Schweißdrüsenentfernung
Wer unter übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose) leidet, kennt Probleme wie unangenehme Geruchsentwicklung und Flecken auf der Kleidung nur zu gut. Eine Schweißdrüsenentfernung kann Abhilfe schaffen. myBody® stellt die Kosten, Methoden und den Ablauf der Behandlung vor.
Behandlung | Schweißdrüsenentfernung |
---|---|
Kosten: |
1.500 – 3.500 Euro |
Dauer der OP: |
60 – 90 Minuten |
Klinikaufenthalt: |
ambulant |
Intensivität: |
örtliche Betäubung |
Fit nach: |
|
Ergebnis sichtbar nach: |
sofort |
Ärzte und Kliniken: |
Was ist eine Schweißdrüsenentfernung gegen Hyperhidrose?
Was ist eine Hyperhidrose?
Übermäßiges Schwitzen – im medizinischen Fachjargon Hyperhidrose genannt – kann bei Betroffenen zu massiven Einschränkungen im Alltag und für ein ungutes Gefühl sorgen. Da extremes Schwitzen und Schweißflecken in der Kleidung sofort sichtbar sind, leiden Betroffene oft stark unter dem vermehrten Schwitzen.
Wie viele Menschen sind von Hyperhidrose betroffen?
Etwa ein bis drei Prozent der Bevölkerung ist vom vermehrten Schwitzen betroffen. Die meisten dieser Personen sind zwischen 18 und 65 Jahre alt. Zwar beginnt die Hyperhidrose schon im frühen Kindestalter – beschränkt sich bis dahin aber auf das übermäßige Schwitzen an Händen und Füßen. Erst mit der Pubertät beginnt die Hyperhidrosis, sich in den Achseln auszuwirken. Es wird darauf geschlossen, dass eine Hyperhidrosis auch erblich bedingt sein kann, da Studien bei 65 % der Betroffenen eine familiäre Häufung nachweisen konnten.[1]
Was ist eine Schweißdrüsenentfernung?
Durch eine Schweißdrüsenentfernung in beiden Achseln kann das lästige Problem der Hyperhidrose behoben werden. Dafür kommen hauptsächlich zwei Methoden infrage: Die Schweißdrüsenentfernung mittels Absaugung (medizinisch: Saugkürettage) und die Schweißdrüsenentfernung mit Laser. Mittlerweile gibt es auch eine Kombination aus beiden Methoden, um die axilläre Hyperhidrose endgültig loszuwerden.
Das Minimalziel bei dem Entfernen der Schweißdrüsen ist eine Normalisierung des Schwitzens. Nach der Entfernung werden die Schweißdrüsen nicht neu gebildet. Erfahrungsgemäß tritt anschließend auch an anderen Körperstellen keine verstärkte Schweißproduktion – also das sogenannte Kompensationsschwitzen – auf.
Was kostet eine Schweißdrüsenentfernung?
Sich die Schweißdrüsen entfernen zu lassen kostet derzeit zwischen 1.500 und 3.500 Euro.[2] Der tatsächliche Preis ist unter anderem von der Menge der abzusaugenden Schweißdrüsen abhängig und kann daher von Patient zu Patient unterschiedlich sein.
Im myBody Klinikfinder® finden Interessierte die Preise für eine Schweißdrüsenentfernung im Klinikvergleich:
Der Gesamtpreis für eine Schweißdrüsenentfernung inkludiert das vorherige Beratungsgespräch mit dem Facharzt, den OP-Saal sowie die entsprechende Technik, das anwesende medizinische Personal und den Eingriff selbst. Außerdem wird nach der Schweißdrüsenentfernung ein spezielles Spannpflaster angebracht, welches – ebenso wie das zu tragende Kompressionshemd und die medizinische Nachsorge – ebenfalls in den Kosten enthalten ist.
Preisbeispiele für die Schweißdrüsenentfernung
Preis für die Schweißdrüsenabsaugung (Saugkürettage)
Preisbeispiel: | Saugkürettage |
---|---|
Behandelte Zonen: |
2 (beide Achseln) |
Anzahl der Sitzungen: |
1 |
Zeitaufwand: |
60 Min. |
Gesamtkosten*: |
3.600 Euro |
Preis für die Schweißdrüsenverödung mittels Laser
Preisbeispiel: | Schweißbehandlung mit Laser |
---|---|
Behandelte Zonen: |
2 (beide Achseln) |
Anzahl der Sitzungen: |
1 |
Zeitaufwand: |
60 Min. |
Gesamtkosten*: |
1.700 Euro |
Preis für den Kombinationseingriff (Laserassistierte Schweißdrüsensaugkürettage)
Preisbeispiel: | Laserassistierte Schweißdrüsensaugkürettage |
---|---|
Behandelte Zonen: |
2 (beide Achseln) |
Anzahl der Sitzungen: |
1 |
Zeitaufwand: |
90 Min. |
Gesamtkosten*: |
4.200 Euro |
Wann zahlt die Krankenkasse die Schweißdrüsenentfernung?
Ist die Schweißdrüsenentfernung aus medizinischen Gründen ratsam, können die Kosten von der gesetzlichen oder privaten Krankenkasse übernommen werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Betroffene durch die Hyperhidrose im Alltag – ob psychisch oder physisch – stark eingeschränkt sind. Vor einer Behandlung sollte daher ein Beratungsgespräch mit dem Facharzt sowie eine Rücksprache mit der Krankenkasse erfolgen. Der medizinische Befund wird dann anschließend vom MDK (dem Medizinischen Dienst der gesetzl. Krankenkasse) individuell geprüft.
Wird der Eingriff aus rein ästhetischen Gründen vorgenommen, müssen die Kosten selbst getragen werden.
Ist eine Ratenzahlung oder Finanzierung möglich?
Ja, viele Ärzte und Kliniken im myBody® Klinikfinder bieten alternative Zahlungsmodelle an. Über den Kontaktbutton kann eine direkte Anfrage an die jeweiligen Ärzte verschickt werden.
Im Falle einer Finanzierung bei einer Schweißdrüsenentfernung für 3.500 Euro, würden bei einer Laufzeit von 48 Monaten jeden Monat Kosten in Höhe von 73,93 anfallen. Der effektive Jahreszins dieses Beispiels läge bei 0,68 %.[3]
Ist eine Folgekostenversicherung sinnvoll?
Sollte es bei einer Behandlung zu Komplikationen oder nötigen Nachbehandlungen kommen, können Patienten durch eine Folgekostenversicherung finanziell entlastet werden. Alle Infos rund um die gängigsten Folgekostenversicherungen für medizinische Eingriffe gibt es hier: Folgekostenversicherung: Kosten, Infos und Kontakt
Welche Methoden gibt es?
Die Schweißdrüsen unter den Achseln können entweder durch eine Absaugung (Saugkürettage) oder durch Laser entfernt werden. Die Hyperhidrose-Behandlungen erfolgen ambulant und unter örtlicher Betäubung. Ein Eingriff dauert etwa 60 – 90 Minuten. Als Erholungszeit wird in der Regel keine oder lediglich 1 Tag benötigt.
Als Alternativen bieten sich auch die Anti-Schweiß-Behandlungen (z. B. mit Botox) oder das thermische Verfahren mit miraDry an.
Schweißdrüsen entfernen durch Absaugung (Saugkürettage)
Vor dem Entfernen der Schweißdrüsen wird ein sogenannter „Schweißtest“ durchgeführt und die betroffenen Stellen werden mit einer Jodtinktur und Weizenstärke bestreut. Die Stellen, die sich daraufhin schwarz-blau färben, produzieren besonders viel Schweiß und werden anschließend abgesaugt.
Die Entfernung der Schweißdrüsen ist mit einer Fettabsaugung vergleichbar. Durchgeführt wird die Absaugung mit der Tumeszenz-Methode. Für das Gewebe ist dies die wohl schonendste Methode. Bei der Tumeszenz-Methode wird eine spezielle Flüssigkeit in das Unterhaut-Fettgewebe injiziert. Durch die Flüssigkeit und den entstehenden Druck lockern sich die Gewebeschichten. Nach einer kurzen Einwirkzeit von ca. 30 Minuten kann die Flüssigkeit zusammen mit den Schweißdrüsen relativ einfach und unter Verwendung spezieller Kanülen abgesaugt werden. Der Absaugevorgang erfolgt in der Regel mittels einer speziellen Vakuumpumpe und erfordert einen kleinen Schnitt von rund zwei bis drei Zentimetern.[4]
Für gewöhnlich reicht eine örtliche Betäubung aus, da die eingesetzte Flüssigkeit bereits eine narkotisierende Wirkung hat. Nach der Behandlung wird ein Spannpflaster angebracht. Außerdem muss für ca. zwei Wochen ein Kompressionshemd getragen werden.
Aufgrund des Flüssigkeitsverlustes empfiehlt es sich zudem, in den ersten Tagen sehr viel zu trinken.
Schweißdrüsenentfernung mit Laser
Bei der ambulanten Schweißdrüsenentfernung wird über einen kleinen Schnitt pro Achsel eine Laserfaser in das Hautareal unter der Achsel eingeführt. Die Schnitte müssen nicht genäht werden, weshalb es in der Regel keine sichtbare Narbenbildung gibt. Nach Einbringen der Laserfaser in die Achsel wird der Laser aktiviert. Dies führt zu einer Erhitzung des umliegenden Gewebes und somit zur Zerstörung, bzw. Verflüssigung der Schweißdrüsen. Diese werden anschließend nach und nach vom Körper abtransportiert. Die Wirkung der Laserbehandlung setzt sofort ein, denn die zerstörten Schweißdrüsen produzieren bereits direkt nach dem Eingriff keinen Schweiß mehr. Auch sind nach dem Eingriff nur noch wenige Schweißdrüsen im behandelten Areal vorhanden.
Nach der Behandlung wird ein Spannpflaster auf das behandelte Areal angebracht. Zusätzlich muss für ca. eine Woche ein Kompressionshemd getragen werden.
Laserassistierte Schweißdrüsensaugkürettage
Bei der Kombination von Saugkürettage und Laser wird die Haut der Achseln zunächst mit der Tumeszenz-Lokalanästhesie vorbereitet und betäubt. Anschließend wird mit dem Laser hochenergetisches Licht in das Gewebe abgegeben. Eine eingebrachte Laserfaser sorgt dafür, dass die Fettzellen direkt verflüssigt und anschließend abgesaugt werden. Dadurch wird das Gewebe besonders geschont und kann sich nach dem Eingriff schnell wieder erholen. Bei der Laserassistierten Schweißdrüsenentfernung ist ausschließlich ein sehr kleiner Schnitt erforderlich, der anschließend nicht genäht werden muss und in der Regel nach dem Eingriff nicht mehr zu sehen ist.[5]
Anschließend empfiehlt sich das Tragen eines Kompressionsmieders für ca. ein bis zwei Wochen.
Kann man sich die Schweißdrüsen wegschneiden lassen?
Sich die Schweißdrüsen operativ wegschneiden zu lassen, ist eine veraltete Methode der Schweißdrüsenentfernung, bei welcher der gesamte Schweißdrüsenbereich entfernt wird. Dadurch entsteht allerdings eine bis zu 20 cm große Narbe,[6] weshalb diese Methode kaum noch durchgeführt wird und durch das Verfahren der Saugkürettage ersetzt wurde.
Ist es gefährlich, sich die Schweißdrüsen entfernen zu lassen?
Was viele nicht wissen: Nur rund zwei bis drei Prozent des produzierten Schweißes wird über die Achseln ausgeschieden. Das bedeutet, dass der Körper selbst nach einer Schweißdrüsenentfernung noch genug Schweiß produzieren kann, um überschüssige Flüssigkeit loszuwerden.
Grundsätzlich ist die Schweißproduktion zur Temperaturregelung des Körpers zuständig, damit dieser z. B. bei übermäßigem Sport nicht überhitzt. Dies geschieht allerdings in der Regel über den Kopf und den Oberkörper und nicht über die Achseln, weshalb eine Schweißdrüsenentfernung an den Achseln keine maßgebliche Bedeutung für den Körper hat.
Können meine entfernten Schweißdrüsen nachwachsen?
Sind die Schweißdrüsen einmal entfernt, ist kein Nachwachsen möglich. Der Erfolg ist also dauerhaft.
Schwitze ich nach Entfernung der Schweißdrüsen in der Achsel an anderen Stellen mehr?
Nein. Nachdem die Schweißdrüsen in den Achseln entfernt wurden, kommt es in aller Regel zu keinem "Ausgleichsschwitzen" und „Kompensationsschwitzen“ an anderen Körperstellen.
Wie kann ich übermäßigen Achselschweiß verhindern?
Ein Antitranspirant hilft im Normalfall gegen starkes Schwitzen. Auch Kleidung aus Naturfasern minimiert Schweißausbrüche. Allerdings hilft bei übermäßigem Schwitzen, also der Hyperhidrose, auch das oft nicht mehr. Dann kann eine Schweißdrüsenentfernung oder eine Anti-Schweiß-Behandlung Abhilfe schaffen.
Ist eine Schweißdrüsenentfernung auch an anderen Körperstellen möglich?
Die Saugkürrettage gegen vermehrtes Schwitzen ist nur im Bereich der Achseln möglich. Soll die Hyperhidrose an den Füßen, Händen oder im Gesicht behandelt werden, bietet sich in einem solchen Fall die Hyperhidrose-Behandlung mit Botox an, bei der die Flüssigkeit in die oberen Hautschichten injiziert wird, um die Reizübertragung an die jeweiligen Schweißdrüsen zu verhindern.
Schweißdrüsen entfernen: So funktionierts'
- vorher duschen und Achselhaare entfernen
- eingehende und gründliche Voruntersuchung
- Markierung des Absaugbereichs bzw. der Einstichstellen für den Laser
- ambulante Operation mit örtlicher Betäubung
- Spannpflaster für die Achseln
- Kompressionshemd für ein bis zwei Wochen
- vier bis sechs Wochen kein Sport
Welche Risiken gibt es?
Eine Schweißdrüsenentfernung ist zwar nur ein kleinerer Eingriff, dennoch können, wie bei jedem anderen medizinischen Eingriff auch, Risiken nicht völlig ausgeschlossen werden. Deshalb ist es umso wichtiger, den Eingriff von einem Facharzt mit entsprechender Expertise durchführen zu lassen.
Durch die vergleichsweise kleine zu behandelnde Fläche treten beim Schweißdrüsen entfernen eventuelle Wundheilungsstörungen eher selten auf. Erfahrungsgemäß sind Schwellungen, blaue Flecken, gelegentliche Rötungen und leichte muskelkaterähnliche Schmerzen im Bereich der Achselhöhle möglich. Diese Beschwerden verschwinden in der Regel nach einigen Tagen wieder.
Bei der Methode des Absaugens kann außerdem ein Flüssigkeitsverlust entstehen, der jedoch mit den gängigen Methoden ausgeglichen werden kann. In sehr seltenen Fällen kann die injizierte Tumeszenz-Lösung zu allergischen Reaktionen führen.
Habe ich nach dem Absaugen der Schweißdrüsen Schmerzen?
Sobald die örtliche Betäubung nachlässt, können leichte Schmerzen wie bei einem Muskelkater auftreten, welche jedoch schnell wieder verschwinden. Dasselbe gilt für mögliche Schwellungen, Rötungen und blaue Flecken.
Worauf muss ich nach der Hyperhidrose-Behandlung achten?
Direkt und für einige Tage nach der Schweißdrüsenentfernung sollten Reizungen im Achselbereich vermieden werden. Dazu zählt auch das Rasieren und die Nutzung von Deo mit reizenden Inhaltsstoffen. Genaueres erklärt der behandelnde Arzt im ausführlichen Beratungsgespräch.
Gibt es Erfahrungswerte mit der Schweißdrüsenentfernung?
In einer 2006 veröffentlichten Studie zur Hyperhidrose-Behandlung wurde herausgestellt, wie hoch der Leidensdruck für Betroffene ist: So gaben 88 % der Befragten an, schon vorab diverse Alternativen für die Schweißbehandlung ausprobiert zu haben. Dabei ging es vorzugsweise um Antiperspirantien (kosmetische Mittel gegen eine übermäßige Schweißproduktion) oder pflanzliche Heilmittel gegen vermehrtes Schwitzen. Nach Angaben der Betroffenen führten diese aber zu keiner Verbesserung. Weitergehend gaben 73 % an, mit der Hyperhidrose unter erheblichen Einschränkungen im Alltag sowie im Berufsleben zu leiden.
Nach der axillären Schweißdrüsenabsaugung wurde die Lebensqualität anhand spezifischer wissenschaftlicher Fragebögen bewertet. Dabei war die Lebensqualität neun Monate nach dem Eingriff der Schweißdrüsenentfernung signifkant höher. Es wurden sowohl die körperlichen als auch die psychischen und sozialen Entwicklungen der Patienten bewertet. Insgesamt konnte die Verbesserung in allen Bereichen als enorm hoch bewertet werden.[7]
Welcher Arzt kommt infrage?
Eine Schweißdrüsenentfernung durch Absaugen ist ein chirurgischer Eingriff, welcher nur von einem Spezialisten, etwa einem Facharzt für Plastische Chirurgie oder Dermatologie, durchgeführt werden sollte. Ebenso wie die Schweißdrüsenentfernung mit Laser. Für die Wahl des richtigen Arztes ist daher unter anderem die Spezialisierung im Bereich der Schweißdrüsenentfernung sowie der entsprechende Facharzttitel wichtig.
Ärzte und Einrichtungen, die zusätzlich das myBody® Qualitätssiegel tragen, erfüllen bestimmte Qualitätskriterien und verpflichten sich zur Einhaltung strenger Qualitätsstandards. Diese zertifizierten Ärzte und Einrichtungen sind im myBody® Klinikfinder gelistet.
Mit dem myBody® Qualitätssiegel bieten wir Ihnen Sicherheit bei der Arzt- und Klinikwahl – durch objektive und geprüfte Qualitätskriterien. Träger des myBody® Qualitätssiegels zeichnen sich durch einen nachweislich hohen Qualitätsanspruch aus.
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