Brustverkleinerung Methoden im Überblick
Bei jeder Form der Brustverkleinerung geht es primär darum, Gewicht und Volumen der Brust zu verringern. Überschüssiges Gewebe wird dabei entfernt und die Brust neu geformt. Welche Techniken dazu genutzt werden, erklärt myBody®.
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Methoden zur Brustverkleinerung
Bei geringfügigen Verkleinerungen genügt dazu ein einzelner zirkulärer Schnitt um die Brustwarze, um Fett- und Drüsengewebe zu entfernen. Die umliegende Haut wird anschließend einfach zusammengezogen, Narben sind somit kaum sichtbar.
Bei größeren Brüsten und dementsprechend größerer Reduktion müssen weitere Schnitte gesetzt werden, um den Zugang zu erweitern und ausreichend Gewebe entnehmen zu können. An den runden Schnitt schließt sich daher ein vertikaler Schnitt bis zur Unterbrustfalte an, der bei extrem großen und hängenden Brüsten um einen horizontalen Schnitt unterhalb der Brust verlängert werden kann. Oft ist dann auch eine zusätzliche Straffung erforderlich, weil das hohe Gewicht der Brust die Haut regelrecht ausgeleiert hat und sie sich von alleine nicht mehr zusammenziehen kann. Die überschüssige Haut wird in diesem Fall ebenfalls entfernt, der verbliebene Hautmantel straff zusammengezogen und die Brust dadurch neu modelliert. Ein Teil des entfernten Gewebes kann dazu genutzt werden, um einen „inneren BH“, zu formen. Auf diesem stützenden Band liegt die neu geformte Brust und wird dauerhaft nach oben verschoben.[1]
Schnittführung und Versetzen der Brustwarzen
Je mehr Gewebe vor allem im unteren Brustbereich entfernt wird, umso mehr muss die verbleibende Brust angehoben werden. Das macht es erforderlich, auch die Brustwarze in eine höhere Position zu bringen. In der Regel wird versucht, die Brustwarze zusammen mit Nerven und Blutgefäßen zu verlagern. Eine optimale Versorgung der Brustwarze bietet die Methode nach Hall-Findlay, bei der die Brustwarze an ihrem ursprünglichen, zentralen Stiel belassen wird – also mit der Brustdrüse verbunden bleibt – und mitsamt diesem Gewebeblock in die neue Position versetzt wird. Bei zu großen Brustwarzen oder Brustwarzenhöfen kann gleichzeitig eine Korrektur durchgeführt werden.[2]
Wann sollte die Brustverkleinerung mit einer Bruststraffung kombiniert werden?
Nicht immer reicht es aus, nur das Volumen der Brust zu reduzieren. Wenn sich aufgrund des hohen Gewichts das Gewebe zu sehr ausgedehnt hat, kann der Hautmantel die Brust nicht mehr in einer aufrechten Position halten und es kommt zu einer Hängebrust. In diesem Fall muss auch die überschüssige, erschlaffte Haut entfernt und der Hautmantel an das reduzierte Volumen angepasst werden. Dadurch wird der neu geformte Busen angehoben und erhält neue Festigkeit und Spannkraft.
Gibt es Alternativen zur OP, zum Beispiel durch die Einnahme von Hormonen?
Die Größe der Brust wird im Wesentlichen vom Anteil des Fettgewebes bestimmt. Je nach Ausprägung kann eine Gewichtsabnahme durchaus helfen, das Volumen der Brust zu reduzieren; oft liegt jedoch eine Fettverteilungsstörung zugrunde, bei der die Brust im Verhältnis zum restlichen Körper überproportional groß ist. In diesem Fall hat eine Gewichtsreduktion meist nur geringe Auswirkungen auf die Größe der Brust. Ähnlich verhält es sich mit Sport: Da die Brust nicht von Muskelgewebe durchzogen ist, kann ein Training zwar helfen, das Stützgerüst der Brust zu stärken, die Brust zu verkleinern, zu heben oder zu straffen vermag es allerdings nicht. Eine operative Verkleinerung und Straffung ist dann oft die einzige Möglichkeit.
Nur selten hat eine übergroße Brust rein hormonelle Ursachen. Neben dem Fettanteil ist in diesen Fällen das Drüsengewebe so stark vermehrt, dass es die Größe der Brust maßgeblich beeinflusst. Dieses Phänomen wird in medizinischen Fachkreisen als Makromastie bezeichnet. Grund ist eine zu hohe Östrogenkonzentration.[3] Durch die gezielte Einnahme von Hormontabletten kann die weitere Produktion von Östrogen blockiert und eine Rückbildung der Brüste erzielt werden. Dieser Eingriff in den Hormonhaushalt muss in enger Kontrolle und ständiger Abstimmung mit dem Arzt erfolgen und sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Frau keinen Kinderwunsch mehr hat.
Wie schmerzhaft ist eine Brustverkleinerung?
Da eine Brustverkleinerung ein operativer Eingriff ist, bei dem Schnitte gesetzt und Gewebeteile entnommen werden, sind Schmerzen normal und unvermeidbar. Nach der Operation helfen Schmerzmittel, den ersten Wundschmerz zu unterdrücken. Durch die Schwellung der Brust, die Straffung der Haut und die einsetzende Wundheilung ist in der ersten Zeit ein mehr oder weniger intensives Druckgefühl, verbunden mit einer Berührungsempfindlichkeit, zu spüren. Es ist wichtig, in den ersten Wochen einen Stütz-BH zu tragen, der die Brüste stabilisiert und sie vor äußeren Berührungen schützt. Je mehr Ruhe Sie sich in den ersten Wochen gönnen, umso schneller erfolgt die Heilung. Innerhalb weniger Wochen sollten sämtliche Schmerzen abgeklungen sein.
Wie lange hält das Ergebnis? Kann die Brust wieder wachsen oder erschlaffen?
Eine Brustverkleinerung ist eine grundlegende und dauerhafte Veränderung von Größe und Form der Brust. Im Laufe der Jahre können jedoch infolge von Gewichtsschwankungen, Hormonumstellungen, Schwangerschaft und Stillzeit oder durch den normalen Alterungsprozess Volumen- und vor allem Formveränderungen auftreten. So sind es z.B. ganz natürliche Erscheinungen, dass während der Schwangerschaft das Volumen der Brust wieder etwas zunimmt oder mit zunehmendem Alter das Bindegewebe an Festigkeit verliert und die Brust wieder leicht absinkt.
Wann kann ich mich nach der Brustverkleinerung wieder normal bewegen?
Nach dem Eingriff sollten Sie sich für mindestens zwei Wochen schonen und den verordneten Stützverband tragen, um den Zug auf die Wunden zu minimieren. Wichtig ist, dass Sie Bewegungsabläufe, die im Brustbereich zu Spannung und Druck führen, vermeiden, z.B. das Heben der Arme über den Kopf, das Abstützen der Arme oder das Anheben schwerer Gegenstände. Leichte sportliche Aktivitäten sind nach Absprache mit dem Arzt nach etwa vier bis sechs Wochen erlaubt, nach weiteren vier Wochen können Sie Ihr Sportprogramm allmählich steigern.
Ändert sich das Gefühl an der Brust nach einer Verkleinerung?
Kurz nach dem Eingriff ist eine Änderung der Sensibilität normal, da während der Gewebeentnahme auch feine Hautnerven durchtrennt werden, die beim so genannten „Wiedereinsprossen“ ihre Funktion aber wieder aufnehmen. Im Laufe des Heilungsprozesses kehrt daher das Gefühl in aller Regel wieder vollständig zurück.
Brustverkleinerung: Beispielbilder verschiedener Techniken
Welche Schnitttechnik gewählt wird, hängt im Wesentlichen davon ab, wie viel Volumen entfernt und in welchem Maße die verbliebene Haut gestrafft werden muss. Besonders bewährt haben sich die folgenden Methoden:
Benelli-Methode
Die Benelli-Methode, benannt nach dem Chirurgen Louis Benelli, hat sich für kleinere Brustkorrekturen bewährt. Die narbenminimierende Schnitttechnik und Öffnung um den Warzenhof erlaubt nur eine vergleichsweise geringe Volumenreduktion.[4]
Lejour-Technik
Zur Verkleinerung großer Brüste, die gleichzeitig gestrafft werden sollen, eignet sich ein Schnitt um die Warze und senkrecht nach unten.[5] Am bekanntesten ist dieses Verfahren als Lejour-Methode (nach der belgischen Chirurgin Madeleine Lejour), aber auch als I-, Pilz- oder Vertikalmethode.
Strömbeck-Methode
Mit der Strömbeck-Methode können sehr große und hängende Brüste optimal behandelt werden. Bei der Technik, die nach dem Brustchirurgen Jan O. Strömbeck benannt ist, wird der Lejour-Schnitt um einen waagerechten Schnitt in der Brustumschlagsfalte nach beiden Seiten erweitert . Da die Form des Schnittes und der verbleibenden Narbe an ein umgekehrtes T erinnert, ist diese Technik auch unter dem Begriff T-Methode, manchmal auch Ankermethode, bekannt.
L-Methode
Die L-Methode ist eine Weiterentwicklung der klassischen T-Schnitt-Technik, doch wird hier der Schnitt nicht nach beiden Seiten, sondern nur nach einer Seite hin horizontal fortgeführt. Damit fällt der Hautschnitt kleiner aus und zeigt sich in einer L-förmigen Narbe.
Welche Schnitttechnik ist am narbenärmsten?
Mit nur einem kreisförmigen Schnitt rund um den Warzenhof ist die so genannte Benelli-Methode die narbenärmste Schnitttechnik. Durch die ringförmige Öffnung wird überschüssiges Haut- und Brustgewebe entnommen und anschließend die Haut rund um die Brustwarze zusammengezogen. Oft wählt der Chirurg eine zickzackförmige Schnittführung. Die dadurch entstehenden kleinen Fältchen am Übergang zwischen der Brusthaut und dem dunkleren Warzenhof passen sich der natürlichen Struktur an, so dass der spätere Narbenverlauf weitgehend unauffällig ist.
Welche Schnitttechnik kommt bei kleinen, welche bei großen Verkleinerungen infrage?
Wenn nur wenig Gewebe entfernt und die Brust nur sanft gestrafft werden soll, kommt in der Regel die Benelli-Methode zum Einsatz. Über den kleinen, zirkulären Zugang rund um den Brustwarzenhof entfernt der Chirurg in geringem Umfang Gewebe und zieht die Haut anschließend straff zusammen. Eine grundlegende Formänderung ist bei dieser Methode jedoch nicht möglich. Bei größeren Reduktionen muss der Schnitt senkrecht nach unten bis zur Brustumschlagsfalte geführt (Lejour) und ggf. in der Brustumschlagsfalte nach einer Seite (L-Methode) oder nach beiden Seiten (Strömbeck) verlängert werden. Bei sehr großen, flachen und hängenden Brüsten ist die Strömbeck-Methode oft die einzige Lösung, da durch die großflächige Öffnung an der Basis entsprechend viel Gewebe entfernt und die Brustform optimal modelliert werden kann.
Muss die Brustwarze versetzt werden?
Vor allem bei größeren Reduktionen muss die Brustwarze in der Regel versetzt werden, da sie sich ansonsten aufgrund der Volumen- und Formveränderung nicht mehr an der richtigen Position befinden würde. Zusammen mit Nerven und Blutgefäßen wird die Brustwarze nach oben verlagert. Besonders bewährt hat sich dabei, die Brustwarze mit einem „Stiel“ - einem Gewebeblock aus Fett- und Drüsengewebe – in die neue Position zu bringen. So kann die Durchblutung und Nervenversorgung optimal gewährleistet werden.
Werden Drainagen benötigt?
Drainagen dienen dazu, dass Wundwasser und Blut ungehindert abfließen können. Während früher die Drainage fester Bestandteil jeder Brust-OP war, erlauben die modernen schnittärmeren Methoden, oft ganz auf Drainagen zu verzichten. Bei Brustverkleinerungen mit besonders großer Wundfläche, bei erhöhter Blutungsneigung oder bei diffusen Blutungen während der Operation sind sie hingegen angeraten. In der Regel werden Drainagen 24 bis maximal 48 Stunden nach der Operation gezogen.
Kann man die OP wiederholen?
Wenn nach einigen Jahren die Brust aufgrund hoher Gewichtsschwankungen oder einer Schwangerschaft wieder an Volumen zugenommen bzw. durch den natürlichen Alterungsprozess an Elastizität verloren hat, kann eine zweite Brustverkleinerung durchgeführt werden. Welche Methode bei dieser zweiten Operation zum Einsatz kommt, richtet sich dann jedoch nicht nur nach dem gewünschten Ergebnis, sondern auch nach den Gegebenheiten der voroperierten Brust. Wenn Sie wegen eines unbefriedigenden Ergebnisses eine Wiederholung in Erwägung ziehen, sollten Sie beachten, dass es 6 Monate dauern kann, bis sich das endgültige Resultat zeigt. Bevor Sie daher eine Korrektur planen, sollten Sie unbedingt das Endergebnis der ersten Brustverkleinerung abwarten.
Quellennachweis
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