BROTOX - Botox® beim Mann

Grenzen und Möglichkeiten der Botulinum-Behandlung beim Mann
Interview mit Dr. Talanow
myBody: Herr Dr. Talanow, was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „Brotox“ und können Sie den Trend auch in Deutschland feststellen?
Dr. Talanow: Der Begriff Brotox ist eine englische Wortschöpfung und setzt sich aus den Begriffen „Brother“ und „Botox®“ zusammen. Der Trend selbst stammt aus den USA und beschreibt eine Neuausrichtung beim Mann bzw. den offeneren Umgang mit Faltenbehandlungen. Zunehmend viele Männer interessieren sich für den minimal-invasiven Eingriff der Unterspritzung mit Botox®. Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) über Trends in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie 2012/2013, bestätigt diese Neuausrichtung unter Männern in Deutschland. Auch in unserer Klinik macht sich der Trend bemerkbar. Rund jeder zehnte Patient für eine Botox®-Behandlung ist männlich.
myBody: Gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen Männer- und Frauenhaut?
Dr. Talanow: Der Unterschied zwischen der weiblichen und der männlichen Haut ist sehr viel größer als von vielen vermutet. Die Haut der Männer ist in der Regel fester und bis zu 20 Prozent dicker wie die der Frauen. Männer haben mehr Bindegewebe und verfügen über eine deutlich größere Anzahl an Talg- und Schweißdrüsen, Haaren und Blutgefäßen. Außerdem ist die Gesichtsmuskulatur beim Mann erheblich größer und damit kräftiger.

myBody: Ist dieser Unterschied für das Prozedere der Botox-Behandlung beim Mann erheblich?
Dr. Talanow: In der Tat. Männerhaut reagiert anders auf Botulinumtoxin. Allein durch ihre deutlich größere und dickere Gesichtsmuskulatur, braucht die männliche Haut eine höhere Botox-Dosis. Durch meine langjährige Arbeit als behandelnder Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie kann ich aus Erfahrung sagen, dass beim Mann in der Regel etwa bis zu 50 Prozent mehr Botox® eingespritzt werden muss wie bei der Frau.
myBody: Bringt die höhere Dosis nicht ein größeres Risiko für den Mann mit sich?
Dr. Talanow: Grundsätzlich sollten sich Mann wie Frau nur von einem erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie behandeln lassen. Denn wird zu viel vom Wirkstoff Botox® in die gewünschte Hautpartie injiziert oder womöglich der falsche Muskel getroffen, so kann es unabhängig vom jeweiligen Geschlecht zu unerwünschten Erscheinungen wie herabgesunkenen Augenbrauen oder einer erstarrten Gesichtsmimik (Frozen Face) führen. Bei qualifizierter Anwendung ist Botox® aber in der Regel bedenkenlos. Für Patienten mit Migräne hat der Wirkstoff sogar eine positive Nebenwirkung, denn Botox® kann nachweislich Kopfschmerzen lindern.
myBody: Herr Dr. Talanow, können Sie abschließend noch kurz erklären was genau Botox® ist und wie es wirkt?
Dr. Talanow: Botox® ist ein Bakterienprotein, das die Nervenzellen der Gesichtsmuskulatur blockiert; die Signalübertragung vom Nerv auf den Muskel wird also temporär gehemmt. Eine Blockade der Nerven bedeutet konkret, dass die mimischen Muskeln vorübergehend gelähmt bzw. künstlich entspannt werden. Die mit Botox® behandelten Muskeln können also nicht mehr aktiviert werden, so dass die darüber liegende Haut dauerhaft glatt bleibt.
myBody: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch, Herr Dr. Talanow.
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