Ästhetische Behandlungstrends beim Mann - mabelle
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Text: Astrid Tomczak

It’s a women’s world, könnte man zu Recht sagen, wenn man sich die Plastisch-Ästhetische Medizin ansieht. Produkte und Technologien sind vor allem auf weibliches Patientenklientel ausgerichtet. Und die Zahlen sprechen ebenfalls für sich: Vier von fünf Patienten in Plastisch-Chirurgischen Arztpraxen sind nach wie vor Frauen.

Frauenanteil dominiert

Der Männeranteil bei minimalinvasiven Behandlungen nimmt nach einer aktuellen statistischen Erhebung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Ästhetische Chirurgie (DGÄPC) seit 2017 stetig ab. Vom damaligen Höchstwert von 17,5 % sank der Anteil männlicher Patienten im Jahr 2021 auf 10,9 %.

Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit weiblicher Patienten sind die Männer jedoch eine wichtige und ernst zu nehmende Patientengruppe. Denn anders als Frauen sind Männer in ihrer Entscheidungsfindung geradlinig und deutlich entschlussfreudiger als ihre weiblichen Pendants. Und auch in den Motivationen für minimalinvasive Eingriffe oder Operationen sowie in den im Trend stehenden Korrekturwünschen bestehen deutliche Unterschiede.

Männliche Motive

Weder Frauen noch Männer entscheiden sich spontan für einen Gang zum Plastischen Chirurgen. Ein langjährig bestehender Leidensdruck sorgt bei beiden Geschlechtern für einen Besuch in der Arztpraxis. Voraus gehen meist ausführliche Internetrecherchen. Der Wunsch nach Veränderung ist bei Männern in manchen Fällen jedoch deutlich ausgeprägter. Dies trifft vor allem beim Auftreten von Gynäkomastie, also der ein- oder beidseitigen Vergrößerung der männlichen Brust, zu.

Während bei Frauen eher Themen wie Selbstoptimierung, Verbesserung des Selbstbewusstseins oder der Wunsch wieder mehr dem eigenen Ideal zu entsprechen im Vordergrund stehen, haben Männer andere Motive. Sie erhoffen sich durch einen Eingriff verbesserte Chancen im Beruf oder bei der Partnerwahl. Dabei ziehen sie es vor, mit einer, auch invasiveren Behandlung zum gewünschten Erfolg zu kommen. Frauen akzeptieren dagegen häufig Behandlungsformen, die Wiederholungen benötigen. Folgerichtig sind 80 % der Erstberatungen bei Männern auf invasive Eingriffe ausgerichtet.

Beiden Geschlechtern ist jedoch gemein, dass der empfundene Makel als Einschränkung bei Kleiderwahl, Freizeit- oder Sportaktivitäten oder bei der Partnersuche gesehen wird. Interessant ist dabei, dass sich Männer gemäß der aktuellen DGÄPC-Statistik stärker von Reaktionen aus ihrem Umfeld beeinflussen lassen (1,3 %) als Frauen (0,7 %).

Entscheiden sich Männer für eine Beratung, lassen sie in aller Regel auch die entsprechende Behandlung durchführen. Frauen agieren hier weitaus zögerlicher.

Behandlungstrends

Die Corona-Pandemie wirft ihre Schatten auch auf den Bereich der Ästhetischen Medizin. Die lange bestehende Maskenpflicht und der sogenannte „Zoom-Boom“ haben neue Trends bei medizinisch-ästhetischen Behandlungen gesetzt.

Im Fokus steht bei Männern und Frauen daher die Stirn- und Augenregion.

Dementsprechend liegen Ober- und Unterlidstraffungen bei den invasiven Eingriffen mit einem prozentualen Anteil von 10,8 % bzw. 11,7 % bei den männlichen Patienten im Trend.

Botulinuminjektionen zur Glättung von Zornes- und Glabellafalten sowie zur Milderung von Krähenfüßen führen die Hitliste bei den minimalinvasiven Verfahren an (9 %). Männer wünschen sich einen wachen Blick und ein vitales, kraftvolles Auftreten, das nicht durch erschlaffte Ober- oder Unterlider beeinträchtigt wird. Gleichauf liegt der Wunsch nach Fillerbehandlungen, die Volumenersatz oder Faltenreduzierungen im mittleren oder unteren Gesichtsdrittel erreichen können. Dabei stehen Optimierungen des Kinns und der Kinnkontur weit oben auf der Wunschliste männlicher Patienten. Fillerbehandlungen haben sich damit nun endgültig auch beim starken Geschlecht etabliert.

Betrachtet man dagegen das komplette Portfolio der invasiven Plastisch-Ästhetischen Chirurgie, liegt der Wunsch nach körperformenden Methoden bei den Männern auf Platz 1. Immerhin 14,4 % der Erstberatungen bezogen sich auf das Thema Fettabsaugung. Die Optimierungswünsche fokussieren sich dabei auf die typisch männlichen Problemzonen wie Hüften, Bauch und Doppelkinn. Ergänzt wird dieser Trend durch eine hohe Nachfrage nach nichtinvasiven Kryolipolyse-Behandlungen. Hier werden unerwünschte Fettpolster durch intensive, lokale Kälteanwendungen zum Schmelzen gebracht.

Die bereits erwähnte Gynäkomastie-Behandlung reiht sich in die körperformenden Methoden ein und belegt laut DGÄPC-Statistik Platz 2 bei den invasiven Methoden.

Der Anteil von Nasenkorrekturen, Schweißdrüsenbehandlungen und Ohrplastiken liegt bei den männlichen Patienten bei ca. 7 % und damit im Mittelfeld der am häufigsten angefragten Eingriffe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „male grooming“, also der Trend, dass Männer sich pflegen, auf ihr Äußeres achten und auch in ihrem modischen Auftreten Akzente setzen, sich nun endgültig um die Dimension medizinisch-ästhetischer Eingriffe erweitert hat. Der moderne Mann entdeckt nach und nach die Frauendomäne plastisch-ästhetischer Maßnahmen.

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