Licht, Schall oder Radiofrequenz?
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der energiebasierten Behandlungen
Energiebasierte Treatments sind in aller Munde – versprechen sie doch eine deutliche Hautbildverbesserung ganz ohne Spritzen, Skalpell und Co. Die non- und minimalinvasiven Techniken arbeiten mit Licht, Schall und Radiofrequenz: Aber wodurch unterscheiden sich die Behandlungen und welche Technik eignet sich wann am besten?

Licht: Laser/IPL
Laser- bzw. IPL-Systeme nutzen Licht unterschiedlicher Wellenlänge als Energiequelle, um die Haut zu verändern (zum Beispiel Haarentfernungslaser, Tattoo- Entfernungslaser oder CO2-Fraxel- Laser zur Hautbildverbesserung). Die Wirkung dieser Systeme richtet sich nach Wellenlänge und Energie. Der Unterschied zwischen intensiv gepulstem Licht (IPL) und Laser besteht darin, dass Laser nur eine Wellenlänge verwendet, während IPL einen Bereich von Lichtwellenlängen hat. Das macht IPL zwar vielfältiger im Einsatz, aber eben auch etwas schwächer. Hier sind darum meist mehr Behandlungen notwendig, um ein mit dem Laser vergleichbares Ergebnis zu erreichen. Grundsätzlich eignen sich beide Systeme, je nach verwendeter Wellenlänge, für unterschiedliche Einsatzzwecke. Diese reichen von der Behandlung von z. B. Altersflecken bis hin zu der Stimulation von regenerativen Prozessen zur Verbesserung der Hautqualität (u. a. Kollagenstimulation).
Schall (am Beispiel des Fokussierten-Hochenergie-Ultraschalls)
Der in Deutschland bekannteste Vertreter der Hautbehandlung auf Schall-Basis ist die Ultherapie. Hier handelt es sich um ein sogenanntes mikro-fokussiertes HIFU-System (=hight-intensity focused ultrasound). Die Idee dieser Behandlung basiert auf der gezielten Erhitzung bestimmter Gewebeschichten (ca. 60 – 70° Celsius). Dadurch wird eine Verkürzung, Straffung und Neustimulation von Kollagenfasern zur Verbesserung der Hautqualität und Hautstraffheit erreicht. Einsatzgebiete sind in erster Linie das Gesicht und der Halsbereich.
Radiofrequenz
Diese vielfältige Technologie ist seit 100 Jahren in der Medizin im Einsatz, in der Ästhetik bereits seit mehr als 20 Jahren. Unter dem Oberbegriff Radiofrequenz gibt es heute viele unterschiedliche Systeme. Es gibt einfache, oberflächlich auf der Haut wirkende Geräte, die in Kosmetikstudios zum Einsatz kommen. In den letzten zehn Jahren haben sich aber noch weitere, effektivere Anwendungsarten der Radiofrequenz entwickelt. Der „golden standard“ im Bereich der ästhetischen Radiofrequenz ist heute die fraktionierte oder auch Radiofrequenz-Needling genannte Methode. Der wohl bekannteste Vertreter ist die Morpheus-8-Technik. Hierbei wird über feine Nadeln in der gewünschten Gewebetiefe zielgerichtet ein Energieimpuls abgegeben, der in der Lage ist, bestimmte Zellstrukturen zu stimulieren und beispielsweise Kollagenfasern zu straffen. Aber auch im operativen Bereich, gerade auch in der Kombination mit Fettabsaugungen, findet die Radiofrequenz immer mehr den Weg in die plastisch- chirurgische Routine. Über spezielle dünne Sonden kann das sogenannte Bodytite-Verfahren über thermische Verkürzung unter anderem von Kollagenfasern eine Hautstraffung erreichen und somit Ergebnisse der Fettabsaugung verbessern.
Was ist besser: Laser- oder Radiofrequenz?
Wie so oft lautet die Antwort hierauf: Das kommt darauf an! Laser oder IPL-Blitzlampen verwenden Lichtwellen(-energie), um direkt Zellstrukturen anzuvisieren. Hier kann die Wirkung vielfältig sein – von der Behandlung eines Tattoos bis hin zur Hautstraffung. Ultraschallwellen oder auch Radiofrequenz erzeugen über die Induktion von Molekülbewegung unter anderem thermische Effekte im Gewebe zur Zellstimulation und Hautstraffung. Somit eignen sich grundsätzlich all diese Techniken für ästhetische Behandlungen. Welcher Behandlung man allerdings im Einzelfall den Vorzug geben sollte, hängt von verschiedenen Faktoren wie Effektivität, Ausfallzeit und individuellem Risiko ab. Daher muss die wichtigste Empfehlung bei der Auswahl einer Behandlung durch den Patienten immer lauten: Beratung, Beratung und nochmals Beratung durch einen medizinischen Experten, bevor man sich für eine spezielle Therapie entscheidet. Denn nur so sind die Chancen auf ein gutes Ergebnis und eine sichere, risikoarme Behandlung optimal gewährleistet.
Dieser Artikel ist in mabelle 1/23 erschienen
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