Laserdschungel
Einsatzgebiete und Arten von Lasern
Zeit, den Dschungel zu lichten!
Laserbehandlungen sind aus dem Portfolio von Schönheitskliniken nicht mehr wegzudenken. In den letzten Jahren haben sich die Einsatzgebiete und Arten von Lasern stark weiterentwickelt. CO2, Nd:YAG, HALO, Fraxel – wer behält da schon den Überblick? Welcher Laser kuriert welches Problemchen?
Medizinische Hightech-Laser bündeln parallele Lichtstrahlen zielgenau und geben enorm viel Energie ab, wenn sie auf unsere Körper treffen. Was sie dort bewirken hängt von der Wellenlänge und dem Lasermedium ab. Ob radieren, stimulieren, selektieren, oder eliminieren – Laserstrahlen sind facettenreich, aber auch anspruchsvoll in der Anwendung. Bei allen folgenden Indikationen darum unbedingt einen Fachmann aufsuchen!

Falten
Falten bringen ja bekanntlich erst Leben in ein Gesicht. Wem es zu lebendig wird, der kann mit dem ein oder anderen Treatment dagegen vorgehen. Auch die Lasermedizin hält einiges bereit: Der ultragepulste CO2-Laser war lange DER Faltenkiller. Der extrem langwellige Laser kommt unter anderem als Laserskalpell zum Einsatz. Falten werden geglättet, indem die Flüssigkeit im Gewebe verdampft und gleichzeitig die Kollagenbildung angeregt wird. Der Einsatz des CO2-Lasers ist schmerzhaft und wird darum meistens in Vollnarkose durchgeführt. Die Heilung der Haut dauert einige Wochen und Hautschäden und Narben sind nicht auszuschließen. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet der Erbium:YAG-Laser, ist allerdings schonender. Wird er zudem fraktioniert eingesetzt, geht die Hauterneuerung noch schneller vonstatten und auch Knitterfältchen in empfindlichen Bereichen können behandelt werden.
Pigmentflecken
Die braunen Punkte auf Handrücken und im Gesicht zeugen vom Alter, oder von ausgiebigen Sonnenbädern. An beides möchte man nicht unbedingt ständig erinnert werden und der Laser ist auch in dieser Lebenslage ein verlässlicher Verbündeter. Der Rubin-Laser klingt nicht nur nach einem Oldie, sondern war tatsächlich der erste medizinisch angewandte Laser. Auch heute noch wird er eingesetzt, um die Melanin-Ansammlungen mit Hilfe von Wärmeentwicklung aufzubrechen. Der Körper kann sie im Anschluss abtransportieren und weg ist der Fleck!
Couperose
Sichtbare blau oder rötlich schimmernde Äderchen im Gesicht sind zunächst nicht bedenklich, können aber als großer ästhetischer Störfaktor wahrgenommen werden. Zur Behandlung werden schon lange sehr erfolgreich Laser eingesetzt. Das energiereiche rote Licht von Farbstoff-Lasern neutralisiert Rötungen, indem es Blutgefäße durch Wärme verödet. Eine Behandlung mit dem Laser verhindert aber nicht, dass sich neue Äderchen bilden. Folgebehandlungen können daher nicht ausgeschlossen werden.
Tattoos
Welcher Laser den Namen des Ex oder die Jugendsünde zuverlässig ausradiert, hängt von der Größe und Farbe des Tattoos ab. Der Nd:YAG-Laser arbeitet mit einer relativ hohen Wellenlänge und dringt zwischen fünf und zehn Millimeter tief in die Haut ein. Bei der Entfernung von schwarzen und dunkelblauen Tätowierungen hat er sich bewährt. Bunte Tattoos waren in der Lasermedizin lange Zeit problematisch, der neue Picosekunden- Laser lässt aber auch sie verschwinden. Er bestrahlt intensiv mit sehr kurzen – einer Picosekunde (Tausendstel Nanosekunde) langen – Lichtimpulsen. Dabei schont er das umliegende Gewebe, ist weniger schmerzhaft als seine Kollegen und verkürzt sowohl die Behandlungs- als auch die Regenerationszeit.
Haare
Wer nach dauerhaft glatter Haut strebt, kommt an den effizienten Lichtblitzen nicht vorbei. Der Alexandrit-Laser macht dem Haarwachstum ein Ende, indem der Lichtimpuls vom Haar direkt in die Wurzel geleitet wird und dort durch Wärmeentwicklung die Wachstumszellen zerstört. Als Leiter dient der Haarfarbstoff Melanin und darum funktioniert das Verfahren besonders gut bei dunklen Haaren. Am besten schon vor dem Sommer an die kommende Bikini-Saison denken: Denn je heller der Teint desto größer der Kontrast zwischen Haut und Haar und der Laser erzielt die besten Ergebnisse.
Narben
Narben erzählen Geschichten, je nach Größe, Niveauunterschied und Körperstelle plappern sie aber etwas zu laut. Bei eher wulstigen Narben bieten sich ablative, also abtragende Laserverfahren (zum Beispiel CO2- oder Erbium:YAG-Laser) an. Sie entfernen die oberen Hautschichten, sodass die Narbe weniger hervorsteht. Wenn sie außerdem durch eine deutliche Rötung auffällt, kann der Farbstoff-Laser durch die Verödung von Blutgefäßen neutralisierend wirken.
Um die Lasertherapie noch individueller zu gestalten und die Eigenschaften der unterschiedlichen Laser optimal zu nutzen, können verschiedene Verfahren kombiniert werden. Der HALO-Laser, der zum Beispiel Akne- narben mildert, ist eine Kombination aus fraktioniertem Erbium YAG- und Diodenlaser.
Augenschatten
Das Duo infernale: Augenringe paaren sich gerne mit Augenschatten und sorgen zusammen für den ultimativ müden Blick. Je nach Teint und Veranlagung sind diese Schatten eher bräunlich oder bläulich. Vor allem bei bräunlichen Schatten kann eine Behandlung mit dem Fraxel-Laser die Überpigmentierung beheben. Bläuliche Augenschatten entstehen durch einen Mangel an Gewebe zwischen der Oberhaut und der Unterhaut mit durchschimmernden Venen und Bindegewebe. Blaue Schatten können durch eine Unterspritzung mit Hyaluron- säure oder Eigenfett am besten gemildert werden.
Fettpolster
Neben der Behandlung von Hautveränderungen kann der Tausendsassa Laser auch den Körper formen. Bei der modernen Laserlipolyse kommt ein spezieller Laser mit zwei Wellenlängen zum Einsatz. Die erste zerstört und verflüssigt die Fettzellen, die zweite sorgt für eine Straffung des Gewebes und regt die Kollagenbildung an. Das gelöste Fett wird je nach Menge vom Körper abtransportiert und ausgeschieden oder wie bei einer klassischen Liposuktion abgesaugt.
Dieser Artikel ist in mabelle 3/18 erschienen
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