Brustimplantatwechsel

Ein Wechsel der Brustimplantate ist dank der heutigen Implantatqualität aus medizinischer Sicht kaum noch nötig. Dennoch können verschiedene Faktoren wie eine Kapselverhärtung um das Brustimplantat oder ästhetische Motive, Gründe für einen Implantatwechsel sein. Was ein Brustimplantatwechsel ist, welche Kosten und Risiken damit verbunden sind, erklärt myBody®.

Behandlung | Implantatwechsel |
---|---|
Kosten: |
4.500 – 11.000 Euro |
Dauer der OP: |
2-4 Stunden |
Klinikaufenthalt: |
1-2 Nächte stationär |
Intensivität: |
Vollnarkose |
Fit nach: |
|
Ärzte und Kliniken: |
Inhalte auf dieser Seite
- Was versteht man unter einem Brustimplantatwechsel?
- Was kostet ein Implantatwechsel?
- Welcher Arzt kommt für einen Implantatwechsel infrage?
- Wie läuft ein Brustimplantatwechsel Schritt für Schritt ab?
- Implantatwechsel: Verhalten nach der OP
- Welche Risiken gibt es?
- Erfahrungsberichte zum Brustimplantatwechsel
- Warum ist eine Beratung im Vorfeld so wichtig?
Was versteht man unter einem Brustimplantatwechsel?
Ältere Brustimplantate, gerade die, die vor 1990 eingesetzt wurden, sollten generell ausgetauscht werden. Ansonsten kann ein Wechsel der Implantate nach 10-20 Jahren sinnvoll sein, um das ursprüngliche Ergebnis der Brustvergrößerung zu erhalten. In der Regel haben moderne, qualitativ hochwertige Brustimplantate bekannter, in Deutschland zugelassener Markenhersteller jedoch eine lebenslange Garantie auf Haltbarkeit und Formbeständigkeit. Übersicht: Renommierte Hersteller für Brustimplantate
Kommt es zu keinerlei Komplikationen bzw. ist der Zustand der Implantate medizinisch einwandfrei, ist die Notwendigkeit eines Implantatwechsels daher aus medizinischer Sicht normalerweise nicht gegeben. Treten jedoch Komplikationen wie eine Kapselfibrose (eine schmerzhafte Verhärtung des Brustgewebes um das Implantat) auf, sollte das Implantat ausgetauscht oder entfernt werden. Neben medizinischen Faktoren können aber auch ästhetische Motive Grund für einen Implantatwechsel sein.
Die Entscheidung zu einem Implantatwechsel bzw. einer Implantatentfernung sollte in gleicher Weise gewissenhaft bedacht und mit dem behandelnden Facharzt genauso vollumfänglich besprochen werden wie die Erstoperation. Sofern keine akute gesundheitliche Gefährdung vorliegt, muss man den Implantatwechsel oder die Entfernung der Brustimplantate in der Regel nicht überstürzen, sondern kann ihn in Ruhe planen.
Was kostet ein Implantatwechsel?
Methode | Kosten |
---|---|
Implantatwechsel |
ab 4.500 – 9.000 Euro |
Implantatwechsel + Bruststraffung: |
ab 6.000 - 11.000 Euro |
Die Kosten für einen Implantatwechsel fallen höher aus wie bspw. die einer Brustvergrößerung, da mehrere Eingriffe kombiniert werden, um die Implantate in der Brust zu wechseln. Genauer werden zunächst die Brustimplantate entfernt, dann neu eingesetzt und gegebenenfalls noch die Brust gestrafft. Patienten können daher mit Kosten ab 4.500 Euro für einen Implantatwechsel und ab 6.000 Euro für einen Wechsel mit Bruststraffung rechnen.[1]
Neben der Komplexität und dem Aufwand des Eingriffs sind auch Material und Größe der neuen Implantate, das Arzthonorar und die individuelle Dauer des Klinikaufenthalts Preisbestandteile.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den Brustimplantatwechsel?
Damit die Möglichkeit besteht, einen Implantatwechsel von der Kasse bezahlt zu bekommen, muss zunächst eine medizinische Notwendigkeit vorliegen. Doch selbst wenn die Krankenkasse die Kosten für die Entfernung übernimmt, müssen die weiteren Eingriffe wie Straffung und Einsatz neuer Implantate mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst gezahlt werden. Da jeder Fall unterschiedlich ist, sollte die Möglichkeit einer Kostenübernahme dennoch immer mit der Krankenkasse besprochen werden. Eine weitere Möglichkeit, sich vor den Folgekosten zu schützen, bietet der Abschluss einer Folgekostenversicherung vor dem ursprünglichen Eingriff. Je nach Paket übernimmt diese dann auch die Kosten eines Implantatwechsels. Noch mehr Informationen zur Kostenübernahme bei Brustimplantatwechsel gibt es hier: Brustimplantatwechsel: Kostenübernahme Krankenkasse
Kann ich meinen Implantatwechsel in Raten zahlen?
Der Brustimplantatwechsel kann mithilfe einer Finanzierung, also auch in Raten, abbezahlt werden. Die genauen Konditionen sind vom jeweiligen Anbieter abhängig.
Welcher Arzt kommt für einen Implantatwechsel infrage?
Um die Implantate in der Brust auszuwechseln, sollte ein Facharzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie mit Spezialisierung im Bereich der Brustchirurgie gewählt werden.
Ärzte und Einrichtungen, die zusätzlich das myBody®-Qualitätssiegel tragen, erfüllen bestimmte Qualitätskriterien und verpflichten sich zur Einhaltung strenger Qualitätsstandards. Diese zertifizierten Ärzte und Einrichtungen sind im myBody®-Klinikfinder gelistet.
Wie läuft ein Brustimplantatwechsel Schritt für Schritt ab?

Der Eingriff erfolgt in der Regel in Vollnarkose und kann je nach Ausgangsbefund mit einem höheren Aufwand und einer längeren OP-Dauer wie bei der Erstoperation verbunden sein. Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Implantatwechsel sind - analog zur Brustvergrößerung - eine gründliche Voruntersuchung und ein vollumfängliches Aufklärungs- wie Beratungsgespräch mit dem behandelnden Fach- und Narkosearzt.
1. Implantatzugang wählen
Nach Wahl des chirurgischen Zugangs - Brustumschlagsfalte, Achselhöhle oder Brustwarze - wird die Implantattasche geöffnet. Da der Zugang in der unteren Brustfalte einen guten Zugang in den Brustinnenraum ermöglicht und im Alltag kaum sichtbar ist, wird er hierbei häufig gewählt. In der Regel wird jedoch auch versucht, den zuvor verwendete Zugang zu nutzen, um keine neuen Narben zu verursachen.
2. Vorhandene Brustimplantate entfernen
Der Eingriff an sich ist stets abhängig von der OP-Indikation, den vorhandenen Brustimplantaten und der angewandten OP-Technik. Das Vorgehen richtet sich demnach in erster Linie nach dem OP-Grund. Ziel ist es die Brustimplantate möglichst in einem Zug vollständig zu entfernen. Dabei sollte das Implantat vorsichtig herauspräpariert werden um weitere Komplikationen wie Verletzungen an der Implantathülle zu vermeiden.
3. Neue Brustimplantate einsetzen
Beim Einsetzen der neuen Implantate gibt es kein Standardverfahren. In manchen Fällen kann dasselbe Implantatlager verwendet werden. Erfahrungsgemäß muss die Implantattasche jedoch neu ausgeformt und das Implantat vor oder hinter den Brustmuskel platziert werden.
Vor allem bei Implantaten, die bei der Erstoperation unter die Brustdrüse platziert wurden, kann der behandelnde Facharzt einen Lagewechsel unter den Muskel anstreben. Neben dem ästhetischen Aspekt legen neueste wissenschaftliche Studien nahe, dass die submuskuläre Platzierung der Implantate nach einer vorangegangenen Kapselfibrose bis zu 50% weniger Komplikationen mit sich bringt.
Wird dieselbe Implantathöhle verwendet, werden meist etwas größere Implantate eingesetzt, da die Implantathöhle durch die Entfernung der Implantate und/oder Kapsel ein wenig vergrößert und die Haut etwas gedehnt ist.
4. Kombinationsbehandlungen und Alternativen
Wird nach dem Implantatwechsel eine Verkleinerung der Brust angestrebt, ist meist eine gleichzeitige Bruststraffung sinnvoll, falls nach dem Wechsel zu viel erschlafftes Gewebe vorhanden wäre, welches sich nicht selbstständig zurückbilden würde. Bei der Bruststraffung wird der Hautüberschuss verkleinert und die Brustwarzen werden angehoben. Auch bei einer reinen Brustimplantatentfernung ohne Einsatz von Neuimplantaten ist eine solche Straffung sinnvoll. Außerdem kann die Brust nach dem Entfernen der Implantate durch eine Brustvergrößerung mit Eigenfett ausgeglichen werden.
Implantatwechsel: Verhalten nach der OP
Grundsätzlich gelten in der postoperativen Phase dieselben Verhaltensregeln und Nachsorgemaßnahmen wie nach einer Brustvergrößerung. Allem voran sind Ruhe und Schonung die Garanten für den Erfolg der Operation. Die Heilungsphase beträgt ähnlich wie bei der Brustvergrößerung einige Wochen, wobei man bereits nach 2 bis 5 Tagen wieder gesellschaftsfähig und nach 5 bis 14 Tagen arbeitsfähig ist. Grundsätzlich sollte nach dem Eingriff vorübergehend mit Blutergüssen, Schwellungen oder einem Spannungsgefühl ähnlich wie beim Muskelkater gerechnet werden. Diese Veränderungen klingen erfahrungsgemäß innerhalb von wenigen Tagen ab.
Die Schnittwunden werden bis zur eigentlichen Nahtentfernung von sterilen Bandagen geschützt. Das Nahtmaterial - sofern kein selbstauflösendes verwendet wurde - wird erfahrungsgemäß je nach angewandter Nahttechnik nach 1 bis 2 Wochen entfernt.
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Welche Medikamente müssen nach dem Implantatwechsel eingenommen werden?
In der Regel sollten in den ersten Tagen nach dem Implantatwechsel leichte Schmerzmittel eingenommen und für etwa 5 bis 10 Tage eine Thrombose- sowie Antibiotikaprophylaxe angewandt werden. Auf blutgerinnungshemmende sowie blutverdünnende Medikamente sollte nach dem Implantatwechsel in der Regel 2 Wochen lang verzichtet werden.
Falls unabhängig von der Operation eine Medikamenteneinnahme notwendig ist, muss diese mit dem Arzt abgesprochen werden.
Wie verhalte ich mich nach dem Wechsel meiner Brustimplantate?
In den ersten 6 bis 8 Wochen muss Tag wie Nacht ein bügelloser Kompressions-BH oder wahlweise ein straff sitzender Sport-BH in Kombination mit dem Stuttgarter Gürtel (Kompressionsgurt) getragen werden. In der Regel ist eine frühe Mobilisation der Arme anzustreben, dennoch sollten diese in den ersten 3 bis 4 Wochen nicht zu sehr angehoben, beansprucht oder ruckartig bewegt werden. Darüber hinaus ist die Schlafposition in Rückenlage ratsam.
Wann kann ich nach meinem Implantatwechsel Sport machen?
Körperliche Tätigkeiten oder sportliche Aktivitäten, bei denen die Brustmuskulatur stark gefordert oder erschüttert wird, sind erst nach etwa 6 Wochen wieder erlaubt.
Wann kann nach der Brust-OP geduscht werden?
Um eine optimale Wundheilung zu gewährleisten, kann erst nach etwa 1 Woche kurz geduscht und nach etwa 2 Wochen gebadet werden.
Wie lange muss ich nach dem Implantatwechsel warten, bis ich wieder in die Sonne darf?
In den ersten 4 bis 8 Wochen ist jede Form von Hitze wie Sonnenbäder, Solarium, Saunagänge, heiße Bäder etc. zu vermeiden. Damit aus Wunden keine Narben werden, sollte darüber hinaus mindestens ein halbes Jahr lang auf direkte UV-Strahlung verzichtet und eine spezielle Narbencreme regelmäßig aufgetragen werden.
Welche Risiken gibt es?
Die Risiken eines Implantatwechsels ähneln denen der klassischen Brustvergrößerung. So können Verkapselungen (Kapselfibrose) oder Wundheilungsstörungen auftreten. Außerdem kann es zu Nachblutungen, Schwellungen, Infektionen, Defekten am Implantat sowie Gefühlsbeeinträchtigung der Brustwarze kommen. Um solche OP-Risiken zu minimieren, ist es daher umso wichtiger, den Eingriff von einem erfahrenen Brustchirurgen durchführen zu lassen.
Erfahrungsberichte zum Brustimplantatwechsel
Warum ist eine Beratung im Vorfeld so wichtig?

Das Beratungsgespräch ist ein wichtiger Bestandteil bei der Entscheidung für einen Eingriff und die Arztwahl. Denn in diesem können alle Fragen geklärt werden: Also z. B. mit welchen Kosten zu rechnen ist, wie die Behandlung genau abläuft, welche Risiken und Komplikationen möglich sind, was die eigenen Erwartungen an das Operationsergebnis und was die tatsächlichen Möglichkeiten sind. Zudem kann festgestellt werden, ob man sich dem beratenden Arzt für die Operation anvertrauen möchte oder ob dieser nicht infrage kommt.
Mit dem myBody® Qualitätssiegel bieten wir Ihnen Sicherheit bei der Arzt- und Klinikwahl – durch objektive und geprüfte Qualitätskriterien. Träger des myBody® Qualitätssiegels zeichnen sich durch einen nachweislich hohen Qualitätsanspruch aus.
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