Operative Lidstraffung Oberlidplastik, Unterlidstraffung & Gründe

Viele Patient*innen beklagen sich bei ihrem Vorstellungstermin darüber, dass sie müde und abgeschlafft aussehen, obwohl sie sich gar nicht so fühlen.

Dr. Daniel Lonic

Interview mit Dr. Daniel Lonic

Die operative Lidstraffung, auch Blepharoplastik genannt, ist ein ästhetisch-chirurgischer Eingriff, der darauf abzielt, das Erscheinungsbild der Augenpartie zu verjüngen. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität, was zu überschüssiger Haut und Fettablagerungen an den Augenlidern führen kann. So können nicht nur ein müdes oder trauriges Aussehen, sondern auch funktionelle Beeinträchtigungen, wie eine eingeschränkte Sicht, entstehen. Der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie – Dr. Daniel Lonic – hat sich mitunter auf operative Lidstraffungen spezialisiert und gibt im Interview einen Einblick in die Methode und die Gründe für den Eingriff.

myBody: Aus welchen Gründen kommen die meisten Patienten zu Ihnen, die sich eine Lidstraffung wünschen?

Dr. Lonic: Viele Patient*innen beklagen sich bei ihrem Vorstellungstermin darüber, dass sie müde und abgeschlafft aussehen, obwohl sie sich gar nicht so fühlen. Oft werden sie auch von ihrer Umgebung, also Freunden und Kollegen darauf angesprochen. Teilweise fällt es mir auch auf, wenn sich die Patient*innen primär für eine minimal-invasive Behandlung wie Botox vorstellen, insbesondere dann, wenn die Stirnfalten sehr stark ausgeprägt sind. Dies ist aber meistens auf einen Haut-Weichteil-Überschuss im Bereich der Oberlider zurückzuführen, den man durch das Hochziehen der Augenbrauen zu kompensieren versucht. Bei den Unterliedern stören die Patienten meistens die klassischen Tränensäcke und die damit verbundenen Alterszeichen.

myBody: Was wird häufiger durchgeführt – eine Oberlidstraffung oder eine Unterlidstraffung?

Dr. Lonic: Die Oberlidstraffung wird deutlich häufiger durchgeführt und ist eine der häufigsten und beliebtesten Operationen in der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Der Eingriff selber kann sehr gut in Lokalanästhesie, auch in Kombination mit einer Sedierung durchgeführt werden. Der Eingriff ist deshalb sehr beliebt, weil er im Vergleich zu anderen Operationen zwar nicht so invasiv ist, aber eine deutliche Verjüngung, der so wichtigen Augenpartie zur Folge hat, insbesondere wenn man den Eingriff beherrscht und auf ein natürliches Ergebnis achtet. Hierbei ist es wichtig, die Lidfalte als Rahmen des Auges wiederherzustellen, um die Narbe möglichst unsichtbar zu positionieren und einen „überraschten“ Gesichtsausdruck durch eine zu ausgedehnte Hautentfernung zu vermeiden. Auch ist es wichtig, nicht zu viel vom strukturellen Fettkörper des Auges zu entfernen und ein hohläugiges Aussehen zu verhindern. Bei Patient*innen, die von vornherein wenig oder gar kein Fett im Bereich der Oberlider haben, sollte auch die Möglichkeit einer Eigenfetttransplantation besprochen werden.

myBody: Können Oberlid- und Unterlidstraffung auch kombiniert werden?

Dr. Lonic: Oberlid- und Unterlidstraffung können sehr gut miteinander kombiniert werden. Allerdings ist die Unterlidstraffung eine deutlich komplexere Operation, bei der die Spannung des Unterlids wieder hergestellt und die Tränensäcke, also die Aussackungen des strukturellen Fettgewebes des Auges repositioniert werden müssen. Die Straffung spielt sich daher fast ausschließlich in den tieferen Gewebeschichten ab. Dies ist eine Technik, die ich am ehesten mit einem Facelift vergleichen würde. Nicht umsonst kann diese Operation auch mit einem sogenannten „Midfacelift“ kombiniert werden, bei der die Weichteile des Mittelgesichts durch den gleichen Zugang angehoben werden.

myBody: Ab welchem Alter ist eine Lidkorrektur in Ihren Augen sinnvoll?

Dr. Lonic: Ich richte mich nicht nach dem Alter, sondern nach dem Befund. Teilweise gibt es Patient*innen, bei denen ich schon aufgrund von genetisch angelegten, schweren Oberlidern in den 20ern eine Indikation sehe, während es auch 50-jährige gibt, die immer noch eine jugendliche Augenpartie haben. Deswegen ist eine individuelle Beratung auch so wichtig.

myBody: Können durch eine operative Lidstraffung auch gesundheitliche Beeinträchtigungen wie beispielsweise ein Entropium behandelt werden?

Dr. Lonic: Während einer operativen Lidstraffung können natürlich auch funktionelle Probleme wie eine Ptosis oder Lidheberschwäche korrigiert werden. Zudem lassen sich auch daraus resultierende ästhetische Probleme wie Asymmetrien gleichzeitig beheben. Auch im Unterlidbereich kann man die Ausstülpung (Ektropium) des Unterlids durch eine Fixierung an den Knochen und damit den Lidschluss als Schutz für die Hornhaut wiederherstellen.

myBody: Vielen Dank für die wertvollen Informationen. Abschließend, wie lang brauchen Ihre Patienten für gewöhnlich, um sich vollständig von der Lidkorrektur zu erholen? Wann ist das endgültige Ergebnis sichtbar?

Dr. Lonic: Bei der Oberlidplastik erfolgt der Fadenzug nach circa sieben Tagen, und die Patienten sind nach circa 10 bis 14 Tagen wieder gesellschaftsfähig. Die Schwellung bei einer kombinierten Ober- und Unterlidplastik ist deutlich größer und kann auch drei bis vier Wochen oder sogar länger anhalten. Kühlung und eigenständige Massagen verkürzen diesen Zeitraum deutlich. Im Allgemeinen sind die endgültigen Ergebnisse nach circa drei bis sechs Monaten zu sehen. Eine Verbesserung des Ausgangsbefundes ist jedoch schon kurz nach der Operation ersichtlich.

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