Expertengespräch zur Gynäkomastie

Unter einer klassischen Gynäkomastie versteht man eine gutartige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse.

Dr. Falk-Ziya Dagtekin

Die Brustbildung bei Männern bedeutet für Betroffene meist, sich in ihrem eigenen Körper nicht mehr wohl zu fühlen. Welche Ursachen die Gynäkomastie hat und welche Techniken sich zur Beseitigung eignen, erklärt Dr. Dagtekin im Interview.

Fettabsaugung bei der vergrößerten Männerbrust

myBody: Herr Dr. Dagtekin, ein hoher Anteil Männer leiden unter einer mehr oder minder stark ausgeprägten weiblichen Brustform, einer sogenannten Gynäkomastie. Was genau verbirgt sich dahinter?
Dr. Dagtekin: Unter einer klassischen Gynäkomastie versteht man eine gutartige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse. Diese Gynäkomastie kann ein- und beidseitig auftreten.

myBody: Welche Umstände können die Gynäkomastie auslösen?
Dr. Dagtekin: Eine Gynäkomastie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Eine krankhaft bedingte Fehlregulation der Hormone, Hormonschwankungen in der Pubertät, ein erhöhter Anteil weiblicher Hormone im Alter, aber auch chronische Erkrankungen oder Beeinträchtigungen der Nierenfunktion können der Ausschlag für die vergrößerte männliche Brust sein. In den meisten Fällen liegt jedoch keine wirkliche Drüsenerkrankung vor.

myBody: Welche Gründe gibt es denn noch, die zur Ausbildung einer weiblichen Brust beim Mann führen?
Dr. Dagtekin: Oftmals bewirkt auch eine Fettverteilungsstörung die vermehrte Einlagerung von Fettgewebe im Bereich der Brustdrüse. Vielfach ist aber schlicht eine ungesunde Ernährung und  Bewegungsmangel für die Brustfettentwicklung verantwortlich. Bei diesen Indikationen sprechen wir von einer „Pseudogynäkomastie“. Diese wird von den männlichen Patienten verständlicherweise als sehr störend empfunden und kann auch zu starken psychischen Belastungen führen. Viele meiner Patienten scheuen sich z.B. ins Schwimmbad oder in die Sauna zu gehen.

myBody: Welche Behandlungsmöglichkeiten bietet die Plastische Chirurgie für die Betroffenen?
Dr. Dagtekin: Das hängt natürlich von der Ausprägung der Gynäkomastie ab. In der Regel bedienen wir uns einer schonenden und mit geringen Risiken verbundenen Technik - der Fettabsaugung. In lokaler Betäubung wird das überschüssige Gewebe entfernt, ohne dass dabei große Narben oder eine längere Ausfallzeit entstehen. Diese relativ kleine Schönheitsoperation kann sehr gute und vor allem langfristige Behandlungsergebnisse erzielen.
 
myBody: Das heißt nach dem Eingriff ist die vergrößerte Brust endgültig beseitigt?
Dr. Dagtekin: Ja. Der Körper ist nicht in der Lage entfernte Fettzellen wieder aufzubauen. Jedoch muss man wissen, dass sich eine starke Gewichtszunahme natürlich auch in diesem abgesaugten Bereich niederschlagen kann, denn die Fettzellen werden nicht vollständig entfernt. Ziel des Eingriffes ist es ja, die Brust neu, d.h. männlicher zu formen.

myBody: Ist der Eingriff sehr schmerzhaft?
Dr. Dagtekin: Nein, durch die gezielte lokale Betäubung ist der Eingriff selbst völlig schmerzlos. Auch danach ist nicht mit stärkeren Schmerzen zu rechnen. Meist haben die Patienten am nächsten Tag ein Gefühl wie „Muskelkater“.

myBody: Wie lange fällt man beruflich aus und wann kann man beispielsweise wieder Sport treiben?
Dr. Dagtekin: Das schonende Vorgehen sorgt dafür, daß man eigentlich am nächsten oder übernächsten Tag wieder arbeiten und seinen alltäglichen Beschäftigungen ohne Einschränkung nachgehen kann. Sport kann man ebenfalls nach wenigen Tagen wieder treiben. Einzig Schwimmen ist aufgrund der kleinen Wunden in den darauffolgenden zwei Wochen nach der Schönheitsoperation nicht ratsam.

myBody: Vielen Dank für das ausführliche Gespräch!
Dr. Dagtekin: Sehr gerne. Vielen Dank!

Weiterführende Informationen

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