Botox das Super-Gift - Heilende Spritze - mabelle
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Oft sind es nicht die wahnsinnig guten Gene, die auch Ü30 für eine glatt gebügelte Stirn und straffe, jugendliche Haut sorgen, sondern Botox – ein Toxin, das Nerven lahmlegt und Falten reduziert. Die Verjüngungsbehandlung ist inzwischen absolut salonfähig und populär, auch bei denen, die nicht im Rampenlicht stehen.

Doch Botox kann noch mehr, als Menschen schöner spritzen. Fachleute bezeichnen es mittlerweile sogar als das „Penicillin des 21. Jahrhunderts“ – und das völlig ironiefrei. Denn aufgrund seiner vielfältigen Wirkungsweise hat Botox enormes Anwendungspotenzial in der Medizin und insbesondere der Neurologie.

Bakterielles Multitalent

Seit seiner Zulassung vor über 25 Jahren hat Botox erfolgreich in der Beauty-Branche Karriere gemacht. Überraschend dagegen ist wohl eher die Tatsache, dass heute mehr als die Hälfte seines Umsatzes über therapeutische Anwendungen bei Erkrankungen erzielt wird und es aktuell zur Behandlung von 15 Erkrankungen zugelassen ist. Der Aufstieg vom Bakterium zum Medikament begann 1993 mit der ersten Zulassung von Botox als Mittel gegen Lidkrämpfe. Ursprünglich also therapeuthisch eingesetzt, machte man eher zufällig die Beauty-Entdeckung, dass die Spritzenbehandlung am Auge auch einen faltenreduzierenden Effekt hatte. Wie in der ästhetischen Praxis beruht jegliche medizinische Anwendung des Nervengifts auf seiner Fähigkeit, Muskelkontraktionen zu hemmen bzw. Muskeln lahmzulegen. Als Therapiemöglichkeit kommt Botox zum Beispiel bei übermäßigem Schwitzen zur Lähmung der Schweißdrüsen, zur Kiefermuskelentspannung bei Zähneknirschen, bei Hand- und Fußspastiken nach einem Schlaganfall, bei Harninkontinenz, zur Dämpfung der Hyperaktivität des Blasenmuskels oder bei einer erektilen Dysfunktion infrage.

Schöner Glücklichmacher

Das Nonplusultra gegen Falten wirkt auch als Antidepressivum. Und die Glücksgefühle haben in diesem Zusammenhang nichts mit dem besseren Aussehen nach der Botox-Behandlung zu tun. Die Wechselwirkung von Mimik und Emotionen, das sogenannte Facial-Feedback liegt hier dem Glückseffekt zugrunde. Botox lähmt nämlich den Muskel, der negative Gefühle verstärkt, sodass der Patient wieder mehr positive Gefühle erleben kann. Injiziert wird in die Glabellaregion zwischen die Augenbrauen. Die Stirn kann so nicht mehr in Sorgenfalten gelegt werden. Meist sprechen Patienten nach etwa zwei Wochen auf die Therapie an und verspüren eine signifikante Aufhellung ihrer Stimmung. Obwohl Forschungen aktuell laufen und bereits vielversprechende Ergebnisse vorliegen, ist Botox als Mittel gegen Depressionen noch in der Off-label-Anwendung und besitzt keine offizielle Indikationszulassung. Wer den Weg aus dem Seelentief mit Botox gehen will, muss daher die Kosten selbst tragen.

Ultimativer Kopfschmerzkiller

1992 fiel dem plastischen Chirurgen Dr. William Binder aus Beverly Hills ein positiver Zusatzeffekt bei Patienten auf, deren Falten er mit Botox verschwinden ließ: Sie hatten weniger Kopfschmerzen. Denn Botox-Injektionen können die Entspannung jener Muskeln herbeiführen, die die gefürchteten Migräneschmerzen verursachen. Seit 2010 ist Botox mit wissenschaftlich erwiesener Wirksamkeit als Medikament zur Behandlung der chronischen Migräne zugelassen. Zur Migräneprävention erhalten Patienten etwa 30 Injektionen in verschiedene Stellen im Kopf- und Nackenbereich; die gespritzte Botox-Menge ist jedoch geringer als bei ästhetischen Behandlungen. Die Anti-Migräne-Injektion muss jedes Vierteljahr aufgefrischt werden. Krankenkassen zahlen die Behandlung, wenn der Patient an mindestens 15 Kopfschmerztagen im Monat leidet.

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