S.O.S. Haarausfall bei Frauen
Was können Anti-Haarausfall-Mittel wirklich?
Büschelweise Haare in der Dusche, ganze Strähnen in der Bürste und auch bei jedem Durchwuscheln der Mähne rieseln Haare auf den Boden? Haarausfall ist besonders für Frauen ein großes Problem, das einen nicht zu unterschätzenden Leidensdruck verursacht. Was also hilft, um das haarige Problem in den Griff zu bekommen?
Die häufigste Ursache für Haarausfall bei Frauen sind hormonelle Schwankungen, zum Beispiel nach einer Schwangerschaft, nach dem Absetzen oraler Verhütungsmittel wie der „Pille“ oder während der Wechseljahre. „Der Verlust von etwa 100 Haaren am Tag ist völlig normal und in der Regel noch kein Grund zur Besorgnis“, erklärt Shirin Samimi-Fard, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie im Derma Loft in Gladbeck. Fallen aber über einen längeren Zeitraum weitaus mehr als 100 Haare aus, wird er früher oder später nicht mehr kaschier- und damit für alle sichtbar sein. Die Expertin erklärt: „Während sich der Haarausfall beim Mann vor allem an den Geheimratsecken, der Stirn-Haar-Grenze und am Hinterkopf zeigt, dünnt sich bei der Frau das Haar im Scheitelbereich zunehmend aus. Es kommt zu einem spürbaren Verlust der gesamten Haardichte.“
Hilfe statt Haarfrust?
Freiverkäufliche Haarwasser, Shampoos und Tinkturen gibt es viele, zum Beispiel in der Drogerie oder Apotheke. Zwangläufig stellt sich die Frage: Was hilft denn nun wirklich gegen den Haarausfall? Eine Studie der Stiftung Warentest hat ergeben, dass zwei Wirkstoffe nachweisbar gegen Haarausfall helfen können: das rezeptfreie, apothekenpflichtige Minoxidil und das verschreibungspflichtige Finasterid. Letzteres ist allerdings aufgrund seiner starken Auswirkungen auf hormonelle Vorgänge im Körper für die Behandlung von weiblichem Haarausfall nicht zugelassen. Und auch Minoxidil, der „Klassiker“ unter den Anti- Haarausfall-Mitteln, ist umstritten: Zwar ist die Wirksamkeit belegt, die Anwendung kann jedoch starke Nebenwirkungen wie Reizungen der Kopfhaut und Herz-Kreislauf-Beschwerden auslösen. Zudem ist Minoxidil nicht für schwangere und stillende Frauen geeignet. Angesichts des großen Leidensdrucks, dem sich die betroffenen Frauen oftmals ausgesetzt fühlen, ein durchaus ernüchterndes Ergebnis.
Was kann der natürliche Wirkstoff Thiocyanat?
Neue Hoffnung bringt ein bislang weithin unbekannter Wirkstoff namens „Thiocyanat“. Das körpereigene Molekül beeinflusst Wachstums- und Zellteilungsprozesse positiv und reduziert oxidativen Stress sowie Entzündungsprozesse. „Laut klinischer Wirksamkeitsstudie bringt es den aus dem Gleichgewicht geratenen Haarzyklus wieder in Balance und stimuliert das Haarwachstum“, so die Dermatologin. Da es sich bei Thiocyanat um einen natürlichen Wirkstoff handelt, löst es keine relevanten Nebenwirkungen aus und greift auch nicht in den Hormonhaushalt des Körpers ein. Damit kann es auch bedenkenlos in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden und stellt eine ebenso natürliche wie wirksame Alternative zu anderen Wirkstoffen dar. Eines aber haben alle Anti-Haarausfall-Mittel gemeinsam: Ist die Haarwurzel bereits abgestorben, können sie nicht mehr helfen. Die Dermatologin rät deshalb: „Lassen Sie Ihre Haarsituation und die Ursachen für den Haarausfall im Vorfeld von einem Experten untersuchen, um die richtige Therapie auf dem Weg zu neuem Haar zu finden.“
Dieser Artikel ist in mabelle 1/18 erschienen
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