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Magenballon

Geprüfte medizinische Inhalte
Prof. Dr. med. Thomas Hölting

Die Menschen in Deutschland werden immer dicker: Bereits 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen sind übergewichtig. Wer unter starkem Übergewicht leidet, hat oft Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Probleme. Ein Magenballon kann helfen, das Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Alle relevanten Informationen hat myBody® zusammengefasst.

Zu gesundheitlichen Problemen bei massivem Übergewicht kommen oft gesellschaftliche Diskriminierung und psychische Belastungen wie Isolation oder Depressionen hinzu. Ursachen sind neben genetischen Faktoren häufig falsche Ernährung und Bewegungsmangel.

Magenballon-Behandlung auf einen Blick
Behandlung Magenballon

Kosten:

ab 2.500 Euro

Intensivität:

ambulanter Eingriff in Dämmerschlaf oder ohne Anästhesie

Arbeitsfähig:

nach 3 Tagen möglich, je nach Genesung

Abnehmen:

durchschnittlich 15-30 Kilo in 6-12 Monaten

Ärzte und Kliniken:

Ärzte anzeigen

Welches Ziel hat eine Magenballon-Behandlung?

Das Hauptziel aller Behandlungmethoden bei Fettleibigkeit (Adipositas) ist die Verringerung des Übergewichts und damit der Risikofaktoren für schwerwiegende Krankheiten. Bei Patienten mit einem BMI über 27 kann eine Magenballon-Therapie zu einem effektiven Abnehmerfolg beitragen, sodass sie wieder aktiver und selbstbewusster am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. In den meisten Fällen schaffen es Menschen, die unter Adipositas leiden, nicht alleine, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Der Magenballon bietet - ohne operativen Eingriff- eine einfache und wirksame Möglichkeit, um einen deutlichen und anhaltenden Gewichtsverlust zu erreichen. Mit einem Magenballon wird das Volumen des Magens reduziert, sodass die Patienten erheblich weniger Nahrung zu sich nehmen können. Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung sollten stets fester Bestandteil dieser therapeutischen Maßnahme sein.

Bin ich übergewichtig?

Per Definition der Weltgesundheitsordnung (WHO) gelten Erwachsene mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 25 als übergewichtig. Mit einem BMI über 30 werden die Personen als stark übergewichtig, also fettleibig (adipös) eingestuft. Um seinen persönlichen BMI zu ermitteln und damit einen Anhaltspunkt zu erhalten, ob das eigene Gewicht im grünen Bereich liegt, führt man folgende Berechnung durch: Gewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Merke: Der BMI ist zwar eine gängige Formel zur Einordnung des Körpergewichts in unter-, normal- und übergewichtig, sie berücksichtigt jedoch nicht relevante Faktoren wie Alter, Geschlecht und Zusammensetzung der Körpermasse. Deshalb können auch trainierte, schlanke Menschen, die viel Muskelmasse besitzen, nach Berechnungen des BMI fälschlicherweise als übergewichtig gelten.[2]

Eigne ich mich für eine Magenballon-Behandlung?

Geeignet bei
  • BMI zwischen 27 und 40
  • Patienten, für die eine OP ungeeignet ist
  • Motivation zur Lebensstiländerung
  • Erfolglosen Diätversuchen
Nicht geeignet bei
  • Schwangeren oder Stillenden
  • Entzündlichen Magen- oder Darmerkrankungen
  • Essstörungen/psychischen Erkrankungen
  • Regelmäßigem Alkohol-/Drogenkonsum

BMI Tabelle

Für den Überblick dient die offizielle[3] BMI-Tabelle:

20-25

Normalgewicht

25-30

leichtes Übergewicht

30-35

Übergewicht (Adipositas)

35-40

schwere Adipositas

größer als 40

morbide (krankhafte) Adipoitas

Wann ist ein Magenballon geeignet?

In der Regel wird der klassische Magenballon, der auch unter der Bezeichnung BIB (BioEnterics Intragastric Balloon) bekannt ist, bei Patienten mit einem Body Mass Index (BMI) von 30 bis 40 empfohlen. Dank neuer Techniken gibt es mittlerweile aber auch spezielle Formen des Magenballons, die schon bei einem BMI ab 27 eingesetzt werden. Somit kann eine weitere Gewichtszunahme und das Risiko von Folgeerkrankungen rechtzeitig gestoppt werden.

Ab welchem Alter macht ein Magenballon Sinn?

In der Regel wird ein Magenballon erst nach dem Erreichen der Volljährigkeit, d.h. ab dem 18. Lebensjahr eingesetzt. In Ausnahmefällen kann der Arzt gemeinsam mit dem Erziehungsberechtigten über einen früheren Eingriff entscheiden.

Welche Voraussetzungen gibt es für den Einsatz eines Magenballons?

Grundbedingung für die Implantation eines Magenballons ist die Gesundheit des Magens. Insofern ist eine Magenspiegelung in der Regel gang und gäbe, um beispielsweise Magengeschwüre oder Fehlbildungen des Magens ausschließen zu können. Jeder Patient muss zu seiner individuellen Vorgeschichte befragt werden, zu seinen persönlichen Zielen und eine medizinische Anamnese muss durchgeführt werden. Erst dann kann der Arzt die Behandlungsmöglichkeiten abwägen und entscheiden, ob der Magenballon eine geeignete Therapieoption darstellt.

Wann darf ein Magenballon nicht eingesetzt werden?

Kontraindiziert ist eine Magenballon-Therapie auch bei Essstörungen wie Bulimie, schweren psychischen Störungen, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, bei einer bestehenden Schwangerschaft oder Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten (gilt nicht für Aspirin). Weitere medizinische Gründe, die gegen einen Behandlung mit dem Magenballon sprechen können sind bisherige chirurgische Eingriffe am Verdauungstrakt sowie schwere Lungen-, Leber- oder Nierenerkrankungen.[4]

Wie viel kann man insgesamt mit dem Magenballon abnehmen?

Die Abnehmchance liegt bei einer 6-monatigen Behandlung mit dem Magenballon bei ca. 15 bis 30 Kilo. Verbleibt der Ballon ein Jahr im Magen kann sich das Abnehmgewicht auf bis zu 50 Kilo steigern. Wie viel Übergewicht man tatsächlich verliert und ob man sein Gewicht halten kann bzw. weiter abnimmt hängt stark von der Motivation und der Änderungsbereitschaft des Patienten ab. In dem die Magenballon-Behandlung begleitenden Therapieprogramm erhalten Patienten viele nützliche Tipps rund um Ernährung und Bewegung.

Dr. med. Hans Werner Sudholt

Dr. med. Hans Werner Sudholt

Facharzt für Innere Medizin

Durchschnittlich nehmen die Patienten mit dem Magenballon 15 Kilogramm in einem halben Jahr ab - solange verbleibt in der Regel der befüllte Silikonball im Magen der Patienten.

Garantiert ein Magenballon Gewichtsverlust?

Nein, es gibt durchaus Fälle, die trotz eines Ballons im Magen kaum an Gewicht verloren haben, weil sie zusätzlich nichts dafür getan haben. Deshalb lautet der Appell an Patienten: Stell deine Ernährung auf gesunde Lebensmittel um, ändere deine Essgewohnheiten bzw. dein krankhaftes Essverhalten und bewege dich ausreichend. Denn nur wer einen Magenballon nutzt, nimmt nicht automatisch ab. Der Magenballon stellt eine Abnehmhilfe dar für die meist schwierigsten ersten Schritte, um zu einer gesünderen Lebensweise zu verhelfen.

Was kostet eine Magenballon-Behandlung?

Magenballon 6-monatige Behandlung

ab 2.500 Euro

Magenballon 12-monatige Behandlung

ab 4.000 Euro

Schluckballon

ca. 4.500 Euro

Ärzte + Kosten in der Nähe

Methode Kosten

Bei einer reinen Magenballon-Behandlung muss man mit Kosten von ca. 2.500 Euro rechnen bis hin zu 6.000 Euro[5] für Paketangebote mit zusätzlichen Leistungen hinsichtlich Ernährung, Sport und Motivation. Die Gesamtkosten für eine Magenballon-Behandlung beinhalten immer das ärztliche Aufklärungsgespräch sowie die medizinischen Voruntersuchungen beim Facharzt und in der Regel auch die Beratung zur Ernährungs- und Verhaltensumstellung; das Legen und Entfernen des Magenballons; den Magenballon selbst, Kosten für Anästhesie und Nachsorgebehandlungen bzw. die Kontrolltermine. Je nach Leistungspaket ist in den Kosten für den Magenballon auch die behandlungsbegleitende Betreuung in den Bereichen Ernährung, Fitness und Gesundheit durch einen Gesundheitscoach inkludiert. Tiefergehende Informationen zu den Kosten für eine Magenballon-Behandlung finden Sie hier: Magenballon: Kosten und Preisbeispiele und konkrete Preisbeispiele für eine Magenballon-Behandlung hier: Preisbeispiele Magenballon

Zahlt die Krankenkasse für einen Magenballon?

Aktuell ist die Therapie der Adipositas keine Regelleistung der Krankenkassen und so werden im Normalfall die Kosten einer Magenballon-Behandlung nicht von den Krankenkassen übernommen. Es gibt jedoch Möglichkeiten und Einzelfälle, bei denen die Kasse doch zahlt. Zum Beispiel wenn der Patient stark übergewichtig ist und einen BMI-Wert über 40 hat. Oder wenn der Magenballon als Vorbereitung auf andere bariatrische Eingriffe zur Behandlung von Adipositas wie ein Magenband oder ein Magenbypass dient.

Kann ich eine Magenballon-Behandlung in Raten zahlen?

Für Patienten, die ihren Wunsch von einer Magenballon-Behandlung in die Tat umsetzen wollen, aber nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um die Kosten direkt zu begleichen, kann eine Ratenzahlung in Betracht kommen. Oft bieten Kliniken ihren Patienten die Möglichkeit an, die Behandlungskosten in monatlichen Raten abzubezahlen. In Zusammenarbeit mit einem Kreditpartner der Klinik wird ein Finanzierungsantrag mit den gewünschten Konditionen gestellt und die gesamte Finanzierung über die Klinik abgewickelt. Natürlich können auch Banken über einen Privatkredit die Teilzahlung der Behandlungskosten für einen Magenballon ermöglichen. Hierzu muss der Patient selbst tätig werden und nach dem Erhalt des Kostenvorschlags mit der geplanten Finanzierungssumme an ein Kreditinstitut herantreten.

Welcher Arzt kommt für eine Magenballon-Behandlung infrage?

Das Einbringen eines Magenballons ist immer ein invasiver Eingriff und erfordert viel Erfahrung und fachliches Know-how seitens des Arztes.

Welche Ärzte und Spezialkliniken eine Magenballon-Behandlung durchführen, zeigt Ihnen der myBody Klinikfinder. Es gibt nur wenige Kliniken in Deutschland, die über qualifizierte Ärzte mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Adipositas-Chirurgie verfügen. Der myBody Klinikfinder hilft Ihnen, Experten in Ihrer Nähe ausfindig zu machen, die Sie rund um das Thema „Abnehmen mit Magenballon“ informieren.

Welche Methoden gibt es?

Das Grundprinzip jeder Magenballon-Behandlung besteht darin, einen geeigneten dehnbaren Ballon im Magen zu platzieren, der den Magen vorfüllt, so dass der Patient weniger Nahrung benötigt, um sich satt zu fühlen und entsprechend auch das Hungergefühl reduziert wird. Die verschiedenen Methoden der Magenballon-Behandlung unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Ballon in den Magen gelangt, welche Art von Ballon verwendet wird und wie lange der Magenballon im Magen verbleibt.

Die klassische Magenballon-Methode

Bei der klassischen Magenballon-Methode wird der ungefüllte Ballon im Rahmen einer Magenspiegelung über den vom Patienten geschluckten Schlauch durch den Mund in den Magen eingeführt. Am Ballon befindet sich ein Katheter, durch den der Arzt die sterile Kochsalzlösung zur Befüllung auf die gewünschte Größe einlaufen lässt. Ein selbstverdichtendes Ventil verschließt den Magenballon, der dann frei im Magen schwimmt. Je nach Beschaffenheit des Materials des Magenballons beträgt die Einsatzzeit 6 Monate (6-Monatsballon bzw. klassischer Magenballon) oder 12 Monate (Jahresballon), bevor der Ballon durch den behandelnden Arzt wieder entfernt wird. Über einen Schlauch in der Speiseröhre wird dafür zunächst die Flüssigkeit abgelassen und dann der Ballon aus dem Magen herausgeholt.

Der Schluckballon

Eine andere innovative Methode ist der sogenannte Schluckballon. Wie der Name sagt, wird dieser Magenballon vom Patienten geschluckt bzw. eine Kapsel mit dünnem Schlauch, in der sich der leere Ballon befindet. Ist er im Magen angekommen befüllt ihn der Arzt über den Schlauch mit Wasser (oder in einer anderen Variante pumpt er ihn mit ungiftigem Edelgas auf). Weder für die Platzierung noch für die Entfernung des Schluckballons sind eine Operation, eine Endoskopie oder eine Anästhesie erforderlich. Denn der Ballon verfügt über ein zeitgeschaltetes Ventil, welches sich nach einer Tragezeit von 4 Monaten selbstständig öffnet und der Ballon sich so entleeren kann. Anschließend löst er sich auf und wird über den natürlichen Weg der Verdauung ausgeschieden.[6]

Dr. med. Michael Pees

Dr. med. Michael Pees

Facharzt für Chirurgie

Das Allurion-Programm richtet sich an Menschen, die mit Übergewicht oder leichter Adipositas zu kämpfen haben und herkömmliche Methoden zur Gewichtsreduktion erfolglos waren.

klassischer Magenballon

  • Der Ballon wird endoskopisch in den Magen eingebracht
  • mit Magenspiegelung
  • Befüllung mit ca. 700 ml Kochsalzlösung
  • 6 Monate Tragezeit

Medsil™ Magenballon

Jahresballon

  • Der Ballon wird endoskopisch in den Magen eingebracht
  • mit Magenspiegelung
  • Befüllung mit ca. 500-700 ml Kochsalzlösung; bei Bedarf im Verlauf nachgefüllbar
  • 12 Monate Tragezeit

Orbera 365™ Magenballon

Spatz 3 Magenballon

Schluckballon

  • Der Ballon wird als Kapsel geschluckt
  • ohne Magenspiegelung
  • keine Sedierung notwendig
  • Befüllung mit ca. 250 ml Gas oder 550 ml Wasser
  • 3-4 Monate Tragezeit

Elipse™ Magenballon

Ist eine Vollnarkose bei der Magenballon-Implantation notwendig?

Nein, die klassische Magenballon-Behandlung findet in einer Art Kurznarkose, in einem Dämmerschlaf statt. Sofort nach dem Eingriff ist der Patient wieder bei vollem Bewusstsein. Ein Gefühl der Benommenheit kann auftreten, ist aber ganz normal.

Ist das Einsetzen des Magenballons mit Schmerzen verbunden?

Nein, da die Magenballon-Behandlung in einer leichten Sedierung stattfindet, verschläft der Patient den Eingriff und bekommt von dem Eingriff nichts mit. Auch das Schlucken der Kapsel bei der Schluckballon-Methode ist nicht mit Schmerzen verbunden. Eventuell können in der Anpassungsphase, d.h. in den ersten Tagen nach der Implantation, Magenkrämpfe auftreten, die mit entsprechenden Schmerzen verbunden sind.

Wie lange dauert der Eingriff?

Der Eingriff dauert ca. 20 bis 30 Minuten[7] und wird ambulant durchgeführt. D.h. es ist nicht notwendig im Krankenhaus bzw. in der Klinik zu bleiben. Meist werden die Patienten nach der Magenballon-Behandlung noch 1 bis 2 Stunden beobachtet und können dann nach Hause gehen.

Wie wird der Magenballon entfernt?

Der Magenballon wird für gewöhnlich genauso entfernt wie er platziert wurde: über ein Endoskop, also einen dünnen Schlauch, der durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird. Der intakte Ballon wird vor seiner Bergung vom Arzt fachgerecht punktiert und entleert. Einen Sonderfall stellen die Schluckballons dar. Diese lösen sich nach einer bestimmten Tragezeit auf bzw. entleeren sich selbstständig und gelangen dann über die natürliche Verdauung nach draußen.

Was ist besser, ein Magenballon befüllt mit Flüssigkeit oder ein Magenballon befüllt mit Luft bzw. Gas?

Meist geben Ärzte dem flüssigkeitsbefüllten Ballon aus verschiedenen Gründen den Vorzug. Beispielsweise aufgrund des höheren Gewichts: Ein mit 500 bis 700 ml Flüssigkeit gefüllter Magenballon hat auch ein entsprechendes Gewicht von ca. 500 bis 700 Gramm, welches spürbar ist und ein Völle- sowie Sättigungsgefühl hervorruft. In diesem Sinne trägt das Gewicht auch zum Abnehmerfolg bei. Darüber hinaus gilt ein flüssigkeitsbefüllter Ballon als sicherer. Falls dieser undicht wird, bleibt es nicht unbemerkt, da die Flüssigkeit mit einem Farbstoff versetzt ist und die Deflation (Entleerung) des Ballons über eine Einfärbung des Urins angezeigt wird. Wird der Patient nicht alarmiert und bekommt vom Platzen des Ballons nichts mit, wie dies von vielen Fällen beim luftgefüllten Ballon bekannt ist, könnte die leere Hülle in den Darm wandern und einen Darmverschluss bewirken. Theoretisch kann das Platzen des Magenballons, der mit Gas befüllt ist, auch zu kleinen Explosionen führen, die die Magenwand beschädigen.

Spüre ich den Magenballon im Magen oder von außen?

Es ist möglich, dass Patienten den Magenballon spüren und auch ertasten können, wenn sie flach auf dem Rücken liegen. Manche berichten deshalb, dass sie deshalb lieber auf der Seite oder auf dem Bauch liegen.

Ist die Abnehmspritze eine gute Alternative zum Magenballon?

Grundsätzlich eignet sich die Abnehmspritze mit Semaglutid  zur generellen Gewichtsabnahme. Allerdings sollte die Abnehmspritze über einen Zeitraum von einem Jahr wöchentlich gespritzt werden. Ist die Behandlungszeit vorbei, kann es zum sogenannten „Jojo-Effekt“ und bislang nicht erforschten Langzeitwirkungen kommen. Mit dem Magenballon können Patienten hingegen nachweislich und dauerhaft Gewicht verlieren, ohne den Körper übermäßig zu belasten.   

Was ist wichtig vor und nach der Magenballon-Behandlung?

Es ist sinnvoll, dass die Patienten bereits vor der Behandlung spezielle Diätanweisungen von ihrem Arzt erhalten bzw. mit der notwendigen Ernährungsumstellung vertraut gemacht werden. So können sie sich optimal auf die Zeit mit dem Magenballon vorbereiten und die neuen Gewohnheiten verinnerlichen. Für die ersten Tage nach dem Einsetzen des Magenballons empfiehlt es sich diverse flüssige Nahrungsmittel wie Suppe, Brühe und Säfte zu besorgen. Da man nach dem Eingriff nicht ans Steuer darf sollte ein Fahrer organisiert werden. Außerdem ist es wichtig für 24 Stunden nach der Behandlung nicht alleine zu sein.

Vor dem Eingriff sollten Patienten mindestens 12 Stunden nichts gegessen und mindestens 2 Stunden vor dem Eingriff nichts getrunken haben. Der Arzt wird den Körperumfang messen und die wichtigsten Körpermaße nehmen sowie das Startgewicht messen, um den Erfolg beim Gewichtsverlust zu dokumentieren.

Nach der Magenballon-Behandlung sollte man sich erstmal ausruhen und nur kleine Mengen an Flüssigkeit zu sich nehmen. Um den Körper an seinen neuen Begleiter zu gewöhnen sollten Patienten in der ersten Woche generell ausschließlich flüssige Nahrung zu sich nehmen. Und dies nur in kleinen Mengen, maximal 100 Milliliter auf einmal, da sonst die Gefahr von Übelkeit und Erbrechen besteht.

Relevant bei der Nachsorge nach der Magenballon-Behandlung ist die regelmäßige Gewichtskontrolle, eine Ernährungs- und Diätberatung, die Motivation zur sportlichen Betätigung sowie das rechtzeitige Feststellen von eventuellen Komplikationen.

Kann man sofort nach einer Magenballon-Behandlung essen?

Nach der Magenballon-Behandlung heißt es erstmal nur trinken, täglich mindestens zwei Liter sollten es sein. Und selbst das stellt viele Patienten vor eine Herausforderung, da der Magen in der Gewöhnungsphase sehr sensibel ist und es leicht zu Übelkeit und Erbrechen kommen kann. Generell wird eine Aufbaukost empfohlen, d.h. in der ersten Woche nur Flüssignahrung, dann pürierte, breiige Nahrung und gegebenenfalls noch eine Woche weiche, leicht zerdrückbare Speisen, bevor man wieder normal essen kann.

Welche Risiken können auftreten?

Bei einer Magenballon-Therapie ist kein chirurgischer Eingriff notwendig: Der Ballon wird durch den Mund und die Speiseröhre in den Magen eingebracht. Aus diesem Grund ist die Behandlung äußerst risikoarm. Patienten berichten lediglich über leichtes Halskratzen kurz nach dem Einsetzen. In seltenen Fällen kann ein beschädigter Magenballon in den Darm wandern, wo er in den meisten Fällen jedoch auf natürlichem Wege ausgeschieden wird.

Erfahrungsberichte zur Magenballon-Behandlung

myBody® führt regelmäßig Interviews mit Patienten durch, damit Interessierte von den Erfahrungen profitieren können und mehr über den Ablauf und Kosten erfahren. Sowohl Holger als auch Aleksandra erzählen in den Berichten über ihre Erfahrung mit dem Magenballon und wie viel sie nach der Behandlung abgenommen haben.

Erfahrungsbericht Magenballon: Holfer vorher-nachher

„Der Magenballon ist wie ein Motor bei einem E-Bike – also eine Art Katalysator/ Beschleuniger, der mir hilft, auf der rechten Bahn zu bleiben und mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn man nicht bereit ist, sich zu ändern, dann wird man nicht viel an Gewicht verlieren – denn nach der Extraktion kann die Gefahr bestehen, das Gewicht wieder zuzulegen.“

Erfahrungsbericht: 85 Kilo weniger dank Magenballon

Erfahrungsbericht Magenballon: Aleksandra vorher und nachher

„Da ist mir klar geworden, dass ich es alleine nicht schaffen werde, ich steckte zu tief drin. Als ich mich entschied, mir den Magen verkleinern zu lassen, bekam ich die üblichen Sprüche. Dass das wie schummeln sei und nicht aus eigener Kraft käme. Tatsächlich zeigt es meiner Meinung nach aber Stärke, sich seine Grenzen einzugestehen. Und die Behandlung ist auch nur eine Starthilfe, man muss aus eigener Kraft weitermachen.“

Erfahrungsbericht Magenverkleinerung ohne OP

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Der myBody® Klinikfinder - Qualifizierte Ärzte und Kliniken

Quellennachweise zum Magenballon

Quellenverzeichnis: medizinische Fachverbände

Die Informationen auf dieser Seite basieren auf der redaktionellen Zusammenarbeit mit folgenden renommierten Fachverbänden:

  • IGLF - Interdisziplinäre Gesellschaft für Liposuktion und Fettchirurgie e.V. - Logo
  • BDC - Berufsverband Deutscher Chirurgen - Logo
    Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC)
  • DGAV - Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)
  • DGCH - Deutsche Gesellschaft für Chirurgie - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
  • DGP - Deutsche Gesellschaft für Phlebologie - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Phlebologie (DGP)
  • DAG - Deutsche Adipositas Gesellschaft - Logo
    Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG)
  • DGEBV - Deutsche Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren e.V. - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren e.V. (DGEBV)
  • DGG - Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG)
  • DGIM - Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
  • DGVS - Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)
  • IFSO - Deutsche Gesellschaft für Adipositaschirurgie e.V. - Logo
    Deutsche Gesellschaft für Adipositaschirurgie e.V. (IFSO)

Quellenverzeichnis: Einzelnachweise

1. DGE-Ernährungsbericht Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. 2020: www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/ (zuletzt abgerufen am 03.04.2024)
2. IKK: www.ikk-classic.de/gesund-machen/leben/bmi-und-alternativen (zuletzt abgerufen am 10.04.2024)
3. Deutsche Adipositas Gesellschaft: adipositas-gesellschaft.de/bmi (zuletzt abgerufen am 04.01.2024)
4. Uni Hamburg: ediss.sub.uni-hamburg.de/bitstream/ediss/8258/1/Dissertation.pdf (abgerufen am 15.04.2024)
5. myBody Klinikfinder: www.mybody.de/magenballon-suchergebnis.html (zuletzt abgerufen am 30.04.2024)
6. S-thetic Klinik: s-thetic.de/stuttgart/abnehmen/schluckballon (zuletzt abgerufen am 30.04.2024)
7. Weight Doctors: www.weight-doctors.de/behandlungen/magenballon (zuletzt abgerufen am 30.04.2024)