Brustverkleinerung bei Rückenschmerzen Infos über Behandlung und Kostenübernahme

Patientinnen nach einer Brustverkleinerung gehören zu den dankbarsten Patientinnen überhaupt.

Prof. Dr. Dr. Evangelos Sarantopoulos

Interview mit Prof. Dr. Dr. Evangelos Sarantopoulos

Für viele Frauen mit übermäßig großer Brust ist eine Brustverkleinerung die einzige Möglichkeit, alltägliche Einschränkungen wie Rücken- oder Nackenschmerzen endgültig loszuwerden. Prof. Dr. Dr. Sarantopoulos aus der KÖ-Klinik in Düsseldorf erklärt im Interview alles Wichtige zur Brustverkleinerung bei Rückenschmerzen.

myBody: Sie haben bereits etliche Brustverkleinerungen durchgeführt – mit welchen Beschwerden und Intentionen kamen die meisten Frauen in Ihre Praxis?

Prof. Sarantopoulos: Die typische Symptomatik zeigt sich häufig in Form von Nacken- und Rückenschmerzen. Diese nehmen im Laufe der Jahre zu und sorgen dafür, dass die Patientinnen mit vielen Schwierigkeiten zu „kämpfen“ haben. Weitere Symptome sind Entzündungen im Bereich der Unterbrustfalten als auch „Einschnürungen“ durch BH-Träger im Bereich der Schulter.

myBody: Um wie viele Körbchengrößen kann man eine Brust verkleinern lassen?

Prof. Sarantopoulos: Das lässt sich pauschal nicht sagen. Sicherlich ist eine Verkleinerung erst dann sinnvoll, wenn die Frauen eine Cup-Größe von „F“ oder „G“ haben, manchmal sogar eine Cup-Größe „E“. Typischerweise wünschen sich die Frauen eine BH-Größe von „B“ oder „C“.

myBody: Kann eine Brustverkleinerung chronische Nacken- und Rückenschmerzen sowie Verspannungen endgültig „heilen“?

Prof. Sarantopoulos: Die Entlastung nach der Operation ist groß, so dass die Patientinnen sehr dankbar sind. Patientinnen nach einer Brustverkleinerung gehören zu den dankbarsten Patientinnen überhaupt. Nach meist jahrelangen Nacken- und Rückenschmerzen schätzen meine Patientinnen die „Entlastung“ nach der Brustverkleinerung, da sich ihr allgemeines Lebensgefühl verbessert.

myBody: Ab welcher Brustgröße halten Sie persönlich eine Brustverkleinerung für unumgänglich? Aus welchen Gründen?

Prof. Sarantopoulos: Dies hängt stark von der Figur bzw. Statur der jeweiligen Patientin ab. Beispielsweise kann eine Patientin mit einer Körpergröße von 1,65m bereits bei einer Brustgröße von „D“ Schmerzen haben. Eine Frau mit einer Körpergröße von 1,80m fühlt sich hingegen vielleicht erst bei einer Brustgröße "E" oder größer beeinträchtigt. Die Schmerzen und die körperliche Fehlhaltung sind die typischen Gründe, die zu einer Operation führen.

myBody: Gibt es für Sie aus medizinischer Sicht gleichwertige Alternativen zur operativen Brustverkleinerung?

Prof. Sarantopoulos: Eigentlich nicht. Zwar wird häufig versucht, mittels orthopädischer Behandlungen die Nacken- und Rückenschmerzen zu kompensieren, allerdings führt dies nicht zu einer endgültigen Behandlung der Symptomatik.

myBody: Ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse nach Ihrem Erfahrungswert realistisch oder eher die Ausnahme?

Prof. Sarantopoulos: Es gibt immer wieder Situationen, in denen die Krankenkassen bereit sind, die Kosten für eine solche Operation zu tragen. Allerdings sollte der Patientin bewusst sein, dass die Kostenübernahme immer mit einem enormen Aufwand verbunden ist. Beispielweise müssen die Patientinnen unterschiedliche Begutachtungen durchführen lassen (psychologische, orthopädische usw.) und trotzdem kann keine Garantie für eine Kostenübernahme gegeben werden. Zudem kommt es häufig zu einer endgültigen Beurteilung durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen).

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