Augenlaser und Linsenchirurgie

Moderne Methoden ermöglichen gutes Sehen ohne Sehhilfe

Laserkorrekturen von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen sind heute weltweit etabliert. Die ESCRS (European Society of Cataract and Refractive Surgery) erklärte das Jahr 2010 zum Jahr der LASIK. Denn 20 Jahre nach der Einführung dieser bewährten Augenlaser-Methode wird sie heute millionenfach angewandt und zählt mit einem Anteil von ca. 90% zum häufigsten Eingriff der operativen Sehfehlerkorrektur. Matthias Maus erläutert myBody, worauf es bei der LASIK ankommt und welche Verfahren noch eingesetzt werden, um auch starke Fehlsichtigkeiten und altersbedingte Sehschwächen korrigieren zu können.

myBody: Herr Maus, wie läuft - vereinfacht betrachtet - eine so genannte Lasik ab?

Maus: Am Tag der LASIK erheben wir alle relevanten Daten für die Augenlaserbehandlung. Diese Messungen sind sehr aufwendig und dauern ca. 2-3 Stunden. Danach hat der Patient eine kleine Pause, in der wir auf Basis aller Daten das individuelle Behandlungsschema definieren. Der eigentliche Eingriff dauert nur zehn Minuten und ist für den Patienten relativ unspektakulär. Im OP werden die Wimpern abgeklebt, das Auge mit Tropfen betäubt und durch eine Feder aufgehalten. Das Lasern geht sehr schnell: nur 1,6 Sekunden benötigt unser Laser pro Dioptrie. Der Patient spürt davon nichts, er sieht nur verschieden farbige Positionslichter. Das Schöne ist, dass der Patient überhaupt nichts falsch machen kann. Der Laser hat einen Eye-Tracker, der jede, noch so winzige Bewegung des Auges registriert und den Laser nachführt.

myBody: Dennoch gibt es viele Menschen, die Bedenken haben, diesen Eingriff durchführen zu lassen - zum Beispiel aus Angst zu erblinden.

Maus: Es gibt eine Menge Fehlinformationen am Markt. Tatsache ist, dass das Augenlasern ein lange angewendetes Routine-Verfahren ist. Es gibt genügend Studien am Markt und Vergleiche von Studien, die zeigen, dass das Augenlasern sicherer ist, als das Tragen von Kontaktlinsen. Unser Ziel ist immer, den einzelnen Patienten so zu informieren, dass er weder aus Euphorie noch aus Angst heraus entscheidet. Für uns alle ist das Auge das wichtigste Sinnesorgan. Da steht Qualität vor allem Anderen. Um alles an Qualität und Sicherheit herauszuholen arbeiten wir mit einem Highend-Laser, der höchste Ansprüche an Schnelligkeit, Präzision und Sicherheit erfüllt.

myBody: Qualität und Beratung sind also das A und O beim Augenlasern.

Maus: Ja! Die Beratung ist enorm wichtig, um ein Vertrauensverhältnis zu schaffen, schließlich vertraut uns der Patient sein Augenlicht an. Wir informieren zusätzlich durch Vorträge, Informationsabende oder Interviews und haben in Krefeld neben unserem Beratungszentrum in Köln bereits das zweite walk-in Infocenter eröffnet. Hier wird der Interessent ohne Termin, kostenlos und unverbindlich von Fachleuten beraten.

myBody: Welche Rolle spielt das Team?

Maus: Das Team ist enorm wichtig. Die Vermessung des Auges mit solcher Genauigkeit erfordert einen hohen Zeit- und apparativen Aufwand sowie besonders qualifiziertes und erfahrenes Personal. Wir haben im sehkraft Augenzentrum auf über 1.000 Quadratmetern und drei Ebenen mehr als 50 Mitarbeiter, darunter neben Augenärzten zwei Diplom-Ingenieure für Augenoptik, einen Master of Science in Vision und vier Optikermeister.

myBody: Wie lange dauert es denn, bis der Patient wieder sehen kann?

Maus: Nach dem Augenlaser-Eingriff kommt eine Schutzkontaktlinse auf das Auge, die wir nach einer halben Stunde wieder entfernen bevor der Patient nach Hause geht. In den ersten drei bis vier Stunden sieht der Patient noch leicht verschwommen, er kann aber beispielsweise alleine Straßenbahn fahren. Die Augen können tränen und brennen, so als hätte man Kontaktlinsen zu lange getragen. Am angenehmsten ist es, wenn man nach Hause geht und sich etwas hinlegt. Und abends kann der Patient schon wieder ausgehen.

myBody: Wie hoch ist die Erfolgsquote?

Maus: Die Erfolgsquote liegt final bei 100 Prozent. Es gibt einige Augen, etwa drei bis fünf Prozent, die während der Heilungsphase in geringem Umfang Gewebe nachbilden. Die dadurch entstehende Restfehlsichtigkeit, die in der Regel im Bereich von einer 1/2 bis maximal einer Dioptrie liegt, korrigieren wir nach einem halben Jahr. Tendenziell kommt das eher bei Patienten mit sehr hohen Ausgangswerten vor. Diese nachträglichen Eingriffe sind in den ersten zwei Jahren selbstverständlich im Preis enthalten.

myBody: Gab es einen Fall, bei dem Sie einem Patienten nicht helfen konnten?

Maus: Nein, zwar können wir Patienten mit beispielsweise minus 23 Dioptrien nicht lasern, aber wir können ihnen eine künstliche Linse implantieren. Der Eingriff ist etwas aufwendiger, aber auch diese Operationen werden ambulant in Tropfanästhesie durchgeführt, dauern nur sieben, acht Minuten und werden normalerweise im Abstand von ungefähr zwei Wochen gemacht.

myBody: Warum ist auch die Lesebrille nicht durch eine Augenlaser-Behandlung ersetzbar?

Maus: Weil die Ursache der Alterssichtigkeit nicht in einer fehlerhaften Brechkraft der Hornhaut liegt, sondern Folge des natürlichen Alterungsprozesses ist. Die Linse verhärtet im Laufe des Lebens zunehmend und verliert dadurch ihre Fähigkeit zur Akkomodation. Das bedeutet, dass der Focus für die Nähe immer weiter weg wandert und meistens mit ca. 45 Jahren die komfortable Leseentfernung überschreitet. Es gibt zwar auch hier Ansätze der Laserchirurgie, diese stecken aber noch in den Kinderschuhen. Anders ist es im Bereich der modernen Linsen- und Kataraktchirurgie. Akkomodative oder Multifokallinsen ermöglichen gutes Sehen in allen Entfernungen und ersetzen häufig auch die Lesebrille.

myBody: Herr Maus, vielen Dank für das Gespräch!

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