Fettreduktion Schonende Methoden oder doch Skalpell?

Dr. med. Darius Alamouti

Für sichtbare und schöne Ergebnisse muss immer zunächst festgestellt werden, ob sich der Patient für eine nicht-invasive Therapie überhaupt eignet.

Dr. med. Darius Alamouti
Flacher Bauch mit OP-Anzeichnungen

Für eine Fettreduktion muss heutzutage nicht zwangsläufig das Skalpell genutzt werden: Mittlerweile gibt es innovative Methoden, um das Fett ganz ohne OP loszuwerden. Für wen sich diese eignen und wer doch auf die klassische Fettabsaugung zurückgreifen sollte, erklärt Dr. Alamouti im Interview.

Expertengespräch mit Dr. Darius Alamouti

myBody: Herr Dr. Alamouti, Sie gehören zu den Ärzten, die sogenannte „schonende Methoden“ in der ästhetischen Chirurgie anbieten. Was bedeutet das in der Kurzfassung?

Dr. Alamouti: Ganz kurz gesagt sind „sanfte Methoden“ schlicht und ergreifend „nicht-invasive“ Methoden. Sprich: Methoden, die ohne Operation auskommen und in der Regel keine Narben hinterlassen. Gute Beispiele sind hier Behandlungen mit Botulinum, Hyaluronsäure oder mit einem Laser. Diese sind in der Dermatologie heutzutage Standard und auch ästhetisch-plastische Chirurgen bauen die Säule ihrer Behandlungen inzwischen oft auf nicht-invasiven Methoden auf. Die Ergebnisse sind einfach wunderbar natürlich.

myBody: Überall liest man, dass man beim plastischen Arzt selbst seine Speckröllchen nun ganz einfach auch ohne Operation wegbekommen kann. Sind OP’s zur Fettabsaugung also vollkommen überflüssig geworden?

Dr. Alamouti: Nein, so einfach ist es nun leider auch wieder nicht. Sicherlich haben nicht-invasive Fettreduktionen bei vielen Patienten hervorragende Erfolge erzielt. Aber ich kann es einfach nicht oft genug sagen: Eine gute Beratung vorab ist das A und O einer jeden Behandlung! Jeder Patient und jeder Körper ist anders in seiner Beschaffenheit. Bei Patienten mit einer intakten Durchblutung kann man mit einer nicht-invasiven Fettreduktion sicherlich schöne Erfolge erzielen und in diesem Fall ist eine solche Methode natürlich einer OP vorzuziehen. Doch wenn die Durchblutung des Patienten gestört ist, sind nicht-invasive Methoden leider ungeeignet.

myBody: Warum ist eine gute Durchblutung für die Wahl der Behandlungsart relevant?

Dr. Alamouti: Ich habe auf diesem Gebiet bereits seit 2002 mit Thermo-Kompressionen und Ultraschall geforscht und entdeckt, dass das Fett in schlechter durchbluteten Körperregionen nicht abtransportiert wird. Das heißt, dass es nach der Behandlung überwiegend einfach in die intakten Fettzellen übergeht. Das Ergebnis kann also sogar noch weniger zufriedenstellend ausfallen als vorher. Für sichtbare und schöne Ergebnisse muss daher immer zunächst festgestellt werden, ob sich der Patient für eine nicht-invasive Therapie überhaupt eignet.

myBody: Wie stellt man denn fest, ob man über eine gute Durchblutung verfügt oder nicht?

Dr. Alamouti: Das lässt sich recht schnell und unkompliziert feststellen. Bereits ein kleiner Selbsttest kann da einen wichtigen Hinweis geben. Man nimmt die eigene Hand und legt sie auf die Haut des Oberbauchs. Dort ist es meistens warm, darum nimmt man dort ja so gut und schnell ab. Direkt danach legt man die erwärmte Hand auf die Haut seiner Problemzone, also z.B. die äußeren Oberschenkel oder die Taille. Wenn sie warm ist, steht einer operationsfreien Methode in der Regel nichts im Weg.

myBody: Das heißt, wenn diese Körperstellen kälter sind, sind sie also schlechter durchblutet und man eignet sich nicht für eine operationsfreie Methode?

Dr. Alamouti: Das kann es bedeuten, ja. Wenn die Körperregion tatsächlich kalt, also schlechter durchblutet ist, dann würde eine nicht-invasive Methode nicht optimal ablaufen und eine Liposuktion wäre sinnvoller. Aber letztendlich muss das selbstverständlich fachkundig in einem Beratungsgespräch vorab geklärt werden.

myBody: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Alamouti!

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