Fettabsaugung: Mythen oder Wahrheit Liposuktion - Möglichkeiten und Grenzen
Die Fettabsaugung oder Liposuktion gehört seit vielen Jahren zu den Top 5 der beliebtesten Eingriffe unter den plastisch-chirurgischen Interventionen. Durch das gesteigerte Bewusstsein rund um eine makellose Figur sowie Vorbilder wie Models und Influencer in den sozialen Medien wünschen sich Frauen wie Männer immer häufiger eine operative Korrektur ihrer Problemzonen. Dabei ranken sich gerade um die Liposuktion viele Mythen und Halbwahrheiten, die zum Teil auch zu unrealistischen Erwartungshaltungen hinsichtlich möglicher Ergebnisse und deren Dauerhaftigkeit führen. Es ist daher an der Zeit in einem Faktencheck immer wiederkehrende Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und damit zu einem realistischen Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen dieses Eingriffs zu kommen.
Dank Fettabsaugung abnehmen?
Eine der häufigsten Fehlannahmen in Bezug auf die Fettabsaugung ist der Gedanke, durch den Eingriff eine nennenswerte Gewichtsreduktion erreichen zu können. Diesem Irrglauben liegt die Annahme zugrunde, dass durch die Operation alles Fett unabhängig von seiner Lage und Lokalisation und noch dazu in beliebiger Menge entfernt werden könne. Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Fettgewebe sowohl subkutan, also direkt unter der Haut, als auch intraabdominell existiert. Bei einer Fettabsaugung wird nur das subkutane Fettgewebe reduziert. Fett, welches im Bauchraum liegt und dort unsere Organe umschließt, kann per Liposuktion nicht entfernt werden. Wer sich hier eine Reduktion wünscht, kommt um eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung oder in schweren Fällen um andere operative Maßnahmen, wie das Einsetzen eines Magenballons, nicht herum. Das Fettgewebe unter der Haut lässt sich anders als das Fett im Bauchraum mit diätischen Maßnahmen nur schwer bekämpfen. Dies hängt auch mit einer genetischen Komponente zusammen. Der Körper lagert hier die eiserne Reserve für schlechte Zeiten ein. Dieses Fett wird daher auch nur bei längerfristiger unterkalorischer Ernährung wie bei Heilfasten oder Nulldiäten vom Körper abgebaut. Leider sind es auch die ersten Depots, die bei Rückkehr zur normalen Kalorienzufuhr gefüllt werden. Von daher kann hier eine Liposuktion zur Körperkonturierung sinnvoll sein.
Und auch die Menge an Fett, die während einer Fettabsaugung entfernt werden kann, unterliegt Beschränkungen. Bei ästhetisch bedingten Behandlungswünschen werden in aller Regel zwischen drei bis fünf Liter Fettgewebe abgesaugt.
Fett abgesaugt – Problemzone adé?
Hinter diesem Mythos verbirgt sich ein Körnchen Wahrheit. Richtig ist nach heutigem Stand der Wissenschaft, dass sich einmal abgesaugte Fettzellen nicht wieder neu bilden können. Insofern ist das Ergebnis einer Fettabsaugung in der behandelten Zone permanent. Leider gibt es hierzu auch ein großes „Aber“. Der Behandler saugt zwar gründlich, lässt aber die natürlicherweise vorkommenden Fettzellen übrig. Auch wenn wir diese in aller Regel nur loswerden wollen, erfüllen Fettzellen wichtige Funktionen als Wärme-/Dämm- und Stoßschutz. Wenn wir Gewicht zunehmen, können die verbliebenen Fettzellen daher auch in der Behandlungsregion an Umfang zunehmen und damit das Ergebnis der Korrektur negativ beeinflussen. Zudem hat sich gezeigt, dass die Gewichtszunahme bei Liposuktionspatienten vorrangig das intraabdominelle Fett betrifft, also das Fett im Bauchraum. Damit ist eine, auch sichtbare, Zunahme des Körperumfangs möglich. Entscheidend sind somit auch nach einer Fettabsaugung eine weiterhin bewusste Ernährung und ausreichend Bewegung.
Eine Fettabsaugung behandelt alle Regionen?
Die Liposuktion kann an vielen verschiedenen Körperstellen durchgeführt werden. Dazu zählen Bauch, Gesäß, Unterschenkel, Oberschenkelinnen-, -rück- und -außenseite, Hüften, Rücken, Arme und Doppelkinn bzw. Gesicht. Der Mythos allerdings, dass alle Regionen in einer Behandlung abgesaugt werden, ist tatsächlich nur ein Mythos. Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die Fettabsaugungen durchführen, denken und planen in aller Regel in sogenannten „ästhetischen Einheiten“. Dabei geht es darum, dass zum einen harmonische Übergänge zwischen verschiedenen Körperregionen geschaffen werden und zum anderen, dass die gewählte Behandlungsregion in sich abgeschlossen und suffizient behandelt wird. In aller Regel ist auch nicht die Menge an abgesaugtem Fett das entscheidende Kriterium für den Behandlungserfolg, sondern die Herstellung einer harmonischen Kontur.
Erfahrungsberichte zur Körperformung
Jessica: Erfahrungsbericht zur Bauchdeckenstraffung nach der Schwangerschaft
Marina Jagemann: Erfahrungsbericht zur Bauchstraffung ohne OP mit SculpSure und StimSure
Dieser Artikel ist in mabelle 1/24 erschienen
Holen Sie sich den "Fettabsaugung: Mythen oder Wahrheit" Artikel als PDF:
Oder lesen Sie gleich das vollständige mabelle Medical-Beauty-Magazin, wie es Ihnen gefällt - im Abo oder als Einzelausgabe - print oder digital.
Das könnte Sie auch interessieren
Mit dem myBody® Qualitätssiegel bieten wir Ihnen Sicherheit bei der Arzt- und Klinikwahl – durch objektive und geprüfte Qualitätskriterien. Träger des myBody® Qualitätssiegels zeichnen sich durch einen nachweislich hohen Qualitätsanspruch aus.
Mehr zum myBody® Qualitätssiegel
Zertifizierte Ärzte und Kliniken