Wenn Männer unter ihren „Brüsten” leiden
These boobs are not made for walking
Brüste sind in der Regel ein gefagtes Gut. Das Geschäft mit der Brust ist ein lukratives: Die Wäscheindustrie, Kosmetikbranche und auch die Plastische Chirugie verdienen mit dem Produkt „großer Busen“ weltweit Milliarden. Frauen lieben sie und Männer lieben sie – allerdings nur an Frauen. Es gibt aber tatsächlich auch Männer, die zu einer stark ausgeprägten weiblichen Brustform neigen. Das wiederum finden Männer nicht so toll – und Frauen meist auch nicht. Viele Männer leiden unter der sogenannten Gynäkomastie, einer gutartigen Vergrößerung der männlichen Brustdrüse. Zwar ist bei der Gynäkomastie aus gesundheitlicher Sicht meist kein operativer Eingriff nötig, allerdings kann eine stark ausgeprägte weibliche Brustform das Selbstwertgefühl der betroffenen Männer erheblich beeinträchtigen. Vor allem, wenn der Makel weder durch Sport noch durch gezielte Ernährung in den Griff zu bekommen ist. Immerhin sind etwa 15 % der Männer davon betroffen. Eine Gynäkomastie-OP kann helfen.
Der Übergang von der typischen Männerbrust zum Busen kann schleichend sein und ist im Grunde eine Definitionsfrage. Auch gibt es viele Kraftsportler, die gezielt für eine ausgeprägtere Brust trainieren. Eine Gynäkomastie hat allerdings nichts mit übermäßigem Krafttraining zu tun. Ärzte sprechen von einem Männerbusen, wenn sich die Vorwölbung der Brust über das normale Maß darstellt und mehr einer weiblichen Brust ähnelt. Beim Mann kann die Brustvergrößerung zur weiblichen Form sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten und die verschiedensten Ursachen haben. Am häufigsten entwickelt sich eine Gynäkomastie bei Neugeborenen, während der Pubertät und im Alter durch hormonelle Umstellungen. In diesem Fall kann das Brustgewebe in der Regel durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Dazu wird am Rand der Brustwarze ein kleiner Schnitt vorgenommen, durch den überschüssiges Gewebe und Körperfett entnommen wird. Oftmals ist zusätzlich eine Hormontherapie erforderlich, um die Brustvergrößerung nachhaltig zu bekämpfen. Auch wenn diese OP vergleichsweise risikoarm ist, können – wie bei jedem Eingriff – Komplikationen auftreten. Dazu zählen die üblichen Risiken, die mit einer Vollnarkose einhergehen, sowie Wundheilungsstörungen und Blutergüsse.
Bei der „falschen“ Gynäkomastie, auch Pseudogynäkomastie oder Lipomastie genannt, ist die Vergrößerung der Brust auf reine Fetteinlagerungen zurückzuführen. Bei kleinen und mittleren Ausprägungen werden mit einer Fettabsaugung für gewöhnlich sehr gute Ergebnisse erzielt. Hierzu erfolgt eine kleine Öffnung am seitlichen Brustmuskelrand, durch die eine Flüssigkeit injiziert wird, welche die Fettzellen aufschwemmen lässt. Mit einer dünnen Kanüle kann der Chirurg anschließend die Fettzellen und das überschüssige Gewebe absaugen. Bei Unsicherheit, ob nun eine Gynäkomastie oder eine Lipomastie vorliegt, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Dieser Artikel ist in mabelle 1/19 erschienen
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