Trifokallinsen
Trifokale Linsen zur Behandlung von Fehlsichtigkeit, Alterssichtigkeit und Grauer Star
Fast jeder zweite Deutsche ist kurz- oder weitsichtig und hat beim Sehen Probleme. Viele entscheiden sich für einen laserchirurgischen Eingriff, um sich von den Einschränkungen zu befreien, die eine Abhängigkeit von Brille oder Kontaktlinsen mit sich bringt. Doch ab etwa dem 45. Lebensjahr ist auch jeder Mensch von Altersweitsichtigkeit (Alterssichtigkeit, Presbyopie) betroffen, da die Augenlinse zunehmend an Elastizität verliert und damit auch die Fähigkeit, sich automatisch auf unterschiedliche Entfernungen scharf einzustellen. Eine klassische Augenlaser-Behandlung kann bei dieser Form der Sehschwäche keine Abhilfe schaffen. Dafür wurde die Trifokallinse (trifokale Multifokallinse) entwickelt, welche die Korrektur der Fehlsichtigkeiten zusammen mit der Alterssichtigkeit kombiniert. Darüber hinaus werden Trifokallinsen bei der Operation des Grauen Stars, der sogenannten Kataraktoperation, angewandt.

Bessere Sehleistung im Nah-, Fern- und Zwischenbereich
Die Besonderheit der Trifokallinse im Vergleich zu anderen Intraokularlinsen ist, dass sie über drei Brennpunkte verfügt und somit eine optimale Sicht im Nah- und Fernbereich und zusätzlich in einem Zwischenbereich (Intermediärbereich) gewährleistet. Dieser mittlere Distanzbereich zu unseren Augen beträgt etwa 60 bis 80 cm und ist beispielsweise relevant für Computerarbeiten, das Lesen von Preisschildern oder beim visuellen Kontakt in Gesprächssituationen.
Die neueste Generation der künstlichen Linsen
Dank ihrer guten Verträglichkeit und Biokompatibilät können Trifokallinsen von Premiumherstellern ein Leben lang im Auge verbleiben. Die Trifokallinsen sollen bei allen Lichtverhältnissen ein besonders natürliches Seherlebnis bieten.
Trifokallinse OP-Ablauf
Trifokallinsen gehören wie Monofokal- und Multifokallinsen zu den Intraokularlinsen, die im Rahmen eines refraktiven Linsenaustauschs oder der Grauen Star-Operation die natürliche Augenlinse ersetzen.
Vor der Linsen-OP wird die Augenoberfläche mit Betäubungstropfen schmerzunempfindlich gemacht. Am Rand der Hornhaut wird ein winziger Schnitt gesetzt, der später nahtlos verheilt. Über diesen Zugang können Ultraschallwellen auf die Linse treffen und sie zerkleinern. Der zerstörte Linsenkern wird anschließend abgesaugt (Phakoemulsifikation) und die vorher exakt berechnete künstliche Linse kann eingesetzt werden.
Der Linsenaustausch dauert insgesamt nur etwa 10 Minuten. Nach der Operation berichten Patienten gelegentlich von einem Fremdkörpergefühl und Augenbrennen. Diese Symptome lassen jedoch in der Regel von alleine wieder nach.
Eignung für Trifokallinsen
Mit Implantation einer Trifokallinse erlaubt geeigneten Patienten eine weitgehende Unabhängigkeit von Brille oder Kontaktlinsen im Alltag. Grundsätzlich ist eine Trifokallinse bei jeder Stärke von Fehlsichtigkeit – auch in Verbindung mit Altersweitsichtigkeit – und Augenlinsentrübung (Katarakt) geeignet. Die Patienten müssen ein Mindestalter von 21 Jahren vorweisen. Die Hornhaut muss bestimmte anatomische Voraussetzungen für die Linsenimplantation erfüllen. Schwerwiegende Augenerkrankungen wie der Grüne Star schließen einen Eingriff von vorherein aus. Und auch schwangeren oder stillenden Patientinnen bleibt eine Linsen-OP untersagt.
Ob die Trifokallinse mit ihren besonderen Eigenschaften den persönlichen Bedürfnissen und beruflichen Ansprüchen gerecht wird, kann in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Augenarzt herausgefunden werden. So kann die Trifokallinse beispielsweise für einen Musiker, der einen langen Abstand zum Notenständer hat, die optimale Lösung sein, während eine Leseratte mit hauptsächlichen Fokus auf nahe Distanzen mit einer bifokalen Multifokallinse wahrscheinlich besser fahren wird.
Kosten für Trifokallinsen
Die Kosten für Trifokallinsen betragen etwa ab 2.900 Euro pro Auge. Für den Linsenaustausch mit trifokalen Intraokularlinsen können also Gesamtkosten um die 6.000 Euro entstehen. Die Kosten sind immer abhängig vom Umfang der Behandlung entsprechend der Höhe der Fehlsichtigkeit, der Beschaffenheit der Hornhaut usw. Nach der ärztlichen Voruntersuchung und Beratung kann ein genauer Befund und Behandlungsplan erstellt und somit die Behandlungskosten für den Patienten errechnet werden.
Der Linsenaustausch zur Korrektur der Fehl- und Alterssichtigkeit ist wie die Augenlaser-Behandlung in der Regel kein Leistungsfall für die gesetzlichen Krankenkassen. Das heißt, Patienten müssen für die kompletten selbst aufkommen. Ob bei Privatversicherten die Behandlungskosten übernommen werden, hängt von den Tarifen und Bedingungen der jeweiligen Krankenkasse ab und ist im Einzelfall direkt mit der Krankenkasse zu klären.
Erfolgt das Einsetzen der Trifokallinse zur Behebung eines Katarakt/Grauen Stars übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Operation mit einer Standardlinse, Vor- und Nachuntersuchungen sowie Medikamente. Ale „Zusatzleistungen“, beispielsweise die gewünschte Trifkollinse anstelle der Standardlinse, werden nicht übernommen und können vom Patienten zugezahlt werden. Die Privaten Krankenkassen übernehmen für gewöhnlich sämtliche anfallenden Kosten im Rahmen einer Katarakt-OP.
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