Haartransplantation: Alle Fragen und Antworten - mabelle
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FAQ Everybody's Darling

Haartransplantation

Fußballlegende Jürgen Klopp, Superstar Robbie Williams, Hollywoodgröße John Travolta, Rekordtorschütze Wayne Rooney sowie Sänger Elton John – sie alle hatten eine. Nun stößt auch Prinz Harry aus England zum Team Transplantation, um mit voller Haarpracht in die Ehe zu starten. Kostenpunkt laut Berichten: etwa 57.000 Euro. Dr. Murat Dağdelen, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und ärztlicher Leiter von DiaMonD Aesthetics, behandelt prominente Kahlköpfe und klärt die wichtigsten Fragen rund um den beliebten, im Detail aber noch weitgehend unbekannten Eingriff.

Für wen ist es geeignet?

„Für beide Geschlechter. Männliche Patienten stellen jedoch den höheren Prozentsatz dar. Mittlerweile interessieren sich immer mehr Frauen für eine Haarverpflanzung, nicht nur auf dem Kopf, sondern auch für die Augenbrauen – aus krankheitsbedingten oder rein ästhetischen Beweggründen.“

Tut es weh?

„Nein. Nach kurzer Lokalanästhesie spüren Patienten nichts vom Eingriff. Sie sind die gesamte Zeit ansprechbar und können auf Wunsch Musik hören oder in den Pausen etwas essen. Die meisten berichten von einer entspannten Situation, ähnlich wie bei einem Friseurbesuch."

Wie läuft eine Haartransplantation ab?

„Bei einer Haartransplantation werden ausfallresistente Nackenhaare je nach Haarwurzelqualität einzeln (Graft) oder als Haarwurzelgruppe (Follicular Unit, kurz FU) mithilfe einer feinen Hohlnadel entnommen. Nach einer speziellen Vitalisierung der Haarwurzel pflanzt ein erfahrener Chirurg die Follikel in runde, naturgetreue Empfangsöffnungen, die ebenfalls mit einer sehr feinen Nadel in Wuchsrichtung in dichten Abständen zueinander angelegt werden. Für gewöhnlich findet der Eingriff unter lokaler Betäubung statt und kann zwischen vier und sechs Stunden dauern. Oftmals setzen wir einen zweiten Termin an, da sich die moderne FUE-Methode aufwändiger gestaltet. Zum Vorteil der Patienten, die von einem natürlichen Haarfall und kürzerer Regenerationszeit profitieren.“

Wie wird’s gemacht?

„Im Gegensatz zur klassischen Streifenmethode, bei der ganze Hautstreifen mit Haarwurzeln aus dem Haarkranz entnommen und in einzelne Grafts unterteilt werden, arbeiten wir ausschließlich mit der Follicular Unit Extraction, kurz FUE. Zwar gehören eine überdurchschnittlich gute Anwachsrate und der verhältnismäßig geringe Zeitaufwand zu den positiven Eigenschaften der erstgenannten Vorgehensweise, aber demgegenüber stehen eine erhöhte Narbenbildung sowie eine unnatürliche Wuchsrichtung. Gerade bei Kurzhaarfrisuren unter neun Millimetern fällt dies extrem auf. Mit der FUE-Methode, die ohne Skalpell auskommt, ermöglichen wir den Patienten eine fast narbenfreie Technik, die eine Transplantation auch bei kurzen Haaren nicht erkennen lässt. Weitere Vorteile: Schnelle und gute Abheilung, keine Dellenbildung in der Kopfhaut und eine gute Anwuchsrate.“

 Muss ich Urlaub nehmen?

„Aus medizinischer Sicht ist man nach etwa 24 Stunden wieder voll arbeits- und gesellschaftsfähig. Viele Patienten bevorzugen jedoch ein bis zwei freie Tage und nutzen das Wochenende, um sich zu schonen.“

Gibt es eine Altersgrenze?

„Grundsätzlich entscheidet die individuelle Haarsituation und nicht das Alter, ob ein ästhetisches Haarbild erzeugt werden kann. Wie sieht die Familiengeschichte aus, gibt es medizinische oder erbliche Ursachen für den Ausfall? Bei jungen Patienten unter 25 Jahren sollte auf jeden Fall ein Facharzt hinzugezogen werden.“

Was muss ich nach der Behandlung beachten?

„Es gilt für etwa vier bis sechs Wochen direkte Sonneneinstrahlung zu meiden, da ansonsten die Grafts austrocknen. Sport ist bereits nach zwei bis drei Wochen möglich.“

Ist das Resultat von Dauer?

„In der Regel ja, denn einmal transplantierte Haare fallen nicht wieder aus, da sie aus dem sogenannten Haarkranz stammen. Dieser Bereich ist anders als der Rest des Kopfes nicht vom natürlichen Ausfall betroffen.“

Wann sieht man was?

„Zwar sind erste Behandlungsergebnisse sofort sichtbar, allerdings fallen die Haare zunächst wieder aus. Das ist ein ganz normaler Prozess, denn der Haarwuchs erfolgt schrittweise. Zuerst beginnt die Ruhephase, in der die Wurzeln Zeit zum Anwachsen finden. Nach etwa drei bis fünf Monaten setzt der natürliche Haarwuchs ein und das gesamte Erscheinungsbild stabilisiert sich von Woche zu Woche.“

Und wenn der Haarausfall nach der Transplantation weiter voranschreitet?

„In diesem Fall müssen auch die neu entstandenen haarlosen Areale behandelt werden. Ansonsten bilden die transplantierten Haare unschöne Inseln auf einem kahlen Kopf. Aus diesem Grund sollte eine Haartransplantation erst erfolgen, wenn absehbar ist, dass kaum noch Haare ausfallen. Oder der Patient unterzieht sich nach der Behandlung zwei bis drei kleineren Transplantationen, um entstandene Lücken aufzufüllen.“

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