Ist das Kunst oder kann das weg?! Tattoo-Entfernung 2.0

So schnell wie ein Tattoo gestochen wird, so schnell kann es auch wieder bereut werden. Und manch einer entscheidet sich für ein Tattoo auf Basis des Wissens, dass es sich im Zweifel wieder entfernen lässt. Vorbei sind die Zeiten, in denen es nur die Möglichkeiten „chirurgisch entfernen“ oder Cover-Up gab.
Der moderne PicoSure-Laser mit Pikosekundentechnologie ist in der Lage, Tätowierungen in weitgehend allen Farben nahezu rückstandslos zu entfernen. Und je besser das Lasersystem, desto schonender ist die Behandlung und desto effektiver das Ergebnis. High-Tech Lasergeräte wie PicoSure arbeiten mit verschiedenen Wellenlängen und können sich auf verschiedene Farbvarianten einstellen. Erstmalig können sie auch die Farben Grün und Blau entfernen, was andere Lasergeräte nicht können. Sie ermöglichen außerdem ein gleichmäßiges Entfernen der Pigmente und hinterlassen für gewöhnlich keine Narben.
Tattoo-Entfernungen mit dem PicoSure finden über mehrere Behandlungssitzungen in einem Abstand von mehreren Wochen statt. Die Anzahl der notwendigen Laserbehandlungen ergibt sich aus Art und Umfang des zu entfernenden Tattoos. Am besten lassen sich Tattoos entfernen, die von einem professionellen Tätowierer stammen und die nicht zu tief und einheitlich gestochen sind.
Dr. med. Klaus Hoffmann (Hautteam – Bochum) ist - neben seiner Tätigkeit als leitender Arzt der Abteilung für ästhetisch-operative Medizin und kosmetische Dermatologie der Universitätshautklinik Bochum - ein überaus renommierter Experte zu dem Themenkomplex Ästhetik/Dermatologie sowie gefragter Referent bei zahllosen nationalen und internationalen Kongressen. Wir haben ihn zum Thema Tattoo-Entfernung befragt.
Herr Dr. Hoffmann, was passiert eigentlich mit der Haut, wenn man sich ein Tattoo stechen lässt?
Dr. Hoffmann: Tätowieren erfolgt mit einem speziellen Tätowiermittel, welches sich ganz grundsätzlich von z.B. einer wasserlöslichen Farbe unterscheidet. Im Grunde werden hier kleine Pigmentteilchen eingebracht, die vom Körper nicht aufgelöst, sondern eingelagert werden. Menschen, die sich ein Tattoo stechen lassen möchten, sollten unbedingt darauf achten, dass der Tatöwierer die DIN-Norm Tätowierung (DIN EN 17169) einhält. Diese DIN-Norm legt Anforderungen an die Sicherheit und Hygiene beim Tätowieren fest und erfüllt gewisse Qualitätsstandards. Eine Mitgliedschaft z.B. im Verband „Deutschlands Organisierte Tätowierer e.V.“ (DOT) ist ebenfalls ein Qualitäts- und Sicherheitsmerkmal. Außerdem sollten dem Tätowierten nach der Sitzung unbedingt die Sicherheitsdatenblätter mit Informationen zu den Tätowiermitteln ausgehändigt werden.
Wieso kann es beim Tätowieren zu Entzündungen kommen?
Dr. Hoffmann: Beim Vorgang des Tätowierens ist es absolut notwendig, höchste Sterilität einzuhalten. Dies wird von guten Tattoo-Studios, die den Fachorganisationen angeschlossen sind und die neue DIN-Norm einhalten, auch weitestgehend garantiert. Ihr solltet darauf achten, dass das Tattoo-Studio eurer Wahl einer Fachgesellschaft angeschlossen ist. Eine immunologische Abwehrreaktion kann aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auftreten. Eine solche Abwehrreaktion sieht man häufig auf die Farbe Rot, toxische Reaktionen eher auf die Farbe Grün.
Wozu raten Sie, wenn es tatsächlich zu einer Entzündung gekommen ist?
Dr. Hoffmann: Sollten Entzündungen entstanden sein, kann ein Dermatologe prüfen, ob es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers oder um eine bakterielle Infektion handelt. Die Faustregel ist, dass bakterielle Infektionen in aller Regel relativ früh nach dem Einbringen des Tätowiermittels entstehen, die granulomatösen Abwehrreaktionen erst später. Danach richtet sich auch die Behandlung. Frühreaktionen können auch antibiotisch abgedeckt werden, Spätreaktionen entsprechend durch die Modulation des Immunsystems, z.B. durch Aufbringung einer Kortisoncreme, Unterspritzung des entsprechenden Areals mit Kortison und/oder anderer das Immunsystem beeinflussender Mittel. Im Zweifel muss bei einer granulomatösen Entzündung das Tattoo leider chirurgisch entfernt werden.
Körperpflege nach einer Tätowierung ist wichtig – wann sollte wieder damit begonnen werden?
Dr. Hoffmann: Nach einer Tätowierung hat der Tätowierer in aller Regel eine Folie aufgebracht. Erst nach Abheilen der Oberfläche, das heißt nach der Wiederherstellung der Integrität der Epidermis, also der äußeren Hautschicht, kann normale Körperpflege betrieben werden. Solange die Stichkanäle, durch die das Tätowiermittel eingebracht wird, offen sind, ist natürlich ein höheres Risiko für eine Entzündung gegeben und dem ist entsprechend Sorge zu tragen.

Was sollte man beachten, damit Tattoos nicht vorzeitig ausbleichen?
Dr. Hoffmann: Ein Ausbleichen von Tattoos ist niemals vollständig zu vermeiden, aber durch das „Schonen“ des Tattoos selbst kann jeder seinen Teil zur Langlebigkeit und Intensität des Motivs beitragen. Sonnenstrahlung ist in aller Regel „Gift“ für das Tattoo. Nicht nur die Überhitzung eines schwarzen Tattoos in der Sonne ist hierbei ein Problem, sondern auch das Abspalten von reaktiven Molekülen aus den Tätowierstoffen.
Gibt es ästhetisch-dermatologische Treatments, die auf tätowierter Haut besser unterlassen werden sollten?
Dr. Hoffmann: Kosmetische Behandlungen auf tätowierten Hautarealen sollten tatsächlich nach Möglichkeit unterbleiben. Dies gilt für die Anwendung von Hitze, wie z.B. Radiofrequenzmethoden, Ultraschall oder auch die Dermabrasion. Sämtliche Integritätsstörungen der Oberfläche mit Aktivierung der dort ortsständigen Immunzellen können auch einen Einfluss auf das tiefergelegene Tattoo haben und somit eine Immunreaktion provozieren. Von daher wird im Allgemeinen von kosmetischen Behandlungen bis hin zu Peelings oder Ähnlichem eher abgeraten.
Die inzwischen große Anzahl tätowierter Menschen führt fast zwangsläufig auch zu einer erheblichen Anzahl von Patienten, die ihre Tattoos irgendwann wieder loswerden wollen. Wie funktioniert die Tattoo-Entfernung mittels Laser und welche Risiken gibt es hierbei?
Dr. Hoffmann: Nun, wie zuvor bereits angedeutet, ist es leider so, dass bei dem Einbringen von Energie Spaltprodukte entstehen können. Herkömmliche Laser arbeiteten im Milli- oder im Nanosekundenbereich, was dazu führte, dass die Lichtblitze, die im Tattoo absorbiert wurden, eine thermische Reaktion auslösten, mit der die Tätowiermittel verbrannt bzw. geradezu „geschmolzen“ wurden. Neuere Geräte, die eine Pikosekunden-Technologie aufweisen, wie z.B. der PicoSure von Cynosure, sorgen durch extrem kurze Lichtblitze im Pikosekundenbereich dafür, dass es im Wesentlichen nicht mehr zu einer thermischen Reaktion, sondern zu einem sogenannten „photoakustischen Effekt“ kommt. Das Pigment wird in der Tiefe nur ultrakurz aufgeheizt und die Energie sofort wieder weggenommen; der Effekt ist vielleicht vergleichbar mit einem heißen Glas, das man sofort in kaltes Wasser kippt: Es wird platzen. Die Tätowiermittel werden also durch eine mechanische Zerstörung freigesetzt und können dann durch die Lymphe abtransportiert oder in unseren Fresszellen, den Makrophagen, zersetzt werden. Somit sind die beschriebenen Risiken, die wir mit älteren Lasern – oder vergleichbar auch durch Sonnenbestrahlung – hatten, im Prinzip nicht mehr gegeben. Unabhängig davon haben diese Geräte auch weitere Vorteile, weil sie effektiver und weniger schmerzhaft sind. Wir sehen mit diesen Geräten im Endeffekt bessere Ergebnisse bei weniger notwendigen Sessions.

Wie viele Sitzungen habe ich zu erwarten und welche zeitlichen Abstände sollten dabei eingehalten werden?
Wir haben früher gedacht, dass es sinnvoll ist, möglichst frühzeitig neu zu lasern, dies haben wir inzwischen ein wenig revidiert. Wir wissen, dass man mit der Pikosekunden-Technologie Sessions schneller hintereinander durchführen kann als mit den herkömmlichen Geräten, da die thermische Schädigung der Haut wesentlich geringer ist. Dennoch benötigt die Haut für das Verteilen bzw. die Resorption der Partikel Zeit. Günstig ist aus unserer Sicht ein Zeitraum zwischen drei und sechs Wochen. Wartet man länger, kann es häufig noch zu einer deutlichen Verbesserung des Befundes kommen, ohne dass man Weiteres unternommen hat.
Welche Farben sind am schwierigsten zu entfernen?
Dr. Hoffmann: Wir bekämpfen mit dem PicoSure-Laser ja eingebrachte Pigmente. Eine Farbe ist etwas Wasserlösliches, ein Pigment ist etwas nicht Wasserlösliches. Schwierig wird es, wenn die Pigmente, die entfernt werden sollen, besonders klein sind. Zu den Problemfällen zählt z.B. Gelb, weil hier die Pigmentteilchen häufig kleiner als 10 nm sind und so selbst den modernsten Lasertechniken entgehen können. Je mehr und je tiefer die Farbpigmente unter die Haut gestochen wurden, desto schwieriger gestaltet sich die Entfernung.
Können nach einer Tattoo-Entfernung auch Narben zurückbleiben?
Dr. Hoffmann: Narben bleiben bei der modernen Pikosekunden-Technologie so gut wie nie zurück. Bei den Laserbehandlungen mit thermalen Effekten haben wir diese jedoch durchaus gesehen. Insofern lohnt es sich, einen Anwender aufzusuchen, der wie ich mit dem Pikosekundenlaser arbeitet. Es ist aber leider auch so, dass wir bei der Tattoo-Entfernung recht häufig Narben freilegen, die ursprünglich der Tätowierer verursacht, d.h. gestochen hat! An dieser Stelle sollte man erwähnen, dass die Pikosekunden-Technologie nicht nur für die Tattoo-Entfernung, sondern u.a. auch für die Narbenbehandlung zugelassen ist. Man kann also mit dieser Technologie nicht nur die ursprünglich erwünschte Tätowierung, sondern auch den Schaden, der eventuell durch das Tätowieren entstanden ist, beseitigen.
Lässt sich auch Permanent Make-Up entfernen?
Dr. Hoffmann: Ja, natürlich. Ein Permanent Make-Up entspricht im Wesentlichen einem Tattoo und kann ebenso behandelt werden. Den Begriff „Permanent Make-Up“ höre ich sehr ungern und vermeide weitgehend seine Benutzung, gerade weil er den Sachverhalt verschleiert, dass es sich im Grunde tatsächlich um eine Tätowierung handelt. Viele Behandler haben übrigens immer noch einen gewissen Respekt vor der Entfernung von Permanent Make-Up, denn bei der Entfernung des Permanent Make-Up z.B. an den Augenbrauen kann es beim Lasern zu einer Oxidation bzw. direkt zu einer Verfärbung des vorhandenen Pigmentes kommen. Das heißt wir haben das Problem, dass es möglicherweise zunächst zu einem deutlichen Schwärzungseffekt kommt. Aber auch dieses Problem löst der Pikosekundenlaser und kann tatsächlich auch noch diese Pigmente erwischen. Übrigens braucht ihr euch nicht um eure Haare an den Brauen zu sorgen, denn die Haarfollikel werden bei dem ganzen Vorgang nicht tangiert und die Haare bleiben somit also erhalten. Wir haben mittlerweile häufiger Anfragen von Frauen, die sich ihr Permanent Make-Up weglasern lassen, um im Anschluss ein Microblading – also die modernere Form des Augenbrauen-Stylings – auf der gelaserten Region anbringen zu lassen. Dies klappt unseren Erfahrungen nach sehr gut.
Wo kann ich mein Tattoo oder Permanent Make-Up entfernen lassen?
Dr. Hoffmann: Definitiv nur noch bei ärztlichen Anwendern! Wir schätzen, dass bis dato einige Zehntausend nicht-ärztliche Behandler Tattoo-Entfernungen durchgeführt haben – was jedoch durch neue gesetzliche Regelungen, die seit dem 01.01.2021 gelten, illegal ist. In einer medizinischen Praxis, die mit dem PicoSure arbeitet, wie dem Hautteam in Bochum seid, ihr in guten Händen.
PicoSure
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