Ist Schönheit berechenbar?
Die Schönheit fasziniert und beschäftigt Menschen seit der Antike. Was aber empfinden wir als schön? Ist Schönheit wirklich anhand von Formeln, Symmetrien und Verhältnissen definierbar? Ein Ausflug in die Psychologie und zu der Erkenntnis, dass mathematische Gesetze auf jeden Fall gebrochen werden dürfen.
Leonardo Da Vinci und der Goldene Schnitt:
Seine Zeichnung des Vitruvianischen Menschen gilt als die bekannteste Darstellung des Goldenen Schnitts. Dieser bezeichnet die Teilung einer Strecke in zwei Abschnitte so, dass sich der kleinere Abschnitt zum Größeren wie der Größere zur gesamten Strecke verhält – dies entspricht dann einem Verhältnis von 1 zu 1,618.
Gesetzmäßige Schönheit
Ein perfektes Antlitz lässt sich in der Tat objektiv durch Zahlen- beziehungsweise Längenverhältnisse bestimmen. Bei Frauen sind dies der Augenabstand im Verhältnis zur Breite des Gesichts von Ohr zu Ohr und der Abstand Augen-Mund im Verhältnis zur Gesichtslänge von Haaransatz bis Kinn. Der Mund sollte 1,618 Längeneinheiten lang sein, die Nase genau eine Längeneinheit breit. Der Augenabstand sollte genau 46 Prozent der Entfernung von einer Schläfe zur anderen betragen. Und die Distanz von der Pupille zum Mund sollte 36 Prozent der Entfernung ihres Haaransatzes vom Kinn ausmachen. Ganz schön kompliziert das perfekte Äußere – vor allem für Mathelegastheniker. Bevor Sie jetzt aber am Maßband verzweifeln: Die wenigsten Menschen haben ein solch perfektes Gesicht! Die meisten verfügen sogar über zwei unterschiedliche Gesichtshälften, daher gibt es in der Tat eine sogenannte Schokoladenseite. Ein ovales Gesicht gilt pauschal als ideal und schön.
Nicht rechnen, sondern optimieren!
Haben Sie schon das Zentimetermaß und den Taschenrechner zur Hand? Lassen Sie beides einfach weg. Nehmen Sie Ihre Finger und messen Sie damit den Längenabstand von Haaransatz bis zur Mitte der Augenbrauen, dann nehmen Sie genau dieses Maß und legen es von der Mitte der Augenbrauen bis zur Nasenspitze an und dann noch von Nasenspitze bis zum Kinnende. Welche Partie ist am längsten beziehungsweise am kürzesten? Oder sind alle drei Partien sogar gleich? Das wäre dann ein Jackpot. Ist die Stirnpartie im Verhältnis zur Kinnpartie länger, so denken Sie einmal über einen Pony nach, damit dieser optisch die Stirn verkürzt. Haben Sie eine kurze Stirnpartie, so verstecken Sie diese besser nicht unter einem haarigen Vorhang.
Charakter statt Perfektion
Ist Perfektion erstrebenswert? Nicht unbedingt! Denn das perfekte Gesicht kann laut wissenschaftlicher Untersuchungen durchaus als langweilig empfunden werden. Makel beleben. Besonders markante Gesichter werden gerne als Charaktergesichter beschrieben. Was macht also wirklich attraktiv? Der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) schrieb, dass das Mittelmaß „das Grundmaß und die Basis aller Schönheit selbst“ sei. Schönheit ist also irgendwie auch durchschnittlich? Ja, aber es muss noch mehr passieren. Gesichter werden noch schöner, wenn bestimmte Merkmale auffällig betont werden. Positive Energie, Selbstbewusstsein, Individualität, Intelligenz, Charisma, ein lässiger Lifestyle oder ein cooler Modestil sind ebenfalls Dinge, die über Gefallen und Anziehungskraft entscheiden.
Dieser Artikel ist in mabelle 2/18 erschienen
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