Kryolipolyse Fettabbau durch Kälteschock

Expertengespräch mit Dr. Aschkan Entezami zur innovativen Kryolipolyse, einer minimal-invasiven Methode zum Bodyshaping

Behandlungen zur Fettentfernung, die ohne chirurgischen Eingriff auskommen, liegen im Trend. Eine der schonenden Fett weg ohne OP-Verfahren ist die Kryolipolyse. Lokale Fettpolster werden dabei einem Kälteschock ausgesetzt, was die Fettzellen nachhaltig zerstören und den Körper effizient formen soll. Das Verfahren und seine Effekte gelten als wissenschaftlich erprobt. myBody hat den Experten Dr. Aschkan Entezami ausführlicher zur Fettreduktion mit der Kryolipolyse befragt.

Über Dr. med. Aschkan Entezami

Dr. med. Aschkan Entezami ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie. Er gehört zum Spezialistenteam der Klinik am Pelikanplatz in Hannover. Dr. Entezami hält sich stets auf dem Laufenden, was die Weiterentwicklung von Verfahren und die Neuheiten seines Fachgebietes betrifft. Davon profitieren selbstverständlich seine Patienten, die dank moderner Methoden komfortabel und optimal behandelt werden können.

myBody: Herr Dr. Entezami, wie neu ist das Kryolipolyse-Verfahren und seit wann wenden Sie diese Therapie bei Ihren Patienten an?

Dr. Entezami: Das Verfahren ist 2010 im großen Stil in den USA eingeführt worden, als der Hersteller Zeltiq für sein Gerät Coolsculpting® die Zulassung der sehr strengen amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erhalten hat. Einige Hersteller sind dann in der Entwicklung nachgezogen, Coolsculpting® besitzt aber als einziges Gerät die FDA-Zulassung. Ich persönlich habe die Technologie als erster in Niedersachsen im Jahr 2013 eingeführt, damals gab es in ganz Norddeutschland und nördlich des Ruhrgebiets neben mir nur einen Standort in Hamburg.

myBody: Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „Kryolipolyse“?

Dr. Entezami: Die Kryolipolyse basiert auf der Tatsache, dass Fettzellen selektiv sehr empfindlich auf Kälte reagieren. Setzt man Fettgewebe also über einen gewissen Zeitraum einem bestimmten Kältetemperaturbereich aus, so erleiden diese einen Dauerschaden. Infolgedessen sterben sie in den folgenden Wochen ab und werden dann vom körpereigenen lymphatischen System abtransportiert und schließlich ausgeschieden.

myBody: Gibt es klinische Studien oder wissenschaftliche Untersuchungen, die den Zerstörungseffekt der Kälte belegen?

Dr. Entezami: Ja, natürlich. Es gibt Studien und Beobachtungsprotokolle, durch die auch mittels bildgebender Maßnahmen wie beispielsweise Ultraschalluntersuchungen im Verlauf der Behandlung der quantitative Verlust der Fettstruktur nachgewiesen werden konnte. Studien haben übrigens auch belegt, dass der Fettstoffwechsel nicht unter dem Zerfall der Fettzellen leidet. Es kommt also nicht zu einem Anstieg von Fettwerten oder Leberwerten - eben weil sich der gesamte Prozess über Wochen hinzieht und dadurch dem Köper ausreichend Möglichkeit gegeben wird, dass Fettgewebe zu verstoffwechseln.

Dr. Entezami nimmt sich viel Zeit für eine Beratung: "Es sollte immer das Verfahren ausgewählt werden, mit dem der Patient am Ende des Tages auch finanziell am günstigsten und effektivsten fährt – dahingehend berate ich meine Patienten."

myBody: Welche Problemzonen bzw. Körperpartien können am besten behandelt werden?

Dr. Entezami: Hier gibt es eine ganze Reihe von Einsatzmöglichkeiten: Paradebeispiel sind natürlich Bauch und Hüften, aber auch teilweise Rückenpartien wie die bei Frauen häufig störenden „BH-Polstern“ am Rücken. Weitere Behandlungsbereiche sind die Oberschenkelinnenseiten, Oberarme, aber auch als neue innovative Entwicklung die Reiterhosen. „Innovation“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es für jedes Einsatzgebiet bzw. jede Körperpartie je nach Hersteller speziell entwickelte Applikatoren, also Aufsätze gibt, die dann ergonomisch passend auf die Problemzonen aufgesetzt werden und ihre Wirkung über Unterdruck oder über Kontakt entfalten und auf diese Weise die zu behandelnden Areale in den gewünschten Temperatur-Zielkorridor runterkühlen.

myBody: Das klingt ja fast so als könnte die Kryolipolyse der Fettabsaugung den Rang ablaufen…

Dr. Entezami: Komplett ersetzen wird das Verfahren die Fettabsaugung nicht, denn diese wird für bestimmte Indikationen immer ihren vorrangigen Status behalten; so z.B. bei großvolumigem Fett, wo die Behandlung mittels Kryolipolysezyklen schlicht den Zeitbedarf sprengen würde oder auch bei sehr resistentem Fett, das kaum durch die Unterdruckapplikatoren einsaugbar ist. Ein gutes Beispiel dafür ist für mich das rückwärtige Hüftpolster bei Männern. Hier ist die Haut sehr fest und schlecht dehnbar. Am besten sind Patienten in jedem Fall bei Ärzten aufgehoben, die sowohl viel Erfahrung für die Kryolipolyse als auch für die Fettabsaugung mitbringen. So kann immer das individuell für den Patienten am besten geeignete Verfahren ausgewählt werden. Sind Patienten beispielsweise für beide Verfahren offen, sollte immer das Verfahren ausgewählt werden, mit dem der Patient am Ende des Tages auch finanziell am günstigsten und effektivsten fährt – dahingehend berate ich meine Patienten.

myBody: Sind Frauen besser geeignet für die Kryolipolyse als Männer? Aufgrund der Hautstruktur, Gewebsbeschaffenheit oder ähnliches?

Dr. Entezami: Ich behandle Männer und Frauen gleichermaßen – grundsätzlich sind beide Geschlechter sehr gut für die Behandlung geeignet; eine Einschränkung beim Mann ist das schon angesprochene rückwärtige Hüftfett, hier ist die Fettabsaugung häufig die effizientere Maßnahme.

myBody: Was sagen Ihre Patienten nach der Behandlung, sind Sie zufrieden mit den Ergebnissen?

Dr. Entezami: Die Behandlung ist sehr effektiv und nachhaltig. Die einmal kältegeschädigten Fettzellen werden ja vom Körper eliminiert und sind damit für immer verschwunden. Vorausgesetzt, dass das Körpergewicht stabil gehalten wird, sind die Ergebnisse also dauerhaft und bleibend. Daher sind unsere durch Kryolipolyse behandelten Patienten auch sehr zufrieden.

myBody: Und eine Frage zum Schluss: Mit welchen Kosten müssen Interessenten rechnen?

Dr. Entezami: Das hängt natürlich von Art und Umfang der benötigten Behandlung bzw. der erforderlichen Applikatoren ab. Preise starten in meiner Klinik bei 700 Euro, wobei ich meinen Patienten bei größeren Behandlungen gern Paketpreise anbiete.

myBody: Herr Dr. Entezami, herzlichen Dank, dass Sie sich für unsere Leser Zeit genommen haben!

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