Rückansichten: Po-Optimierung
– aber wie?

Die Ästhetische Medizin kennt viele „Baustellen“. Sei es Gesicht, Hals, Dekolleté, Hände oder die weibliche Brust. Sie alle standen und stehen nach wie vor im Fokus und führen die „Hier-möchte-ich-was-verbessern-Wunschliste“ vieler Patienten an. Doch nun geht es mit Riesenschritten auf zu neuen Ufern. Der Po steht plötzlich im Mittelpunkt des Interesses und wird in Form, Fülle und Projektion analysiert und optimiert. Während unsere vier Buchstaben in den letzten Jahrzehnten ein ästhetisches Schattendasein führten, haben Stars wie Jennifer Lopez oder Kim Kardashian durch ihre im wahrsten Sinne des Wortes prominente Rückseite den Dornröschenschlaf dieses Behandlungsfeldes ein für alle Mal beendet.
Po-Formen
Im Wesentlichen lassen sich fünf verschiedene Po-Formen identifizieren. Die beliebteste Po-Form soll klein, rund und straff sein und um in „Obst“ zu sprechen: die Nektarine oder der Apfel geben für viele Frauen die Idealform des Hinterteils vor. Allerdings haben ihn nur ca. fünf Prozent, wie der Plastische Chirurg Matthew Schulman aus New York berichtet. Er hat in seiner beruflichen Laufbahn ca. 50.000 Pos aus 35 Ländern analysiert. Die Form unseres Gesäßes wird nach seiner Aussage wesentlich durch die Stellung der Hüftknochen, die Position des Beckens und die Größe der Gesäßmuskulatur bestimmt und lässt sich daher nur bedingt durch Training oder Diät beeinflussen. Neben der beliebten Apfelform gibt es auch eine V-Form. Der Po läuft hier nach unten spitz zu und der breiteste Punkt wird durch die Hüftknochen markiert. Die A-Form oder Birnenform zeichnet sich durch meist schmale Hüftknochen aus. Die breiteste Stelle findet sich hier im unteren Teil der Pobacken. Und auch eine rechteckige Form lässt sich finden. Sie zeichnet sich durch eine gerade verlaufende Linie von den Hüftknochen zu den Oberschenkeln aus. Bei der umgedrehten Herzform mündet eine schmale Taille in ein sich nach unten verbreiterndes Gesäß, das trotz einer gewissen Fülle prall und straff wirkt.
Postraffung
Ist das Gesäß altersbedingt oder nach starker Gewichtsabnahme schlaff oder hängt zu stark, kann eine operative Postraffung eine gute Möglichkeit sein, um das Erscheinungsbild zu optimieren. Überschüssiges Haut- und Fettgewebe wird entfernt. Damit kann je nach Ausprägung des Befunds eine natürlich wirkende, straffe Kontur erreicht werden. Allerdings muss man dafür eine Narbe an der oberen Gesäßgrenze in Kauf nehmen, die von einer Flanke zur anderen verläuft. Sie lässt sich jedoch gut im Slip verstecken.
Volumenmangel – Eigenfett oder Implantate?
Das sogenannte Brazilian Buttlift ist eine Methode zur Konturierung und Auffüllung der Poregion, bei der ausschließlich mit Eigenfett gearbeitet wird. In Dämmerschlaf oder Vollnarkose wird dabei zunächst Fett per Fettabsaugung gewonnen und nach Aufbereitung in die Behandlungsareale injiziert. Schnitte und daraus folgende Narben entstehen hier nicht. Nach dem Eingriff wird das Ergebnis mit einem Wundverband stabilisiert. Der Vorteil dieser Methode ist, dass es kein Fremdkörpergefühl gibt und sich das injizierte Fett jederzeit weich und natürlich anfühlt. Ist wenig Hautmantel vorhanden, gibt es bei dieser Methode auch nicht die Problematik sichtbarer Implantatränder. Allerdings reicht bei sehr schlanken Patienten in einigen Fällen die verfügbare Fettmenge für das gewünschte Ergebnis nicht aus. Zudem ist nicht vorhersehbar, wie viel des transferierten Eigenfetts auch tatsächlich anwächst. Wer mit nur einer Behandlung zum Ziel kommen möchte und sich einen sehr deutlichen Volumenzuwachs wünscht, sollte daher auch einmal über Poimplantate nachdenken.
Wie für die Brustvergrößerung gibt es auch für den Po Silikonimplantate in unterschiedlichen Größen und Formen. Diese werden je nach Behandlungsziel gewählt. Unter Vollnarkose werden die Kissen dann über einen ca. 5 cm langen Schnitt an der inneren, unteren Pofalte entweder unter den Muskel oder zwischen die Muskelfasern eingebracht. Vorteil ist hier das prognostizierbare Ergebnis. Heilen die Implantate gut ein, hat man ein sehr stabiles und langanhaltendes Resultat. Zu den Risiken zählen vorübergehende Taubheitsgefühle, Kapselbildung, Blutergüsse, Narben und Infektionen sowie Thrombosen.
Injektionspräparate
Polymilchsäure und Hyaluronsäure mit Acrylaten werden ebenfalls für die Poformung beworben. Diese Randmethoden können grundsätzlich eine Alternative zu den bereits beschriebenen Verfahren darstellen. Allerdings gibt es hier Limitationen bezüglich des zu erreichenden Volumenzuwachses und der damit einhergehenden Straffung. Und: Obwohl „nur“ eine Injektion vorgenommen wird, bestehen nicht unerhebliche Risiken. Durch versehentliche Injektion in die Blutgefäße kann im schlimmsten Fall eine tödliche Lungenembolie ausgelöst werden. Wie immer ist es daher entscheidend, einen seriösen und erfahrenen Arzt zu wählen und sich vorab ausführlich über die unterschiedlichen Möglichkeiten beraten zu lassen.
Dieser Artikel ist in mabelle 1/22 erschienen
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