Gynäkomastie Behandlung ohne Skalpell

Die Vergrößerung der männlichen Brust, auch Gynäkomastie genannt, kann für viele Männer eine erhebliche Belastung darstellen. Obwohl es sich in den meisten Fällen um gutartige Veränderungen handelt, empfinden Betroffene diese ästhetische Veränderung häufig als störend. Dr. Manassa, ein Spezialist auf dem Gebiet der Gynäkomastie, klärt in einem Interview darüber auf, was hinter diesem medizinischen Fachbegriff steckt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Fettabsaugung mit der Vibrationsmethode zur Entfernung einer vergrößerten Männerbrust

myBody: Sehr geehrter Herr Dr. Manassa. Sie sind Spezialist für Gynäkomastie. Können Sie den Lesern kurz erläutern, was sich hinter diesem Fachbegriff verbirgt?

Dr. Manassa: Natürlich. Generell handelt es sich dabei um die Vergrößerung der männlichen Brust - nicht einen Muskelaufbau, sondern ein Anwachsen durch vermehrtes Fettgewebe, oftmals in Kombination mit einer vergrößerten Brustdrüse. Da es sich dabei in aller Regel um gutartige Wucherungen handelt, ist ein operativer Eingriff nicht zwingend notwendig. Allerdings stört die körperliche Veränderung verständlicherweise viele Männer aus ästhetischen Gesichtspunkten heraus - wenngleich bei Männern der Leidensdruck erst recht hoch sein muss, bevor sie einen Gang zum Plastischen Chirurgen in Erwägung ziehen…

myBody: Weil sie der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie kritischer gegenüber stehen als Frauen?

Dr. Manassa: Das Thema Schönheitschirurgie hat noch nicht den Einzug in den Alltag von Männern wie in den von Frauen gehalten. Wenn der Leidensdruck jedoch groß genug ist, weil eine Einschränkung bereits im Alltag eingetreten ist, dann wagen auch Männer den Schritt zu einem Beratungsgespräch. Hier können dann irrationale Ängste genommen werden, wenngleich auch die Risiken genau besprochen werden müssen.

myBody: Was ist der Unterschied zwischen einer Gynäkomastie und einer Pseudogynäkomastie?

Dr. Manassa: Man unterscheidet in diese zwei Sparten, da es zwei Gründe für das plötzliche Wachsen der männlichen Brust gibt. Bei der „echten“ Gynäkomastie handelt es um eine Vergrößerung des beim Mann normalerweise nicht oder kaum tastbaren Brustdrüsenkörpers. Ein Tumorwachstum muss hier natürlich ausgeschlossen werden. Bei der sogenannten Pseudogynäkomastie ist das Wachstum der Brust bedingt durch eine vermehrte Fettgewebsansammlung, auch Lipomastie genannt.

myBody: Ist eine Operation die einzige Möglichkeit einer vergrößerten Männerbrust erfolgreich entgegen zu wirken?

Dr. Manassa: Das kommt ganz darauf an. Manchmal reicht es auch, wenn ein Patient seine Ernährung umstellt und gezielt Sport treibt. Um einem Patenten jedoch eine optimale, auf seine körperlichen Gegebenheiten abgestimmte Behandlung ermöglichen zu können, ist es sehr wichtig ein ausführliches Beratungsgespräch zu führen, um die Vorgeschichte, aber auch die Erwartungen und die Wünsche des Patienten kennen zu lernen. Im zweiten Schritt folgt dann eine körperliche Untersuchung - und gegebenenfalls eine Blutabnahme, um bei einer hormonell bedingten Gynäkomastie den Hormonstatus und die Leberwerte zu erhalten.

myBody: Wenn Sport und Diät alleine nicht ausreichen - mit welchem chirurgischen Eingriff sieht sich der Patient konfrontiert?

Dr. Manassa: Die operative Therapie kann durch eine Liposuktion, also eine Fettabsaugung, gegebenenfalls kombiniert mit einer Entfernung des Brustdrüsenkörpers, erfolgen. Viele Operateure verwenden eine Tumeszenz-Lösung mit einer Liposuktionskanüle. Die von mir und unserem Team eingesetzte Behandlung ist die sogenannte Vibrationsmethode. Sie ermöglicht gerade bei Fettgewebe mit Drüsenanteilen eine besonders effektive Entfernung.

myBody: Handelt es sich dabei um aufwändige operative Eingriffe?

Dr. Manassa: Nein. Ob der Eingriff mit einer Liposuktionskanüle oder unter Einsatz der Vibrationsmethode - beide Behandlungen sind minimal-invasiv. Was die Narbe anbetrifft: Nach der Operation bleibt in der Regel eine 1-Zentimeter kleine Narbe, die mit der Zeit auch noch verblasst. Dadurch ist selbst bei entblößtem Oberkörper ein natürlicher Zustand wiederhergestellt.

myBody: Was raten Sie Patienten nach dem Eingriff?

Dr. Manassa: Direkt nach dem Eingriff ist es überaus wichtig, dass die Patienten das verordnete Mieder tragen und sich ausreichend Ruhe gönnen. Auch rate ich meinen Patienten, nachdem die Brust verheilt ist, Sport zu treiben, um in den nächsten Jahren eine Brust zu haben, mit der sie sich wohlfühlen. Ganz ohne eigene Anstrengung geht es nicht.

myBody: Sehr geehrter Herr Dr. Manassa, haben Sie vielen Dank für das interessante Gespräch.

Über Dr. Manassa

Dr. med. Edouard Manassa ist spezialisiert auf Gynäkomastie-Behandlungen. Seinem Medizinstudium mit Studienaufenthalten in Paris, Irland und Schweiz folgte eine Ausbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die Dr. Edouard Manassa 2004 mit erfolgreicher Prüfung abschloss. Dr. Manassa engagiert sich aktiv für Interplast, der ehrenamtlichen plastisch-chirurgischen Tätigkeit in Entwicklungsländern.

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