Monovision - Bessere Sehfähigkeit durch verschiedene Linsen
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Lexikon Augenheilkunde

Monovision

Unter Monovision versteht man eine Form der Anisometropie, einen Zustand unterschiedlicher Brechungsverhältnisse von rechtem und linkem Auge. Dadurch kann ein Auge Gegenstände in der Ferne, das andere Auge solche in der Nähe jeweils ohne Brille scharf sehen. Das Gehirn passt sich dabei automatisch an den jeweils fixierten Gegenstand an und fasst die unterschiedlichen Seheindrücke zusammen.

Eine Monovision kann angeboren sein oder durch eine Brille, Kontaktlinsen oder eine Operation erreicht werden. Bei der Monovision als Behandlungsoption wird in der Regel das dominierende Auge auf die Ferne eingestellt und das andere Auge für die Nähe. So kann in den meisten Fällen eine Brille für den Nahbereich entfallen.

Die Monovision-Korrektur ist sowohl mit LASIK als auch im Rahmen einer Linsenimplantation möglich.

Monovision kann eine Brille überflüssig machen

Die Monovision als Behandlungsform kommt vor allem bei älteren Patienten zum Einsatz, bei denen die Sicht auf Objekte in der Nähe nicht mehr scharf gestellt werden kann. Am dominanten Auge wird dabei die Fehlsichtigkeit vollständig ausgeglichen, so dass mit diesem Auge ein optimiertes Sehen in der Ferne möglich ist. An dem anderen Auge erfolgt hingegen nur eine teilweise Korrektur, d.h. eine gewisse Kurzsichtigkeit bleibt bestehen oder wird – bei vorheriger Weitsichtigkeit – herbeigeführt. Der Patient nutzt dieses Auge nun für die Nahsicht. Die so erzeugte Monovision erfordert vom Gehirn eine aktive Mitarbeit, da es die Differenz in der Wahrnehmung permanent verarbeiten muss.

Ob eine solche Korrektur geeignet ist, muss im Vorfeld einer Behandlung getestet werden. Dies erfolgt in der Regel durch eine Probebrille oder Kontaktlinsen, mit denen der Zustand nach der Behandlung simuliert wird. Verläuft der Test positiv, ist die Monovision eine Möglichkeit, Alterssichtigkeit zu korrigieren. Patienten haben damit eine gute Chance, zeitlebens ohne Brille auszukommen.

Die Monovision ist übrigens auch unter der Bezeichnung „Goetheblick“ bekannt, weil diese Form der Anisometropie bei Johann Wolfgang von Goethe von Geburt an vorlag.

Weiterführende Informationen

Augenlaser - Ihr Weg zu strahlend klarer Sicht

Lasik - Augenlaserkorrektur nach dem Prinzip Monovision

Linsenchirurgie - Informationen zu Chancen und Risiken der modernen Linsentechnik

Multifokallinsen - Eine Alternative zur Gleitsichtbrille

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