Implantate Maßgeschneiderte Implantatprothetik

Individualisierte Implantate dank "Kompetenzgemeinschaft" von Zahnarzt und Zahntechniker
Mit Implantaten können heutzutage die verschiedensten Formen des Zahnverlusts ausgeglichen werden. Der langfristige Erfolg - also die Haltbarkeit der künstlichen Zahnwurzel und die Funktion des Zahnersatzes - hängt dabei vom optimalen Zusammenwirken von Zahnarzt und Zahntechniker ab. Wie wichtig die patientenspezifische Planung und deren präzise Umsetzung sind, erläutert der Experte Dr. Bodtländer.
myBody: Herr Dr. Bodtländer, Implantate sind aus der heutigen Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken. Wie kann ein Patient bei der Vielzahl an Formen, Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten und den individuell ganz unterschiedlichen Voraussetzungen sicher sein, den für sich optimalen Zahnersatz zu bekommen?
Dr. Bodtländer: Es ist richtig, dass die Implantologie in den vergangenen Jahren einen enormen Entwicklungsprozess durchgemacht hat. Ein funktional und ästhetisch anspruchsvoller Zahnersatz auf Implantaten ist mittlerweile für nahezu alle Ausgangssituationen möglich. Mithilfe der modernen Implantat-Chirurgie können wir einzelne fehlende Zähne, mehrere nebeneinander liegende Zähne oder sogar einen Totalverlust ersetzen. Ganz wichtig dabei ist, dass das Implantat individuell auf die jeweilige Patientensituation zugeschnitten ist. In unserer Praxis setzen wir daher eine computergesteuerte 3D-Implantatplanung im Vorfeld der Behandlung ein und garantieren eine maßgeschneiderte Implantatprothetik in Zusammenarbeit mit unseren Zahntechnikern.
myBody: Maßgeschneidert? Können Sie das bitte etwas näher erläutern?
Dr. Bodtländer: Im ersten Schritt wird die für den Patienten optimale Implantatposition im Kiefer ermittelt. Nachdem der Implantatstift im Kiefer verankert ist, schrauben wir kleine Heilungskappen darauf. Diese Kappen werden Gingivaformer genannt, weil sie dafür sorgen, dass das Zahnfleisch rund um das Implantat optimal anwächst. Gleichzeitig verfügen diese Kappen über Scannercodierungen, die dem Computer die technischen Daten des Implantates übermitteln. Das ist wichtig, damit der Zahntechniker das Abutment, also das Verbindungsstück zum sichtbaren Zahnersatz, passgenau herstellen kann. Anschließend wird eine Art Abdruck erstellt und digitalisiert. Daraus lässt sich dann ein virtuelles Modell entwickeln, aus dem mithilfe moderner CAD/CAM-Verfahren ein patientenspezifisches, optimal geformtes Abutment hergestellt wird.
myBody: Warum sind gerade die Abutments so wichtig?
Dr. Bodtländer: Das Abutment ist das Aufbau- oder Befestigungsteil, auf dem der Zahnersatz angebracht wird. Es verleiht dem Implantat erst seine eigentliche Funktion. Nur wenn es optimal angepasst ist, kann es sicheren Halt bieten, und den neuen Zähnen natürliche Funktion und Ästhetik verleihen. Dazu muss das Abutment auf Gingivaniveau in Höhe und Breite exakt der jeweiligen Zahnfleisch- und Zahnsituation entsprechen.
myBody: Was bleibt dann noch zu tun?
Dr. Bodtländer: Im letzten Schritt stellt der Zahntechniker nach den Wünschen des Patienten den eigentlichen Zahnersatz her, also eine Krone, eine Brücke oder auch eine Prothese, die auf mehreren Implantaten befestigt werden kann. Gerade bei einer Prothese ist die genaue Anpassung von höchster Bedeutung, da neben dem festen Halt auch eine optimale Verteilung der Kaukräfte sichergestellt sein muss, um den Kieferknochen nicht zu überlasten.
myBody: Wer spielt bei der Herstellung eines Implantates die größere Rolle - der Zahnarzt oder der Zahntechniker?
Dr. Bodtländer: Perfekte Funktion und Ästhetik eines künstlichen Zahnersatzes lassen sich nur durch das optimale Zusammenspiel von Zahnarzt und Zahntechniker erreichen. Die beste Diagnose und Planung durch den Zahnarzt ist hinfällig ohne die präzise Umsetzung durch den Zahntechniker; und umgekehrt führt auch die gründlichste Arbeit des Zahntechnikers nicht zum gewünschten Ergebnis, wenn die Vorgaben des Zahnarztes unzureichend sind. Daher stellt die Implantatprothetik gleichermaßen Anforderungen an die zahnärztliche und zahntechnische Versorgung.
myBody: Herr Dr. Bodtländer, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.
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