Nasenkorrektur

Die Nasenkorrektur ist nicht immer nur ein rein ästhetisches Unterfangen: Bei einer Operation sollten die funktionellen Aspekte der Nase im besten Falle nicht eingeschränkt, sondern gar verbessert werden. Dr. Schwieger erklärt, worauf zu achten ist, damit die Nase nicht nur schön aussieht, sondern ihre Funktion gut erfüllt.

Der perfekten Nase auf der Spur

myBody: Sehr geehrte Frau Dr. Schwieger. Sie haben fast 14 Jahre im Bereich der rekonstruktiven Chirurgie gearbeitet - wieso der Wechsel in die Ästhetische Chirurgie?

Dr. Schwieger: Ich habe während meiner Zeit als Chirurgin im rekonstruktiven Bereich gelernt, wie wichtig es ist neben dem ästhetischen auch den funktionellen Aspekt in die Behandlung beziehungsweise die Korrektur einer Nase mit einfließen zu lassen. Eine Nase sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch gut Luft bekommen und ihre Hauptfunktion, das Riechen, beibehalten. Schönheit um jeden Preis halte ich für eine besorgniserregende Entwicklung, die sich seit einiger Zeit in unserer Gesellschaft breit macht - diesem Trend möchte ich gerne mit Kompetenz und fachkundiger Beratung entgegen wirken.

myBody: Würden Sie näher erläutern, welche primären Unterschiede zwischen der ästhetischen und der funktionellen Nasenchirurgie bestehen?

Dr. Schwieger: Die ästhetische Nasenchirurgie befasst sich mit der Veränderung der äußeren Form der Nase, also der Größe, der Breite, der Länge. Die funktionelle Nasenchirurgie hingegen befasst sich, wie es der Name schon vermuten lässt, mit der Funktion der Nase. Durch die Nase soll man gut Luft bekommen und die Luft sollte dabei möglichst gleichmäßig durch alle Nasenbereiche strömen, damit wir die Gerüche in der Luft wahrnehmen können, gleichzeitig wird die Luft gereinigt, angefeuchtet und erwärmt, um Bronchien und Lunge zu schonen.

myBody: Kann es passieren, dass eine ästhetische Nasenkorrektur die Funktionen der Nase beeinträchtigt?

Dr. Schwieger: Natürlich. Wenn etwa ein Patient eine krumme Nasenscheidewand hat, schlecht Luft bekommt und sich dennoch eine Verkleinerung der Nase wünscht, kann das zu einer weiteren Verschlechterung beim Atmen führen, wenn die Nasenscheidewandverkrümmung bei der Operation nicht mit korrigiert wird. Es ist daher prinzipiell wichtig vor einer Operation die Funktion der Nase zu untersuchen, um alle Möglichkeiten und Eventualitäten zuverlässig abwägen und den Patienten darüber informieren zu können. Hierfür wiederum bedarf es eines Chirurgen, der sowohl den ästhetischen als auch den funktionellen Bereich einer Nasenchirurgie beherrscht.

myBody: Wie läuft eine typische Nasenoperation ab?

Dr. Schwieger: Eine Nasenoperation erfolgt in Vollnarkose, in der Regel über einen offenen Zugang, das heißt einen Schnitt am Nasensteg. Im Inneren der Nase wird dann das knorpelige und knöcherne Nasengerüst umgeformt und angepasst. Am Ende der Operation stützt eine Schaumstofftamponade den inneren Teil der Nase, außen stabilisiert ein Nasengips. Erfolgte nur eine ästhetische Korrektur der äußeren Nase und keine Korrektur an der Nasenscheidewand, so kann die Tamponade einen Tag später, der Nasengips nach ungefähr zwei Wochen entfernt werden.

myBody: Und wie sieht es mit Risiken aus?

Dr. Schwieger: Wie jede Operation hat auch eine Nasenoperation Risiken. Neben den allgemeinen Risiken einer Operation wie Nachblutung, Wundinfektion, Wundheilungsstörungen, Thrombose/Embolie sind bei einer Nasenkorrektur vor allem postoperative Funktionsstörungen oder ein unbefriedigendes kosmetisches Ergebnis zu nennen. Das heißt, es kann sein, dass man nach der Operation schlechter Luft bekommt, dass die Nasenschleimhaut eher trocken ist oder was die äußere Form angeht, dass die Nasenachse nicht ganz gerade ist, man Knorpel- oder Knochenkanten am Nasenrücken tasten oder sogar sehen kann, es Asymmetrien im Bereich der Nasenspitze und Nasenflügel gibt, die störend sind.

myBody: Das ist aber eine Menge…

Dr. Schwieger: Diese Komplikationen können auftreten, müssen aber nicht. In den Händen des richtigen Arztes ist das Komplikationsrisiko nur als minimal einzuschätzen. Man sollte eben darauf achten, dass ein Operateur sowohl die ästhetische als auch die funktionelle Nasenkorrektur beherrscht und schon viele Nasenoperationen gemacht hat, am besten auch schon während seiner Zeit als Assistenzarzt in der Facharztweiterbildung.

myBody: Nun haben in vielen anderen Bereichen der Ästhetischen Chirurgie minimal-invasive Techniken Einzug gehalten, die durch einen geringen Aufwand und oftmals komplett ohne Operation erstaunliche Ergebnisse erzielen. Gibt es solche Praktiken auch in der Nasenchirurgie?

Dr. Schwieger: Da muss ich Sie leider enttäuschen. Nichtoperative oder minimal-invasive Maßnahmen spielen bei der Nasenkorrektur nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt verschiedene Füllmaterialien zur Modellierung einer Nase, die man auch für die Faltenunterspritzung verwendet. Damit lassen sich beispielsweise Höcker kaschieren - allerdings nur temporär, denn die Füllmaterialien werden vom Körper wieder abgebaut. Und da die meisten Patienten eher eine kleinere Nase wünschen, ist der Weg noch etwas hinzuzugeben oftmals nicht zielführend. Eine langfristige Nasenkorrektur, wie sie sich die meisten Menschen wünschen, ist deshalb nach wie vor nur durch einen operativen Eingriff möglich.

myBody: Frau Dr. Schwieger - zum Schluss die obligatorische Frage: Wie sieht für eine Nasenspezialistin die „perfekte Nase“ aus?

Dr. Schwieger: Wie Sie sich nach diesem Gespräch wahrscheinlich vorstellen können, kommt es mir bei der „perfekten Nase“ nicht nur auf das Aussehen an. Für mich muss sich eine perfekte Nase harmonisch ins Gesicht einfügen, möglichst natürlich aussehen, gut Luft bekommen und Riechen können.

myBody: Sehr geehrte Frau Dr. Schwieger, haben Sie vielen Dank für das aufschlussreiche und sympathische Gespräch.

Kurzprofil Dr. med. Annegret Schwieger

Dr. med. Annegret Schwieger ist Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Die funktionelle und ästhetische Nasenchirurgie gehört u.a. zu ihrem Tätigkeitsschwerpunkt. Über acht Jahre vertiefte Dr. Schwieger ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in der Klinik für Plastische Gesichtschirurgie am Marienhospital Stuttgart bei Prof. Dr. med. Wolfgang Gubisch, einem namhaften und geschätzten Nasenchirurgen.

Weiterführende Informationen

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