Straffungsoperationen für Mütter

Theoretisch beschreibt Mommy Makeover das Straffen des Bauches kombiniert mit einer Brust-OP.

Dr. Lars Schumacher

Das Mommy Makeover wird innerhalb der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie immer beliebter. Dabei handelt es sich um einen individuellen Kombinationseingriff – meist um Brust- und Bauchstraffung. Alles Wissenswertes rund um das Mommy Makeover hat uns Dr. Schumacher erklärt.

Expertengespräch mit Dr. Lars Schumacher, Facharzt für Ästhetisch-Plastische Chirurgie

myBody: Herr Dr. Schumacher, welche ästhetisch-plastischen Eingriffe führen sie am häufigsten durch?

Dr. Schumacher: Zu meinen Spezialisierungen gehören Fettabsaugen, Brustvergrößerung und Straffungsoperationen, wie Bruststraffung und Bauchdeckenstraffung. Ich habe mich hierbei auf Techniken spezialisiert, die schonend sind und dabei keine oder minimal sichtbare Naben hinterlassen. Vor allem von Müttern werden diese Schönheitsoperationen nach der Geburt nachgefragt. In den USA gibt es sogar schon einen Begriff für diesen Trend. Rund 400.000 Frauen sollen sich dort jährlich einem so genannten „Mommy Makeover“, quasi einer Rundumerneuerung nach der Schwangerschaft unterziehen. Hierbei ist es sehr wichtig, ein natürliches Aussehen wiederherzustellen.

myBody: Mit anderen Worten, man beseitigt alle Spuren einer Schwangerschaft.

Dr. Schumacher: Ja, so kann man es ausdrücken. Theoretisch beschreibt „Mommy Makeover“ das Straffen des Bauches kombiniert mit einer Brust-OP. Beide Körperregionen werden bei einer Schwangerschaft am stärksten beansprucht. Die Haut am Bauch wird meist so stark überdehnt, dass sie nie wieder ihre alte Elastizität erreichen und straff aussehen kann. Sogar die Bauchmuskeln strecken sich auseinander, weshalb trotz viel Sport der flache Bauch erfahrungsgemäß eine Wunschvorstellung bleibt.

myBody: Das klingt fast so, als wäre die Entscheidung für Familienzuwachs eine Entscheidung gegen die gute Figur?
Dr. Schumacher: Jeder Frauenkörper reagiert anders auf Schwangerschaft und Geburt, deshalb kann man auch die äußerlichen Nachwirkungen auf keinen Fall verallgemeinern. Im Grunde ist die Schönheitschirurgie dann für die Mütter da, die sich nach einer oder mehreren Schwangerschaften unwohl in ihrer Haut fühlen, weil sich ihr Körper unvorteilhaft verändert hat. Diesen Frauen ist oft auch psychisch geholfen, wenn der hängende Bauchlappen entfernt wird, der enorm an ihrem Selbstwertgefühl genagt hat.

myBody: Wie gehen Sie operativ gegen diesen Hautüberhang am Bauch vor?
Dr. Schumacher: Bei einer Abdominoplastik, also der Bauchdeckenstraffung, führe ich den Schnitt von Hüftknochen zu Hüftknochen oberhalb der Schamhaare. Die schlaffe Bauchhaut kann dann Richtung Rippenbögen abgelöst werden und nach unten glatt gezogen werden. Überschüssige Haut sowie Fettgewebe wird entfernt. Der Bauchnabel verbleibt an seiner ursprünglichen Position; er wird umschnitten und nach der Hautstraffung wieder eingenäht. Außerdem ist es nach mehreren Schwangerschaften häufig zusätzlich notwendig, die auseinander stehenden Bauchmuskeln zu schließen.

myBody: Und wie sehen die einzelnen Schritte bei einer ästhetischen Brustkorrektur aus?
Dr. Schumacher: Hier muss man unterscheiden, ob die Brust der Patientin lediglich angehoben werden soll oder in Größe und Form neu gestaltet werden muss. Durch hormonelle Umstellungen während der Schwangerschaft, nimmt das Gewicht des Busens meist sehr schnell zu und die sensible Brusthaut überdehnt. Nach der Schwangerschaft und dem Stillen leiden deshalb viele Frauen unter einem Hängebusen, den wir mit Hilfe einer Bruststraffung in eine höhere Position bringen können. Dazu muss das erschlaffte Gewebe entfernt werden. Es erfolgt heutzutage meist ein Schnitt in Lejour- Technik, d.h. wie bei einem Schlüsselloch, rund um die Brustwarze herum, ohne diese abzulösen und dann wie ein kurzer dünner Strich nach unten, der aber nicht sichtbar ist. Diese schonende Technik ohne die üblichen langen Narben funktioniert übrigens auch für Brustverkleinerungen sehr gut.

myBody: Für eine Bruststraffung muss der Busen dann aber auch eine gewisse Eigenfülle mitbringen?
Dr. Schumacher: Ganz genau. Hat sich der Busen aber nach der Stillperiode verkleinert und die Frau wünscht sich ihre vollere Brust, und damit ihre Weiblichkeit zurück, dann sollte die Brust zusätzlich zur Straffung mit natürlich wirkenden Implantaten aufgebaut werden. Hierzu stehen uns heute eine umfangreiche Auswahl an unterschiedlichen Implantatgrößen und -formen zur Auswahl, so dass für jede Patientin das zu ihrer Körperproportion am besten passende Vergrößerungskissen eingebracht werden kann.

myBody: Bleiben bei diesen Schönheitsoperationen Narben zurück?

Dr. Schumacher: Ein kleiner Schnitt am Rand vom Brustwarzenhof hinterlässt normalerweise keine sichtbaren Narben. Stillfähigkeit und Sensibilität bleiben dabei in der Regel völlig unverändert.

myBody: Herr Dr. Schumacher, eine persönliche Frage zum Schluss: Warum haben Sie sich für die Plastische Chirurgie entschieden?
Dr. Schumacher: Mich fasziniert der Gedanke, dass ich mit meinem Handwerk nicht nur das Äußere eines Menschen verändern, sondern auch zum Wohlbefinden und Lebensfreude der Menschen beitragen kann. Der Beruf verlangt einerseits viel Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen und einen ästhetischen Feinsinn für harmonische Formen, andererseits ist fachlich-medizinische Kompetenz das A und O für den Erfolg der Arbeit. Diese tägliche Herausforderung finde ich spannend.

myBody: Vielen Dank für das Interview, Herr Dr. Schumacher!

Kurzprofil Dr. med. Lars Schumacher

 

Seine medizinische Ausbildung absolvierte Dr. Lars Schumacher an den Universitätskliniken Hamburg und Düsseldorf. Nach sechsjähriger Tätigkeit als Arzt für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, erwarb Dr. Lars Schumacher 2004 den Titel Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und war viele Jahre Mitglied des Ärzteteams in der KÖ-KLINIK. Seit Juni 2009 ist Dr. Lars Schumacher ärztlicher Leiter der Medical One Schönheitsklinik Stuttgart.

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