Instagram und Schönheits-OPs: Einfluss auf den Beauty-Markt - mabelle
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Clarendon, Gingham, Juno, Lark und Mayfair klingen wie ein bunter Reigen beliebter US-amerikanischer Vornamen. Nicht ganz. Das sind tatsächlich die Top 5 Instagram-Filter. Instagram-Filter optimieren und retuschieren unsere vermeintlichen Makel, um im Wettlauf um Likes und Reichweite mithalten zu können. Wenn Filter nicht mehr ausreichen, setzen Schönheits-OPs an. Und mit welchen Folgen?

Digitales Belohnungssystem

Die Wirkung von Instagram & Co. ist bisweilen vergleichbar mit der von Schokolade. Beliebte Beiträge aktivieren demnach unser Belohnungszentrum im Gehirn und Glückshormone (Dopamin) werden ausgeschüttet. Soziale Netzwerke stillen also unseren Hunger nach Anerkennung. Je mehr Likes und Kommentare, desto glücklicher sind wir? Unter dem Druck, auch digital gut performen zu wollen, streben Menschen nach Selbstoptimierung. Die Befriedigung dieses Bedürfnisses, für das eigene Leben von anderen Nutzern digital Zustimmung zu bekommen, bestimmt teilweise den Lebensinhalt vieler Nutzer.

Social Media Makeover

Eine Blitzumfrage unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) untermauerte den Einfluss von sozialen Medien auf Schönheits-OPs schon im Frühling 2017. Es wurde gefragt: „Haben Trends, die in Massenmedien oder sozialen Medien behandelt werden, einen Einfluss auf die Nachfrage in Ihrer Praxis/Klinik?“ 27 Prozent der Ärzte beantworteten die Frage mit Ja, weitere 53 Prozent mit „teils/teils“. Nur 20 Prozent der Chirurgen sahen keinen Einfluss auf die Nachfrage in ihrer Praxis.

Instagram-Filter vs. minimal-invasiver Eingriff

Photoshop sorgt für falsche Vorstellungen vom Schönheitsideal. Um das Gesicht also weichzuzeichnen, sollen sich beispielsweise Schwarz-Weiß-Filter wie Inkwell und Willow oder aber Botox-Spritzen eignen. Ebenmäßigere Konturen und makellosen Teint gibt es mit aufhellenden Instagram-Filtern wie Nashville oder Rise – oder aber durch Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure. Snapseed und Facetune – beides Photoshop-ähnliche Apps – lassen das Doppelkinn oder auch die Höckernase einfach verschwinden, oder aber der Beauty-Doc begradigt die Nase mit Fillern und saugt das überschüssige Fett am Hals ab.

Schönheits-OP zum 18. Geburtstag

Laut aktuellen Erhebungen schießt jeder aus der Selfie-Generation im Leben rund 25.000 Fotos von sich selbst. Mit jedem dieser Fotos holt sich der User Feedback über sein Aussehen in den sozialen Medien. Laut Statista sind 45 Prozent der Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren mit ihrem Äußeren unzufrieden. Kein Wunder also, dass sich Teenies heute nicht mehr den Führerschein, sondern am liebsten eine Schönheits- OP zum 18. Geburtstag wünschen. Die Anfragen für Eingriffe an Nase, Lippen und Kinn – auf die bei Selfies besonders viel Wert gelegt werde – seien mittlerweile die häufigsten bei jungen Frauen.

Sind wir nicht alle ein bisschen Fomo?

Uns sitzt ständig die Angst im Nacken, eine Information zu verpassen – ganz egal, ob wichtig oder nicht. Wir scrollen uns durch Feeds, Timelines – und das alles nur, um mitreden und uns irgendwie dazugehörig fühlen zu können. Wir leiden also unter „Fomo“ (fear of missing out), der ständigen Angst, etwas zu verpassen. Instagram gibt uns Einblicke in das Leben anderer. In das Leben von Stars und Sternchen, in das vermeintlich perfekter Menschen. Was macht das mit uns? Viele Studien belegen, dass Instagram negative Einflüsse auf die Psyche seiner Nutzer haben kann. In Form von einem negativen Körpergefühl, einem verminderten Selbstbewusstsein oder gar depressiver Verstimmung. Und jetzt? Digital Detox? Ein Selfie-Stick tut’s für den Anfang auch. Dass die Nase auf dem Selfie größer aussieht, als der Spiegel behauptet, liegt am geringen Abstand. Nur rund 18 Zentimeter beträgt der Abstand zum eigenen Gesicht, wenn man ein Selfie von sich macht. Die Nase wirkt rund ein Drittel breiter und die Nasenspitze knapp zehn Prozent größer. Also einfach für mehr Abstand sorgen und einfach mal zum Selfie-Stick greifen oder die beste Freundin bitten, ein Foto zu machen. Wird man nämlich von jemand anderem portraitiert, beträgt der Abstand rund 1,5 Meter. Das klingt doch vielversprechend.

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