technik durchgeführt. Die Behandlung ist seither Bestandteil von umfangreichen medizinischen Studien, gilt als sicher und überzeugt mit starken Ergebnissen im Vergleich zu anderen Adipositas-Behandlungen. Zudem hebe sich POSE von anderen Verfahren durch seine hohe Komfortabilität ab, da Nebenwirkungen nach der Magenbehandlung signifikant weniger stark ausgeprägt sind.[1]

Welche Komplikationen können bei der Magenverkleinerung mit POSE auftreten?

Obwohl das POSE-Verfahren zu den sichersten der Adipositas-Eingriffe gilt, sind Risiken nie ganz auszuschließen. Beispielsweise können bei der Behandlung leichte Blutungen im Magen entstehen, die jedoch für gewöhnlich während des Eingriffs sofort bemerkt und behandelt werden können und daher in der Regel nicht gefährlich für die Patienten sind.

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Quellen

1. Weight Doctors: www.weight-doctors.de/pose-verfahren/ (abgerufen am 17.03.2020)
2. Medical One: www.medical-one.de/pose-verfahren/ (abgerufen am 17.03.2020)