Bauchdeckenstraffung Expertengespräch mit Dr. Fitz zur Abdominoplastik

Eine Bauchdeckenstraffung kann überschüssige Hautlappen nach einer Fettabsaugung oder einer starken Gewichtsabnahme entfernen, wenn Sport und gesunde Ernährung nicht ausreichen, um den Körper wieder in die gewünschte Form zu bringen. Dr. Fitz klärt über wichtige Fragen auf, die sich Patienten vor einer Abdominoplastik stellen.

myBody: Herr Dr. Fitz, Stichwort Adipositas: Diese Form der Essstörung stellt ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem dar. Kann plastisch-ästhetische Chirurgie den Fettleibigen helfen?
Dr. Fitz: Eine klassische Schönheitsoperation, wie das Fettabsaugen, ist bei stark Übergewichtigen wenig hilfreich, da ihr Fettüberschuss nicht in einzelnen Körperregionen lokalisiert ist. Auch ist bei starkem Übergewicht ein operativer Eingriff nicht sinnvoll. Es ist erforderlich, dass die Fettleibigen vor chirurgischen Maßnahmen an Gewicht verlieren – durch Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung. Eine erfolgsversprechende Maßnahme ist der Magenballon. Bei dieser nicht-operativen Behandlung wird ein Ballon in den Magen eingesetzt, dadurch setzt ein frühzeitiges Sättigungsgefühl ein.

myBody: Wenn Fettleibige enorm an Gewicht verlieren, bildet sich häufig ein sogenannter „Hängebauch“. Wie kommt es zu diesem Phänomen und welche Korrekturmaßnahmen gibt es?

Dr. Fitz: Bei starker Gewichtreduzierung können sich Haut und Gewebe nicht an die Veränderungen anpassen. Die Haut an den betroffenen Stellen ist irgendwann förmlich ausgeleiert, an Armen, Beinen und eben hauptsächlich am Bauch. Es fehlt ihr an Elastizität und Spannkraft. Um das störende Hautgewebe loszuwerden kommt eine Abdominoplastik, eine Bauchdeckenstraffung in Frage.

myBody: Es sind also vor allem ehemals Übergewichtige, die nach einer Bewegungs- und Ernährungsumstellung an schlaffen oder überschüssigen Hautlappen leiden und eine Abdominoplastik benötigen?
Dr. Fitz: Ja, in erster Linie schon. Manchmal sehe ich Patienten, bei denen die Haut am Bauch, zwischen Nabel und Schambereich überhängt, ohne dass ihr Körper extremen Gewichtsschwankungen unterworfen war. Häufig ist die Ursache dafür eine Bindegewebsschwäche in der Bauchregion, die genetisch veranlagt ist. Das heißt, die Betroffenen erzielen selbst mit Sport und gesunder Ernährung keine ästhetische Körperkontur. Ein abdominoplastischer Eingriff kann in diesem Fall zum erwünschten Ergebnis führen, zu einem straffen Bauch. Häufiger betroffen sind Frauen mit einer erschlafften Bauchhaut nach  Schwangerschaft.

myBody: Bedeutet eine Bauchdeckenstraffung auch gleichzeitig eine Entfernung von Fettzellen, wie bei einer Fettabsaugung?

Dr. Fitz: Im Vergleich zu einer reinen Fettabsaugung, der Liposuktion, ist die Bauchdeckenstraffung ein sehr aufwendiger chirurgischer Eingriff. Beim Fettabsaugen am Bauch werden Fettzellen unter der Bauchhaut wortwörtlich abgesaugt. Bei einer Bauchdeckenstraffung wird das unerwünschte Hautgewebe komplett aus der Bauchregion entfernt. Dabei wird auch die darunterliegende Fettschicht komplett mit entfernt und bei Bedarf eine Muskelstraffung vorgenommen, um die Bauchwand insgesamt zu festigen. Oft empfiehlt es sich die Bauchdeckenstraffung mit einer Liposuction in benachbarten Regionen, z.B. an den Hüften, zu verbinden. Die Kombination erzielt optimale Ergebnisse für eine schöne Silhouette.

myBody: Bauchdeckenstraffung ist demnach keine geeignete Methode für Normalgewichtige mit nur etwas lockerer Haut, die von einem flachen Bauch träumen.
Dr. Fitz: Nicht unbedingt. Es gibt auch eine sogenannte Mini-Abdominoplastik. Diese kleinere Form der Bauchplastik lassen vor allem mittel- bis leichtgewichtige Patienten durchführen, die kein wirkliches Fettproblem haben, sondern nur etwas Straffung im Unterbauchbereich benötigen. Im Vergleich zur klassischen Abdominoplastik wird weder das Muskelgewebe der Bauchwand gestrafft, noch der Bauchnabel versetzt. Aber auch bei der „Mini-Bauchdeckenstraffung“ wird, wenn auch nur ein kleinerer Streifen, Haut herausgelöst.

myBody: Also unabhängig von der Größe der Abdominoplastik muss man mit Narbenbildung rechnen?

Dr. Fitz: Das ist richtig, eine Narbe bleibt nicht aus. Aber sie muss nicht gleich auffallen. Klassischerweise wird bei der Bauchdeckenstraffung der Schnitt horizontal am Unterbauch, knapp über dem Schambereich angesetzt. Dabei kann man sich auch an der Form der Unterwäsche orientieren, die Patienten vorrangig tragen. Im Idealfall verschwindet dann die Narbe komplett unter dem Slip oder auch der Badebekleidung.

strong>myBody: Was gibt es noch Wissenswertes über die Zeit nach der OP?
Dr. Fitz: Direkt nach dem Eingriff bekommt der Patient ein Kompressionsmieder angelegt, das noch mindestens vier Wochen zur Unterstützung getragen werden sollte. Anschließend braucht der Körper etwa sechs bis 12 Monate zur vollständigen Heilung – aber: nach drei Tagen sind schon leichte Aktivitäten möglich, nach zwei Wochen können die Patienten in der Regel an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Für einen langfristigen Effekt, ohne störende Pölsterchen am Bauch, ist es auf jeden Fall notwendig, sich gesund zu ernähren und regelmäßig sportlich zu betätigen.

myBody: Herr Dr. Christian Fitz, wir danken Ihnen sehr für das Gespräch!

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