Nasenkorrektur Methoden im Überblick
Welche Methode bei einer Nasenkorrektur zum Einsatz kommt, richtet sich im Wesentlichen nach dem jeweiligen Ausgangsbefund, den körperlichen Voraussetzungen wie Hautdicke und Gesichtsstruktur sowie den Wünschen und Vorstellungen des Patienten. Welche Nasenformen korrigierbar sind, wie die Operation abläuft, was sie kostet und wann eine Nasenkorrektur ohne OP sinnvoll ist, erfahren Sie hier auf myBody®.
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Gründe und Ziele einer Nasenkorrektur
Das chirurgische Korrigieren der Nase (medizinisch: Rhinoplastik) gehört zu den beliebtesten Schönheitseingriffen. Grund dafür ist wohl, dass die Nase die Gesamterscheinung des Gesichts maßgeblich beeinflusst. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden für eine Nasenkorrektur – ob operativ oder minimalinvasiv. Ziel ist ein natürlich wirkendes Ergebnis, ohne das Gesicht des jeweiligen Patienten stark zu verändern.
Eine operative Nasenkorrektur kann aus unterschiedlichen Gründen vorgenommen werden. Etwa um
- die Größe oder Breite der Nase zu vermindern (z. B. bei einer Breitnase)
- den Nasenrücken zu verbreiten, verkleinern, verschmälern oder zu begradigen (z. B. bei einer Höckernase oder einem Nasenbuckel)
- einen eingesunkenen Nasenrücken wieder aufzubauen (z. B. bei einer Sattelnase)
- eine Schiefnase zu begradigen (inklusive Nasenscheidewand)
- die Nasenflügel zu verfeinern und das Knochengerüst zu verschmälern (z. B. bei einer Ballonnase)
- die Nasenspitze neu zu formen beziehungsweise anzuheben (z. B. bei einer Cherry-Tip-Deformity, auch plumpe Nasenspitze genannt)
- eine Knollennase (Rhinphym), also als knollige Wucherungen auf der Nase auftretende Entzündungen der Nasenhaut, zu behandeln
- den Winkel zwischen Nase und Oberlippe zu verändern
- eine verdickte Nasenspitze (kirschfrömige Nasenspitze) zu korrigieren
Durch eine Korrektur kann eine Nase somit in Form, Länge, Höhe und Breite korrigiert werden. Dabei kommen generell die zwei klassischen Behandlungsmethoden der Nasenkorrektur zum Einsatz: Die geschlossene Nasenkorrektur (endonasale Rhinoplastik) und die offene Nasenkorrektur (exonasale Rhinoplastik). Die offene Nasenkorrektur wird immer beliebter, da der behandelnde Arzt eine bessere Sicht auf Knorpel und Knochen hat und dadurch präzisere Korrekturen möglich sind. Insbesondere bei komplexeren Nasenkorrekturen wie eine Verkleinerung der Nasenflügel, einer Verkürzung der Nasenspitze oder ein Eingriff bei einer bereits voroperierten Nase wird eine exasonale Nasenoperation durchgeführt.[1]
Wie lang dauert eine Nasenoperation für gewöhnlich?
Je nach Aufwand und physiologischen Voraussetzungen umfasst eine Nasenkorrektur im Schnitt ein bis drei Stunden.[2] Außerdem sollten Patienten mit einem stationären Aufenthalt von bis zu zwei Nächten rechnen. In manchen Fällen kann eine Nasenkorrektur aber auch ambulant durchgeführt werden.
Geschlossene Nasenoperation
Bei der geschlossenen Nasenkorrektur (endonasale Rhinoplastik) wird die Knorpel- und Knochenstruktur der Nase durch die Nasenlöcher bearbeitet. Die Schnitte liegen dabei im Naseninneren, sodass es normalerweise keine sichtbaren Narben gibt.
Für die Korrektur wird die Haut im Naseninneren durch kleine Schnitte von der zu bearbeitenden Knorpel- und Knochenstruktur gelöst. Nach der Korrektur legt der Chirurg die von innen gelöste Haut wieder auf der neu modellierten Knorpel- und Knochenstruktur an und verschließt die Nahtstellen mit selbst auflösenden Fäden. Zur Abdeckung wird abschließend ein flexibler, individuell angepasster Verband (z. B. eine Gipsschiene) verwendet und die Nasenscheidewand mit saugfähigen Tamponaden stabilisiert.
Wird die Nase verschmälert, müssen manchmal kleine Teile der außenliegenden Haut entfernt werden. Die so entstehenden Nahtstellen können dabei jedoch normalerweise in den natürlichen Gesichtsfalten an Nasenflügel und Wangen versteckt werden. Die geschlossene Nasenoperation kann bei allen Varianten der Deformierung eingesetzt werden. Im Gegensatz zur offenen Nasenoperation ist die Operations- sowie die Genesungszeit bei der endonasalen Rhinoplastik für gewöhnlich kürzer.[3]
Offene Nasenkorrektur
Die offene Nasenkorrektur (exonasale Rhinoplastik) kommt vor allem bei größeren Eingriffen sowie bei Eingriffen, die eine bessere Sicht in das Naseninnere erfordern, zum Einsatz. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Nase vorher bereits operiert wurde oder die Nasenflügel verkleinert werden sollen.
Für den Eingriff ist in der Regel ein kleiner Schnitt auf dem Nasensteg zwischen den beiden Nasenlöchern vonnöten. Anschließend wird die Haut von Nasenspitze und Nasenflügel angehoben, um das Behandlungsfeld optimal einsehen zu können. Gelegentlich erfolgt der Zugang auch hinter den Nasenflügeln oder an der Nasenseite. So durchgeführte Nasenkorrekturen hinterlassen kaum oder keine sichtbare Narben. Darauffolgend nutzt der Chirurg besonders kleine Instrumente wie Hammer, Meißel und Skalpell zur Hand und trägt damit überschüssiges Knochen- und Knorpelgerüst ab, um die Nase entweder zu schmälern, zu verkleinern oder auch, um die Nasenspitze in die gewünschte Form zu bringen. Liegt bei dem jeweiligen Patienten zum Beispiel eine Sattelnase (also ein eingefallener Nasenrücken) vor, wird diese durch körpereigenes Knorpelgewebe "aufgefüllt". Bei Schiefnasen ist es in den meisten Fällen notwendig, auch die Nasenscheidewand zu begradigen, damit auch die äußere Nase korrigiert und begradigt werden kann.[4]
Was ist besser: eine offene oder eine geschlossene Nasen-OP?
Welche Methode letztendlich angewandt wird, hängt vom Zustand der Nase, der benötigten Korrektur sowie der Präferenz des Arztes ab und wird individuell festgelegt. Beide Varianten der Nasenoperationen haben ihre Vor- und Nachteile: werden große Transplantate benötigt, um beispielsweise eine stark ausgeprägte Sattelnase zu behandeln, bietet die offene Nasenkorrektur mehr Möglichkeiten zur Befestigung der Transplantate.[5] Dadurch, dass der Facharzt bei einer offenen Rhinoplastik eine bessere Sicht auf auf Knochen und Knorpel gewährt, eignet sich diese Methode außerdem vor allem für komplexere Korrekturen. Der Nachteil der exonasale Rhinoplastik, wie die offene Nasen-OP auch genannt wird, ist die etwas sichtbare Narbe. Bei der geschlossenen Nasenkorrektur ist die Dauer des Eingriffs geringer und die Patienten können in der Regel mit einer kürzeren Ausfallzeit rechnen.
Wie funktioniert ein Nasenaufbau?
Ist im Rahmen des Korrektureingriffs ein Nasenaufbau erforderlich, können Transplantate oder Implantate eingesetzt werden. Vorzugsweise greift man dabei auf körpereigenes Knorpelmaterial zurück, etwa aus dem Ohr, der Rippe oder der Hüfte. Wenn nicht ausreichend körpereigenes Material gewonnen werden kann, stehen mittlerweile auch Kunststoffe als Gewebeersatz zur Verfügung. Über den Einsatz künstlicher Materialien sollte man sich jedoch im Vorgespräch mit dem behandelten Arzt genau beraten lassen.
Hat eine Nasenkorrektur auch gesundheitliche Vorteile?
Häufig ist bei einer Nasenfehlform, wie etwa der Schniefnase, auch die Nasenscheidewand verkümmert (Septumdeviation). Das kann zu einer mehr oder weniger starken Beeinträchtigung der Atmung führen. In solchen Fällen kann eine gleichzeitige Korrektur des inneren und äußeren Nasengerüsts (Septorhinoplastik) durchgeführt und somit auch die Atmung verbessert werden.
Anwendungsbereiche einer Nasenoperation
Die Nasenoperation kann für verschiedene Anliegen Abhilfe schaffen. Viele Patienten, die sich einer Nasenkorrektur unterziehen, leiden beispielsweise unter einer gekrümmten Nasenscheidewand und wünschen sich eine Korrektur, um die Atmung zu verbessern. Aber auch rein ästhetische Gründe können zu einer Nasen-OP führen: So kann die Nase auch verkleinert oder verschmälert werden, wenn beispielsweise eine Breitnase vorliegt. Auch das Korrigieren der Nasenspitze bei einer sogenannten Cherry-Tip-Deformity kann chirurgisch erfolgen. Die verschiedenen Behandlungsabläufe im Überblick:
Nasenoperation bei einer Schiefnase
Die Vorteile einer Begradigung der Schiefnase sind offensichtlich: Nicht nur die Funktion der Nase und die Atmung verbessern sich – auch die Lebensqualität Betroffener kann sich erheblich verbessern, wenn die Nase wieder zu einem harmonischen Gesamtbild beiträgt. In manchen Fällen wird lediglich der knöchernde Nasenrücken begradigt. Ist die Nasescheidewand aber ebenso verkrümmt, wird diese chirurgisch entfernt und anschließend in der richtigen Position neu eingesetzt.
Nasen-OP bei einer Höckernase
Bei der Höckerentfernung wird für gewöhnlich mithilfe einer geschlossenen Rhinoplastik durchgeführt. Dabei arbeitet der Chirurg mit entsprechend kleinen Geräten wie Hammer und Meißel und trägt die Knochen- und Knorpelstruktur soweit ab, dass der Nasenrücken im Profil gerade ist. Der winzige Schnitt erfolgt durch den Nasensteg.
Eine Abtragung des Nasenhöckers kann ebenso mit der Begradigung der Nasenscheidewand kombiniert werden. Leidet ein Patient unter funktionalen Einschränkungen, übernimmt die Krankenkasse in einem solchen Fall sogar einen Teil der Kosten.
Begradigung der Nasenscheidewand
Durch eine verkrümmte Nasenscheidewand kann die Atmung massiv eingeschränkt werden. Daher wird diese bei der operativen Begradigung wieder in eine mittige Position gebracht, wodurch die Atmung über beide Nasenhaupthöhlen erfolgen kann. In manchen Fällen werden während der Nasenoperation auch die Nasenmuscheln verkleinert.
Die Begradigung der Nasenscheidewand wird für gewöhnlich ausschließlich bei Erwachsenen durchgeführt, da die Nase bei Kindern und Jugendlichen noch wächst.
Nasenverkleinerung
Egal, ob Breit- oder Langnase: Auch die Nasengröße kann mit einer Operation entsprechend angepasst werden. Wie bei der Höckerabtragung, werden auch hier Mini-Instrumente vom Facharzt genutzt, um die Nase neu zu modellieren. Durch das Abtragen des Knochen- und Knorpelgerüst kann die Nase somit beliebig verschmälert oder gekürzt werden. Soll die Nase hingegen "aufgefüllt" werden, wie z. B. bei einer Sattelnase, wird Knorpelgewebe aus der Ohrmuschel, der Nasenscheidewand oder der Rippe entnommen und entsprechend als Füllmaterial der Nase genutzt.
Nasenkorrektur ohne OP
Die Nasenkorrektur ohne OP, auch als nicht-operative Nasenkorrektur bezeichnet, ist das minimal-invasive Pendant der klassischen Nasen-OP. Diese kommt lediglich bei rein ästhetischen nasalen Makeln zum Einsatz. Dabei wird gemeinhin zwischen zwei Methoden unterschieden, welche je nach Befund miteinander kombiniert werden können.
Nasenkorrektur mit PDO-Fäden
Mit dem sogenannten Fadenlifting können leicht hängende oder zu breite Nasenspitzen mittels spezieller Fäden auf sanfte, nicht-operative Weise angehoben oder optisch verschmälert werden. Die selbst auflösenden PDO-Fäden, welche bei der OP-freien Nasenkorrektur eingesetzt werden, haben typischerweise kleine Widerhaken. Diese fixieren das Gewebe an der gewünschten Stelle. Die Wirkungsweise ist vergleichbar mit der „Kletteigenschaft“ einer stacheligen Klette. Das Resultat bleibt im Schnitt etwa ein bis eineinhalb Jahre erhalten. Ob eine minimalinvasive Nasenkorrektur das ersehnte ästhetische Ergebnis bringt, ist stets abhängig vom Befund und dem damit einhergehenden Umfang. Weiterführende Informationen zum Thema Fadenlifting zur Nasenkorrektur finden Sie hier: Nasenkorrektur mit PDO-Fäden
Nasenkorrektur mit Hyaluronsäure
Alternative Nasenkorrektur mit der Spritze
Bei einer Nasenkorrektur mit Hyaluronsäure wird der dermale Filler gezielt in die gewünschten Stellen subkutan injiziert, um so kleine oder mittlere Deformitäten auszugleichen. Hyaluron wird bereits sehr erfolgreich in der Faltenbehandlung eingesetzt. Es bewirkt einerseits eine sofort sichtbare Auffüllung der Volumendefekte und fördert andererseits die Neubildung von körpereigenem Kollagen.
Bei der „flüssigen“ Nasenkorrektur kann Hyaluron genau dort unterspritzt werden, wo Volumen aufgebaut oder ausgeglichen werden soll. So eignet sich die Methode beispielweise für die Anhebung einer mäßig hängenden Nasenspitze oder für den Ausgleich eines kleinen Nasenhöckers. Da der Höcker durch die Behandlung nicht entfernt, sondern lediglich kaschiert wird, ist die Unterspritzung mit Hyaluron nur bei leicht ausgeprägten Höcker- und Sattelnasen sinnvoll.
Die Nasenkorrektur mit Hyaluron wird in der Regel unter Lokalanästhesie durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Die Kosten sind deutlich geringer als bei einem operativen Eingriff und das Ergebnis wird bereits während des Eingriffs sichtbar. Nebenwirkungen und Komplikationen treten bei der minimal-invasiven Behandlung in den seltensten Fällen auf.
Da Hyaluron eine körpereigene Substanz ist, baut sie sich mit der Zeit ab. Eine Unterspritzung ist daher keine dauerhafte Nasenkorrektur und muss für ein anhaltendes Ergebnis etwa alle ein bis zwei Jahre aufgefrischt werden.[6] Möchten Sie langfristige Ergebnisse erzielen, ist ein operativer Eingriff meist die sinnvollere Lösung. Außerdem können mit Hyaluron nasale Defekte nur aufgefüllt bzw. optisch korrigiert werden. Es kann kein Gewebe abgetragen, geformt und gestrafft werden. Gerade funktionelle Störungen, die mit gesundheitlichen Beschwerden einhergehen, können mit einer Unterspritzung nicht gelöst werden.
Vor und nach der Nasenkorrektur: Wissenswertes
Kann jeder eine Nasenkorrektur vornehmen lassen?
Tendenziell ist jeder für eine Nasenkorrektur geeignet. Gesundheitliche Faktoren, wie eine Infektion der Atemwege, können eine Nasenkorrektur allerdings erschweren oder ganz verhindern. Das ist meist aber nur vorübergehend und kann durch eine entsprechende Vorbehandlung ausgeglichen werden.
Im hohen Alter kann eine Nasenkorrektur problematischer sein, da der Knochen spröder und schlechter zu bearbeiten ist. Daher sollte dann auf eine Knochenmodellierung mit dem Meißel verzichtet werden. Außerdem wird allgemein empfohlen, dass Frauen vor dem 16 und Männer vor dem 18 Lebensjahr auf eine Nasenkorrektur verzichten sollen, da erst dann das Wachstum der Nase als weitgehend abgeschlossen gilt und somit durch eine OP kein Einfluss mehr darauf genommen wird. Ob und wie eine Nasen-OP bei Ihnen möglich ist erfahren Sie im direkten Gespräch mit Ihrem Facharzt.
Wann sehe ich das Ergebnis meiner Nasenkorrektur?
Ungefähr 2 Wochen nach der OP kann auf die Nasenschiene und das Nasenpflaster verzichtet werden. Starke Schwellungen sind dann bereits zurückgegangen. Nach etwa 6 Wochen hat die Nase bereits 90 Prozent ihrer endgültigen Form angenommen. Das Endergebnis ist meist 3 Monate nach der Nasenkorrektur gut zu erkennen. Bis die Nase komplett verheilt und alle Schwellungen abgeklungen sind, kann es aber 1 bis 2 Jahre dauern.
Wie lange darf ich meine Haare nach einer Nasen-OP nicht waschen?
Etwa zwei bis drei Tage nach der OP kann wieder geduscht und die Haare gewaschen werden. Die Dusche sollte zügig erfolgen und nicht zu heiß sein.
Worauf kommt es an, um ein natürliches Ergebnis zu erzielen?
Fachärzte mit Expertise und Erfahrung legen Wert darauf, ein so natürliches Ergebnis wie möglich zu erzielen. Das bedeutet zum einen, die Charakteristika des Gesichts beizubehalten und ein künstlich wirkendes Ergebnis zu vermeiden. Zum anderen soll die Nasenkorrektur individuell auf die Patienten zugeschnitten werden. Das heißt, auch ethnische Merkmale zu berücksichtigen. Je nach Kultur und Herkunft gelten unterschiedliche Schönheitsmerkmale. Daher ist es unabdingbar, die damit verbundene Einhaltung zum ursprünglichen ethnischen Hintergrund zu beachten und die Nase nicht zu extrem zu verändern.
Quellennachweis
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