Epi-LASIK
Der Begriff Epi-LASIK steht für Epitheliale Laser in situ Keratomileusi und beschreibt ein Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten an der oberflächlichen Hornhautschicht. Es ist eine Weiterentwicklung der Oberflächenbehandlungen PRK und LASEK und kombiniert Vorteile der klassischen LASIK. Die automatisierte und schonendere Variante der PRK/LASEK wird seit 2003 angewandt.
Die Epi-LASIK Oberflächenbehandlung
Bei der Epi-LASIK wird ein spezieller Minihobel, ein sogenanntes Kunststoff-Mikrokeratom, eingesetzt, um die oberste Hornhautschicht (Gewebedicke von 0,05 mm) schonend und völlig schnittfrei zu präparieren. Das äußerste Deckhäutchen (Epithel) wird anschließend vorsichtig beiseitegeschoben und nach der Laserbehandlung mit dem Excimer-Laser wieder auf die Wunde gelegt. Abschließend wird das Auge mit einer weichen Verbandskontaktlinse bedeckt.
Damit die Epi-LASIK zum gewünschten Endresultat führt gelten folgende Ausschlusskriterien:
- fehlende Stabilität der Brechkraft des Auges (Refraktionsänderung > 0,5 dpt pro Jahr)
- Linsentrübungen (Grauer Star)
- Schwangerschaft
- Minderjährigkeit, da sich das Auge im Wachstum befindet und das Sehvermögen nicht konstant ist
- zu hohe Dioptrienbereiche
Gemäß den Richtlinien der Kommission für Refraktive Chirurgie (KRC) ist eine Epi-LASIK bei folgenden Fehlsichtigkeiten indiziert.
Anwendungsbereiche Epi-LASIK
- bei niedriger Fehlsichtigkeit
- Kurzsichtigkeit bis -6 Dioptrien
- Hornhautverkrümmung bis 3 Dioptrien
- Liegen eine Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung gleichzeitig vor, bestimmt die Summe aus beiden Werten die Eignung
Vor und nach der Behandlung gelten folgende Verhaltensregeln:
- Das Tragen von harten Kontaktlinsen sollte mindestens im Abstand von 4 Wochen eingestellt werden
- Das Tragen von weichen Kontaktlinsen sollte rund drei bis fünf Tage vor dem Eingriff eingestellt werden
- Einige Tage vor der Behandlung ist der grundsätzliche Verzicht auf Augen-Make-up unabdingbar
- Bei Sonneneinstrahlung sollte in den ersten Wochen nach der Epi-LASIK unbedingt eine Sonnenbrille mit 100% UV-Schutz getragen werden
- Die Anwendung von verordneten Augentropfen ist unerlässlich
- Regelmäßige augenärztliche Kontrollen sind ratsam
Die Epi-LASIK gilt als sicheres Behandlungsverfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten in niedrigen Dioptrienbereichen. In der Regel werden beide Augen am selben Tag operiert. Eine hundertprozentige Sicherheit für ein standardisiertes Behandlungsresultat kann es bei keinem operativen Eingriff geben. Komplikationen oder unerwünschte Nebenwirkungen sind in der Regel gut therapierbar.
Epi-LASIK auf einen Blick
Kosten: 1.700 Euro bis 2.500 Euro pro Auge
Betäubung: ambulant, Tropfenanästhesie, Beruhigungsmittel auf Wunsch
Dauer Linsenimplantation: ca. 10 Minuten pro Auge
Indikation: Korrektur von Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung
Besonderheit: für geringe Hornhautdicke geeignet; komplett schnittfrei (nicht-invasiv)
So funktioniert Epi-LASIK - Der Operationsablauf
Zunächst wird eine eingehende Voruntersuchung der Augen vorgenommen. Für eine umfassende Diagnostik sind verschiedene Untersuchungsmethoden notwendig. Diese dienen der genauen Analyse der Sehstärke, des Augendrucks und des Augenhintergrunds für ein optimales Behandlungsergebnis.
Schritt 1: Vorbereitung für die Laserkorrektur
Mit einem stumpfen Epikeratom, auch Separator oder Minihobel genannt, wird das äußerste Deckhäutchen des Auges vorsichtig beiseitegeschoben und von der darunterliegenden Membran getrennt. Der computergesteuerte Plastikschieber arbeitet äußerst präzise, so dass die Operationsfläche auf der Hornhaut schonend freigelegt werden kann. Im Gegensatz zur LASIK wird kein Hornhaut-Flap in tieferen Schichten erzeugt und wie ein Buchdeckel zur Seite geklappt, sondern lediglich an der Oberfläche gearbeitet.
Schritt 2: Epi-LASIK-Augenlaserbehandlung
Nachdem die oberste Schutzschicht des Auges vorsichtig zur Seite gerollt wurde erfolgt die Behandlung mit dem Excimer-Laser. Dabei wird die freigelegte Hornhautoberfläche mithilfe des Laserstrahls punktgenau und schmerzfrei modelliert. Mikrometerfeine Teile der Hornhaut werden ohne jegliche Berührung im optischen Zentrum verdampft bzw. eine genau berechnete Hornhautmenge abgetragen und der Brechkraftfehler an der Oberfläche der zentralen Hornhaut korrigiert.
Schritt 3: Zurückschieben des Deckhäutchens (Epithel)
Nach der Laserkorrektur wird das Epithel zur Abdeckung der Wunde wieder in seine ursprüngliche Position zurückgeschoben und fungiert dort als natürlicher Wundschutz. Zusätzlich wird nach dem Eingriff eine therapeutische Verbandskontaktlinse eingesetzt, die zum Schutz des frisch operierten Auges dient. Der große Pluspunkt hierbei ist ein schnellerer, schmerzfreier Wundverschluss und damit eine verkürzte Wundheilung. Nach etwa einer Woche können die weichen Kontaktlinsen wieder entfernt werden. Augenärztliche Kontrolluntersuchungen sind nach etwa 2-4 Wochen, sowie nach 4-8 Wochen erforderlich.
Nach der Epi-LASIK
Die oberste Hornhautschicht erholt sich nach etwa einer Woche. Während dieser Zeit ist mit mäßigen Schmerzen und leichten Beschwerden wie einem unangenehmen Fremdkörpergefühl sowie tränenden und brennenden Augen zu rechnen. Diese Nebenwirkungen können in der Regel mit weichen Kontaktlinsen, Medikamenten und Augentropfen therapiert werden. Die vollständige Heilung kann bis zu sechs Wochen in Anspruch nehmen. Da das Verfahren ganz ohne Schnitte auskommt, ist das Risiko für Vernarbungen auf ein Minimum reduziert. Nach dem Eingriff stabilisiert sich das Sehvermögen relativ schnell, wobei in den ersten 3 Monaten mit den größten Veränderungen zu rechnen ist. Leichte Schwankungen der Sehschärfe und eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit, vor allem bei Dunkelheit, sind normal. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt nur wenige Tage.
Kosten Epi-LASIK
Eine Epi-LASIK kostet in Deutschland erfahrungsgemäß zwischen 1.700 und 2.500 Euro pro Auge. Da eine Augenlaser-Behandlung einen medizinischen Eingriff darstellt wird sie nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) abgerechnet. Daher können nur „von-bis-Preise“ oder „ab-Preise“ zur ersten Orientierung angegeben werden. Der genaue Preis kann nur individuell im Laufe einer ausführlichen Voruntersuchung ermittelt und festgelegt werden.
Die Kosten für die Epi-LASIK werden in aller Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen, da sie als komfortmedizinische Leistung geführt wird. Privatversicherte sollten jedoch in jedem Fall vorab mit ihrer Krankenkasse klären, ob und in welchem Rahmen sie sich an den Kosten für eine Epi-LASIK beteiligen. Je nach Krankenkasse und individuellem Leistungsangebot werden die Kosten teilweise oder in voller Höhe getragen.
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