Linsenchirurgie Brillenfrei durch Linsenimplantation

Refraktive Linsenchirurgie bietet eine fortschrittliche Lösung zur Korrektur von Sehfehlern und Verbesserung der Lebensqualität. Im Expertengespräch erläutert Dr. Bernhard Febrer Bowen, wie diese innovative Methode präzise Sehfehler korrigiert und den Patienten eine klare Sicht ermöglicht.

Expertengespräch mit Dr. Bernhard Febrer Bowen zur Refraktiven Linsenchirurgie

Eine Behandlung mit dem Augenlaser kann einen Sehfehler dauerhaft korrigieren und so von Brille oder Kontaktlinsen befreien. Um jedoch eine Alterssichtigkeit (Presbyopie) korrigieren zu können und volle Sehrkraft auch ohne Sehhilfe zu erreichen, müssen andere Verfahren in Betracht gezogen werden, wie der Einsatz von künstlichen Linsen. Auch der altersbedingte Katarakt (Grauer Star) wird auf diese Weise behandelt.

Dr. Bernhard Febrer Bowen, dessen Mutter schon Augenärztin war und er laut seinem Doktorvater die Augenheilkunde quasi schon mit der Muttermilch aufgezogen hat, hegt eine besondere Leidenschaft für die Behandlung des Grauen Stars und der Altersweitsichtigkeit. Wegen dieser Vorliebe gründete er 2006 die Internationale Gesellschaft der Alterssichtigkeit. Im Interview mit myBody spricht der Experte über die Methoden und Möglichkeiten der Refraktiven Linsenchirurgie.

Über Dr. med. Bernhard Febrer Bowen

Dr. med. Bernhard Febrer Bowen operiert jährlich ca. 2.000 Linsen- und Augenlaseroperationen; seine Erfahrung erstreckt sich auf über 15.000 Eingriffe. Er gehört damit zu den Augenchirurgen Deutschlands mit einem hohen Operationsvolumen und wird als Spezialist geschätzt. Insbesondere in Fachkreisen hat er sich durch sein spezifisches Interesse an der Behandlung des Grauen Stars und der Altersweitsichtigkeit einen Namen gemacht. Dr. Febrer Bowen ist Präsident des ersten internationalen Kongresses der Alterssichtigkeit.

myBody: Herr Dr. Febrer, seit einigen Jahren werden Augenoperationen als Alternative zur Brille ein immer wichtigeres Thema. Sind Ihre Patienten eher weiblich oder männlich? Und was sind die Gründe, aus denen sie sich für eine Augen-OP entscheiden?

Dr. Febrer: Das Geschlechterverhältnis ist sehr ausgeglichen. Die meisten meiner Patienten wünschen sich ein brillenfreies Leben, da sie sich aus den unterschiedlichsten Gründen durch ihre Sehhilfe eingeschränkt fühlen - sei es durch störende Druckstellen auf der Nase, beschlagene Gläser im Winter oder mangelnde Flexibilität beim Sport.

myBody: Welche medizinischen Möglichkeiten gibt es, um bei den Betroffenen die gewünschte Sehkraft wieder herzustellen?

Dr. Febrer: Bei Alterssichtigkeit eignen sich Laserverfahren nach heutigem Stand der Forschung noch nicht, da die zunehmende Versteifung der Linse durch den Laser nicht ausreichend behandelt werden kann. Hier setzen wir eine Behandlung mit Linsenimplantaten an.

myBody: Sind auch andere Sehschwächen für einen linsenchirurgischen Eingriff geeignet?

Dr. Febrer: Ob eine Linse implantiert werden kann, hängt per se nicht von der Art der Fehlsichtigkeit ab. Vielmehr müssen Augenbeschaffenheit und den individuellen Bedürfnissen des Patienten berücksichtigt werden. Generell ist es daher wichtig, den Patient gründlich zu untersuchen. Auf diese Weise kann gemeinsam die optimale Behandlungsmethode herausgefunden werden.

myBody: Welche Methoden der Refraktiven Linsenchirurgie wenden Sie bevorzugt und wann an?

Dr. Febrer: Die Phakoemulsifikation, bei der der natürliche Linsenkern durch Ultraschall zerkleinert und dann abgesaugt wird, ist die State-of-the-art Operation für die Linsenchirurgie. Sie wird gängiger Weise zur Behandlung des Grauen Stars angewendet. Heutzutage nutzt man zur Unterstützung in diesem Verfahren Femto-Laser und Overlay-Systeme. Das spezielle System, mit dem wir arbeiten, heißt Zeiss Callisto eye OP Management System. Dieses System hilft, während der Operation exakt zu bestimmen, wie die neuen künstlichen Linsen (torischen Intraokularlinsen) positioniert werden sollen. Vor der Linsentransplantation wird das Auge mit einem sogenannten IOL-Master, einem hochpräzisen Diagnosegerät vermessen und dabei auch fotografiert. Dieses Bild wird während der Operation an das OP-Mikroskop übermittelt. Auf diese Weise wird dem Chirurgen genau angezeigt, wo der Schnitt gesetzt und wie die Linse positioniert werden muss.

myBody: Was ist das Besondere an dieser Methode?

Dr. Febrer: Der hohe Grad an Exaktheit: Mit dem Zeiss Callisto eye OP Management System kann die Operation auf herausragende Weise präzisiert werden. Und je genauer ich die Implantatlinse im Auge positionieren kann, desto besser werden auch die Ergebnisse.

myBody: Wagen wir noch einen Blick in die Zukunft: Wird die Nachfrage nach Augenlaser und Linsenimplantation weiter steigen?

Dr. Febrer: Ja, alleine durch den demographischen Wandel gibt es immer mehr Patienten, die ihre zweite Lebenshälfte brillenfrei verbringen wollen. In den nächsten Jahren werden wir dies noch stärker zu spüren bekommen. Zudem empfehlen uns zufriedene Patienten oft weiter. Dadurch genießen wir eine stetig wachsende Nachfrage.

myBody: Herr Dr. Febrer, wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch.

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