Haartransplantation Methoden im Überblick

80 % der Männer – aber auch jede dritte Frau – leidet bis ins hohe Alter unter Haarausfall (Alopezia).[1] Eine Haatransplantation kann Betroffenen zu vollerem Haar und damit auch zu mehr Zufriedenheit verhelfen. Welche Möglichkeiten der Haarverpflanzung es gibt, weiß myBody®.

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Methoden der Haarverpflanzung
Das Ausfallen der Haare löst bei vielen Betroffenen ein Schamgefühl aus. Insbesondere Frauen leiden optisch unter krankhaftem Haarausfall und entscheiden sich deshalb für eine Haarverpflanzung. Haartransplantationen werden bereits seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt. Die dabei angewendeten Methoden müssen an die individuellen körperlichen Voraussetzungen des Patienten angepasst werden, um ein natürlich aussehendes Ergebnis zu erhalten.
Im Wesentlichen unterscheiden Spezialisten bei der Haartransplantation zwei wesentliche Methoden: die FUT-Methode, bei der einzelne Haar-Units entnommen werden und die FUE-Methode – die sogenannte Einzelhaarentnahme.
Welche Haartransplantation ist für Männer am besten geeignet?
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen gilt: Welche Methode zur Haarverpflanzung letztlich angewandt wird, hängt vom individuellen Patientenprofil ab. Trotzdem lässt sich sagen, dass die FUE-Methode für Männer den Vorteil birgt, dass für gewöhnlich keine auffällige Narbe entsteht. Das bedeutet, dass der Eingriff bei einer Kurzhaarfrisur – wie sie Männer häufig tragen – deutlich weniger sichtbar ist. Wie viele Grafts verpflanzt werden sollten, verrät das Hamilton-Norwood-Schema für den Haarausfall beim Mann
Bei stark fortgeschrittenem Haarausfall oder kahlem Kopf bietet sich zur optischen Haarverdichtung für Männer auch eine Microhaarpigmentierung an. Dabei werden spezielle Farbpigmente in die Kopfhaut injiziert, um eine Kurzhaarfrisur zu imitieren.
Welche Haartransplantation ist für Frauen am besten geeignet?
Von erblich bedingtem Haarausfall sind Männer weit häufiger betroffen, doch auch Frauen sind nicht gefeit. Die weibliche Form des genetischen Haarausfalls macht sich durch lichter und dünner werdendes Haar bemerkbar und verläuft meist um den Scheitelbereich herum. Grundsätzlich ist die Haartransplantation bei erblich bedingtem Haarausfall mit den zwei verschiedenen Grundmethoden möglich: FUT (follicular unit transplantation) oder FUE (follicular unit extraction). Viele Frauen bevorzugen die FUT-Methode, weil dafür nur eine verhältnismäßig kleine Fläche rasiert werden muss und die Narbe später gut von den meist lang getragenen Haaren verdeckt werden kann. Für einen Überblick zur Klassifizierung des Haarausfalls bei Frauen: Ludwig-Schema: Haarausfallstadien bei Frauen
FUT-Haartransplantation

Bei der Follicular Unit Transplantation (FUT Methode) werden die zu verpflanzenden follikularen Einheiten (Grafts) durch die Entnahme von einem oder mehreren feinen Hautstreifen am Hinterkopf gewonnen. Diese sind ein bis zwei Zentimeter breit. Darum wird die Methode auch Streifenmethode oder, wenn nur ein Hautstreifen entnommen wird, Single Strip Harvesting genannt. Nach der Entnahme des Streifens wird die entstandene Wunde am Hinterkopf sofort vernäht. Die Grafts werden von dem haartragenden Hautstreifen entnommen, unter dem Mikroskop präpariert und in die von Haarausfall betroffene Kopfregion eingebracht. Die FUT-Methode eignet sich insbesondere für Patienten über 40, die langes Haar tragen oder für Patienten, die eine hohe Anzahl an Haartransplantaten benötigen – im Schnitt über 800 Follicular Units (FU).[2] Hier geht es zum persönlichen Erfahrungsbericht einer FUT-Haartransplantation
FUE-Haartransplantation

Die Follicular Unit Extraction (FUE Methode) bezeichnet die Entnahme einzelner follikularer Einheiten und wird deshalb auch Einzelhaarentnahme genannt. Mit der FUE-Methode können die Haarwurzeln besonders schonend extrahiert werden und es steht keine große Narbe am Hinterkopf. Mittels eines Hohlbohrers entnimmt der Haarchirurg follikulare Einheiten mit dem dazugehörigen Versorgungsapparat. Die Eindringtiefe beträgt dabei ungefähr 2,5 Millimeter und sollte vom Facharzt kontrolliert werden, da einzelne Haarwurzeln höherer Inzisionstiefe im Fettgewebe auseinander reichen.[3] Die Präparation der Grafts (follikulare Einheiten, aus denen mehrere Haare wachsen) und die Implantation laufen dann wie bei der FUT-Methode ab. Der Unterschied zur FUT-Methode liegt im deutlich höheren Zeitaufwand und in den folglich höheren Kosten. Dafür ist die Narbenbildung deutlich unauffälliger. Hier geht es zum persönlichen Erfahrungsbericht einer FUE-Haartransplantation
DHI-Haartransplantation
Eine für gewöhnlich weniger bekannte Methode nennt sich Direct Hair Implantation. Die DHI-Methode der Haarverpflanzung, welche auch Choi Methode genannt wird, ist der FUE-Methode sehr ähnlich. Beide Verfahren unterscheiden sich bloß bei der Implantation. Bei der DHI-Haartransplantation wird kein Skalpell, sondern ein spezieller Stift (DHI Implanter oder auch Choi Implanter Pen) verwendet, der über eine Hohlnadel verfügt. Bei dieser Methode der Haarverpflanzung werden die Grafts so eingebracht, wie sie entnommen wurden – anders als bei den Methoden mit Skalpell, wo die Follikel meist auseinander geschnitten werden. Die Haarfollikel werden an die Stiftspitze platziert und durch eine kleine Öffnung in die Haut eingebracht. Dort werden die Haarwurzeln dann vom Facharzt in die Haut "rein gedrückt". Da kein Skalpell benutzt wird, ist bei der DHI-Haartransplantation mit weniger Blutungen und Krustenbildung zu rechnen.[4]
Welche Methode der Haartransplantation ist besser: FUE oder DHI?
Bei der DHI-Methode zur Haarverpflanzung handelt es sich grundsätzlich um eine Variante der FUE-Methode, die sichausschließlich beim Einbringen der Follikel von ihr abgrenzt. Trotzdem wird die FUE-Methode häufiger für das Abdecken großer haarloser Flächen genutzt, während sich die DHI-Haartransplantation dazu eignet, eine stärkere Haardichte zu schaffen.
Haarverdichtung ohne OP
Nicht immer muss es ein chirurgischer Eingriff sein, um lichtes Haar zu kaschieren oder Haarausfall auszubremsen. Innovative Methoden ermöglichen ein volles Haarbild ganz ohne OP. Zum Beispiel Haarpigmentierung, Microneedling, PRP-Therapie, Sauerstoff-Therapie oder Softlaser.
Microhaarpigmentierung

Microhaarpigmentierung vorher-nachher
Bei der MHP-Behandlung kommt eine spezielle Technologie zum Einsatz, die auf den individuellen Typ abgestimmte Farbpigmente in die Kopfhaut injiziert bzw. tätowiert. Auch, wenn das Verfahren vergleichbar mit einer Tätowierung oder einem Permanent Make-Up ist, so setzt es jedoch deutlich höhere Ansprüche an die fachliche und technische Umsetzung sowie das visuell-ästhetische Ergebnis. Insbesondere bei der Definition der Haarlinie, dem Haaransatz im Stirnbereich, ist viel Erfahrung und Geschick gefragt, um ein natürlich aussehendes Ergebnis zu erzielen. Der Behandlungseffekt ist über viele Jahre anhaltend. Die Kopfhautpigmentierung kann sowohl als alleinige Methode angewandt werden als auch ergänzend zu einer Haartransplantation. Mehr Informationen zur MHP-Behandlung und der speziellen Technologie finden Sie hier: Micorhaarpigmentierung: Behandlung, Kosten und Ärzte
PRP-Haarwurzelbehandlung
PRP nennt sich das Verfahren, bei dem körpereigenes, angereichertes Blut in die Kopfhaut injiziert wird. PRP steht dabei für das plättchenreiches Plasma, welches verschiedene Effekte hat: Zum einen wird die Haarwurzel stimuliert und dadurch der Haarausfall verzögert. Zum anderen unterstützt das Plasmakonzentrat den Haarwuchs. Die PRP-Eigenblutbehandlung wird sowohl als eigenständige Behandlung gegen Haarausfall als auch in Kombination mit Haartransplantationen zur Optimierung des Ergebnisses durchgeführt. Ausführliche Informationen zum PRP-Verfahren und den Vorteilen der Behandlung: PRP- Haarwurzelbehandlung: Eigenblut gegen Haarausfall
Barttransplantation
Der natürliche Bartwuchs macht eine maskuline Ausstrahlung aus. Doch bei einigen Männern fällt der Bart eher spärlich aus oder weist bereichsweise haarlose Lücken auf. Eine Barthaar-Verpflanzung kann hier dauerhaft Abhilfe schaffen. Dabei transplantiert der behandelnde Facharzt einzelne Grafts gezielt in die zu behandelnden Hautareale, um so die bereits vorhandene Gesichtsbehaarung zu verdichten. Lesen Sie mehr zur Barthaar-Verpflanzung: Barttransplantation: Behandlung, Kosten und Ärzte
Augenbrauentransplantation
Die Form und Fülle der Augenbrauen entscheidet maßgeblich über den Gesichtsausdruck eines Menschen. Wachsen die Augenbrauen nicht mehr richtig, kann das verschiedene Ursachen haben: Narbenbildung und Haarverlust durch Verletzungen oder mehrfachen Permanent-Make-Up-Behandlungen, genetisch bedingte lichte Brauenbehaarung oder jahrelanges übermäßiges Zupfen der Augenbrauen. Bei der Augenbrauentransplantation werden zunächst durch eine sehr dünne Hohlnadel einzelne Haarfollikel am Hinterkopf des Patienten entnommen. Diese werden entsprechend aufbereitet und darauf geprüft, ob sie sich für die Haarverpflanzung eignen und dann in der Augenbrauenregion wieder eingebracht. Wichtig ist, dass der jeweilige Facharzt auf die Wuchsrichtung und die Dichte der bereits vorhandenen Brauen aufbaut, um ein natürliches Ergebnis zu erzielen. Nach der Haarverpflanzung kann es sein, dass die implantierten Haare zunächst wieder ausfallen, da die Haut sehr beansprucht wurde – diese sollten in aller Regel aber nach kurzer Zeit wieder nachwachsen. Die nach ca. vier Monaten nachgewachsenen Haare bleiben für gewöhnlich dauerhaft erhalten. Eine sichtbare Narbenbildung ist im Normalfall ausgeschlossen.[5] Mehr zum Thema Augenbrauentransplantation: Kosten, Ablauf und Ärzte
Kann man sich Wimpern implantieren lassen?
Ja, auch eine Wimperntransplantation kann mittels Haarverpflanzung durchgeführt werden. Bei diesem ambulanten Eingriff werden meist dem Hinterkopf Haare entnommen, die folglich dauerhaft im Wimpernkranz implantiert werden. Allerdings kann eine Wimperntransplantation nur dann erfolgen, wenn noch eigene Wimpern (Zilien) vorhanden sind. Eine Wimpernverpflanzung ist lediglich dazu da, vorhandene Lücken aufzufüllen.
Quellennachweis
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