Bruststraffung Methoden im Überblick
Um eine erschlaffte, hängende Brust zu straffen, muss vor allem der Hautmantel reduziert und die verbleibende Haut eng an das Brustgewebe angelegt werden. Dadurch wird die gesamte Brust angehoben und erhält neue Festigkeit. Welche Methode dabei zum Einsatz kommt, richtet sich nach Größe und Form der Brust, der Struktur von Haut und Bindegewebe und dem Sitz der Brustwarzen.
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Möglichkeiten der Bruststraffung
Für kleinere Straffungen, bei denen nur wenig Haut entfernt werden soll, genügt ein kleiner Zugang rund um die Brustwarze. Über diese Öffnung kann das überschüssige Hautgewebe ringförmig entfernt und die Haut anschließend straff zusammengezogen werden. Diese, nach dem Chirurgen Louis Benelli benannte, Methode erlaubt eine besonders narbensparende Straffung, stößt aber bei größerem Hautüberschuss schnell an ihre Grenzen. Der zirkuläre Schnitt um die Brustwarze bildet jedoch die Basis für alle weiteren Schnitttechniken.
Bei der Léjour-Technik wird er um einen senkrechten Schnitt bis zur Brustumschlagsfalte erweitert. Dadurch kann der Hautüberschuss sowohl im oberen als auch im unteren Brustbereich gezielt entfernt werden. Dieser Zugang eignet sich vor allem bei größeren Brüsten, bei denen zusätzlich Volumen reduziert werden soll. Allerdings wird hier nicht der gesamte Hautüberschuss entfernt, sondern die Haut mit einer speziellen Nahttechnik entlang des vertikalen Schnitts zusammengezogen.[1]
Für großflächige Straffungen bei besonders großen und hängenden Brüsten muss die Brust auch im unteren Bereich zugänglich gemacht werden. Dazu erfolgen weitere Schnitte in der Brustumschlagsfalte – entweder nach beiden Seiten (T-Schnitt) oder nur nach einer Seite (L-Schnitt).
Techniken zur Bruststraffung im Überblick
Benelli-Methode
- Der Zugang erfolgt über einen zirkulären Schnitt rund um die Brustwarze
- Für kleine und moderate Straffungen bestens geeignet
- Kaum sichtbarer Narbenverlauf
- Einfacher Eingriff mit schneller Wundheilung und schnell sichtbarem Resultat
Lejour-Technik (auch I-, Pilz- oder Vertikalmethode)
- An den zirkulären Schnitt schließt sich ein zusätzlicher Schnitt senkrecht nach unten
- Besonders zur Straffung größerer Brüste mit gleichzeitiger Verkleinerung geeignet
- Geringe Narbenbildung und bei guter Hautelastizität weitgehend unauffällige Narbe
- Das endgültige Ergebnis zeigt sich erst nach ca. 6 Monaten
Strömbeck-Methode (auch T- oder Ankermethode)
- Zirkulärer und senkrechter Schnitt werden um einen waagerechten Schnitt in der Brustumschlagsfalte nach beiden Seiten erweitert
- Geeignet für sehr große und stark hängende Brüste
- Möglichkeit, die Brust komplett neu zu formen, z.B. mit dem inneren BH
- Größere Narben durch längere Schnitte
- Die neue Brustform lässt sich schon unmittelbar nach der Operation erkennen
Die Strömbeck-Methode kommt in ihrer klassischen Form aufgrund der langen Schnitte nur noch selten zum Einsatz, häufiger findet sie in reduzierter Form Verwendung, z.B. beim L-Schnitt, bei dem der horizontale Schnitt nur nach einer Seite fortgeführt wird, oder beim kleinen T-Schnitt, der den L-Schnitt nur um eine kleine Erweiterung zur anderen Seite ergänzt.
Neu entwickelte Methoden wie der Einsatz von stabilisierenden Silikonfolienimplantaten (OrbiShape) oder ein aus dem entnommenen Hautgewebe gestaltetes Stützgerüst (innerer BH) erlauben es, der Brust von innen zusätzlichen Halt zu verleihen und sorgen so für eine langanhaltende Straffung.
Da durch die Straffung die Brust angehoben wird, muss in der Regel auch die Brustwarze in eine höhere Position gebracht werden. Dabei muss der Chirurg vor allem auf die Sicherung und den Erhalt von Durchblutung und neuronaler Versorgung der Brustwarze achten. Besonders bewährt hat sich dabei die Methode nach Hall-Findlay, bei der die Brustwarze mitsamt ihrer versorgenden Strukturen verschoben wird.
Grundsätzlich kann jede Bruststraffung bei Bedarf mit einer Brustverkleinerung oder -vergrößerung kombiniert werden; zusätzliche Schnitte sind dann nicht erforderlich. Häufig wird die Bruststraffung aber auch im Rahmen eines Bodylifts durchgeführt. Eine Ganzkörpermodellierung umfasst beispielsweise in den meisten Fällen eine Bauchdeckenstraffung, Nabelneuformung, Oberschenkelstraffung und Bruststraffung.[2]
Wie lange muss ich auf das endgültige Ergebnis warten?
Je nach Schnitt- und Nahttechnik kann es bis zu 6 Monaten dauern,[3] bis sich das Endergebnis begutachten lässt. Bei Straffung und Verkleinerung mit der Léjour-Technik führt das Zusammenziehen der Haut zu einer kegeligen Form. Vor allem in den ersten 2 bis 3 Wochen nach dem Eingriff sieht die Brust durch die starke Steilstellung und die plissierte Naht noch unnatürlich aus. Erst im Laufe des Regenerationsprozesses kommt es zu einem Absinken der Brust in die natürliche Form. Bis sich die Narben glätten und verblassen, kann unter Umständen ein Jahr vergehen.
Welche Schnitttechnik ist am narbenärmsten?
Je weniger Schnitte gesetzt werden müssen, umso geringer ist die spätere Narbenbildung. Demnach ist die Benelli-Methode, bei der nur ein kreisförmiger Schnitt um die Brustwarze herum erfolgt, die narbenärmste Schnitttechnik. Die spätere Narbe ist in der pigmentierten Struktur des Warzenvorhofs weitgehend unauffällig. Zu den narbensparenden Techniken gehört auch die Lejour-Schnittführung, die nur einen weiteren Schnitt bis zur Brustumschlagsfalte erfordert. Wenn die Brust nach der Behandlung straff ist, befindet sich die waagerechte Narbe zum großen Teil verdeckt im unteren Brustbereich.
Welche Schnitttechnik kommt bei welchem Grad der Erschlaffung infrage?
Bei einem nur leichten Hautüberschuss ist in der Regel die Benelli-Schnittführung die Methode der Wahl. Dabei wird lediglich ein Donut-ähnliches Hautstück rund um den Brustwarzenhof entnommen (daher häufig auch Donut-Lift genannt) und die Haut anschließend mit einer feinen Naht am Brustwarzenvorhof zusammengezogen. So kann besonders narbenschonend ein kleiner bis mittlerer Straffungseffekt erzielt werden. Um eine stärker hängende Brust zu straffen und zu formen, wird häufig die Lejour-Technik gewählt, die es ermöglicht, über einen zusätzlichen vertikalen Schnitt bis zur Brustumschlagsfalte die Haut straff zusammenzuziehen. Dadurch wird die Brust deutlich angehoben und gefestigt. Ist die Elastizität der Haut bei besonders stark erschlafften Brüsten so stark reduziert, dass sich die Haut sich nicht ausreichend zurückbilden und zusammenziehen kann, wird in der Regel die klassische Strömbeck- oder T-Methode gewählt.[4] Dabei wird ein weiterer waagerechter Schnitt in der Brustumschlagsfalte gesetzt und der gesamte Hautüberschuss entfernt und die Brust dadurch modelliert und gestrafft.
Wird die Brustwarze bei einer Bruststraffung versetzt?
Die optimale Lage der Brustwarze ist wenige Zentimeter oberhalb der Unterbrustfalte mit leichter Ausrichtung nach oben. Da bei der Bruststraffung die erschlaffte Brust insgesamt angehoben wird, muss in den meisten Fällen auch die Brustwarze nach oben versetzt werden, ansonsten würde sie sich nach dem Straffungseffekt nicht mehr an der richtigen Position befinden. Um ihre Durchblutung und Nervenversorgung auch in der neuen Position sicherzustellen, wird immer versucht, die Brustwarze zusammen mit Nerven und Blutgefäßen zu verlagern.
Beeinträchtigt eine Bruststraffung meine Stillfähigkeit?
Wie bleibt sie am ehesten erhalten? Die Stillfähigkeit beruht vor allem auf einer intakten Verbindung zwischen der Brustwarze und den Milchgängen sowie der neuronalen Versorgung des Brustwarzenkomplexes. Werden bei der Bruststraffung und der Verlagerung der Brustwarze diese Bahnen beeinträchtigt, kann es zu einer deutlichen Verminderung des Milchbildungspotentials kommen. Ein weitgehend sicheres Verfahren, um die Blut- und Nervenversorgung der Brustwarze zu erhalten, ist die Hall-Findlay-Methode. Dabei wird die Brustwarze nicht von dem darunter liegenden Gewebe getrennt, sondern „gestielt“, d.h. zusammen mit ihren versorgenden Strukturen, versetzt. Dadurch bleiben die Milchgänge, die Blut- und Nervenbahnen weitgehend unberührt. Sowohl die Sensibilität der Brustwarze als auch die Stillfähigkeit kann so besser erhalten bleiben.[5]
Ändert sich das Gefühl in den Brüsten nach einer Bruststraffung?
Je mehr Gewebe entnommen wird – z.B. bei einer Kombination aus Straffung und Verkleinerung – umso höher ist das Risiko, dass auch Nervenbahnen durchtrennt werden. Unmittelbar nach der Operation ist die Sensibilität der Brust daher häufig beeinträchtigt. Jedoch können sich im Laufe des Heilungsprozesses die beschädigten Nerven weitgehend regenerieren. Dieser Prozess kann durchaus bis zu einem Jahr andauern, danach kehrt das Gefühl in den Brüsten in der Regel wieder vollständig zurück.
Gibt es Alternativen zur OP?
Bei beginnendem Verlust von Spannkraft und Elastizität können Sport und gesunde Ernährung dazu beitragen, den Erschlaffungsprozess aufzuhalten oder zu verlangsamen: gezielte Übungen für Brust- und Rückenmuskulatur helfen, das Stützgerüst der Brust zu stärken und die Haltung zu verbessern, gesunde Ernährung hat positiven Einfluss auf die Struktur von Haut und Bindegewebe, regelmäßige Massagen fördern die Durchblutung und die Regeneration des Gewebes. Bei einem großen Hautüberschuss oder einer starken Erschlaffung, bei der das Gewebe durch das hohe Gewicht der Brust, so stark gedehnt ist, dass es die Brust nicht mehr in einer aufrechten Position halten kann, ist eine operative Bruststraffung jedoch die einzige Möglichkeit.
Wird die Haut mit der Zeit wieder erschlaffen und hängen?
Wie lange hält das Ergebnis? Bei der Bruststraffung wird der Hautüberschuss weitgehend entfernt. Dadurch erhält die Brust dauerhaft neue Festigkeit und Spannkraft. Allerdings kann die Brust im Laufe der Zeit durch den natürlichen Alterungsprozess wieder leicht erschlaffen, an Volumen verlieren und absinken. Ungesunde Ernährung, Gewichts- und Hormonschwankungen, hohe Sonnenstrahlenbelastung sowie Tabak- und Alkoholkonsum können diesen Prozess beschleunigen. Bei gesunder Lebensführung hält das Ergebnis jedoch in der Regel mindestens 10 Jahre.
Erfahrung mit einer Bruststraffung und Brustverkleinerung
Bruststraffung mit Vergrößerung
Reicht das vorhandene Brustgewebe nicht aus, um die Brust optimal zu formen, kann eine Kombination aus Straffung und gleichzeitiger Brustvergrößerung angeraten sein. Dabei besteht die Herausforderung für den Chirurgen vor allem darin, den erforderlichen Hautmantel so exakt zu planen, dass er zu dem neuen Volumen passt und Haut, Gewebe und Brustwarze sich zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Die Brustvergrößerung erfolgt in den meisten Fällen mit einem Implantat, das – wie bei der reinen Brustvergrößerung – in der Tiefe unter dem Brustgewebe platziert wird. Die zusätzliche Straffung fällt dann etwas geringer aus, da das Implantat das körpereigene Gewebe ersetzt und den Hautmantel besser ausfüllt.
Welche Platzierung des Implantats ist bei einer Bruststraffung optimal?
Das Implantat kann entweder über dem Brustmuskel und direkt unter die Drüse (subglandulär) oder unterhalb des Brustmuskels (submuskulär) platziert werden. Wenn ausreichend eigenes Brustgewebe vorhanden ist, um das Implantat zu stützen, wird häufig die Platzierung über dem Muskel, also direkt unter der Brustdrüse, gewählt, weil das Implantat so besser in den Hautmantel eingebettet werden kann. Nachteil dieser Variante ist jedoch, dass bei körperlicher Aktivität mögliche Falten- und Furchenbildungen nicht durch das Muskelgewebe kaschiert werden und tendenziell von außen sichtbar sein können. Welche Platzierung im individuellen Fall am besten geeignet ist, kann der Chirurg erst nach eingehender Untersuchung sagen.
Kann auch mithilfe von Eigenfett vergrößert werden?
Die Vergrößerung der Brust kann auch durch eine Eigenfett-Transplantation erfolgen. Dabei wird zunächst Fettgewebe aus anderen Regionen gewonnen und in speziellen Verfahren schonend gereinigt. Anschließend wird das Eigenfett mit feinen Kanülen in die Fettgewebsschicht und unter das Drüsengewebe der Brust injiziert. Ein Teil des eingebrachten Fettgewebes wird vom Körper jedoch wieder abgebaut – dies muss bei der Planung berücksichtigt werden. Da nicht unbegrenzt viel Fettgewebe in einer Behandlung transplantiert werden kann, sind häufig noch kleinere Folgeeingriffe nach etwa einem halben Jahr erforderlich. Die Behandlung mit Eigenfett eignet sich vor allem dann, wenn neben der Straffung eine moderate Volumenzunahme von etwa einer Körbchengröße gewünscht wird oder kleine Unregelmäßigkeiten ausgeglichen werden sollen.
Führt das Gewicht der Implantate schneller wieder zu hängenden Brüsten?
Implantate geben der gestrafften Brust Volumen, Fülle und Festigkeit. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass mit zunehmender Größe des Implantats auch das Gewicht zunimmt, das am Brustgewebe zieht und das Bindegewebe strapaziert. Je leichter also ein Implantat ist, desto geringer ist auch das Risiko, dass es zu einer erneuten Erschlaffung der Brust kommt. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang die so genannten Leichtimplantate, die aufgrund von Lufteinschlüssen bis zu 30% weniger Gewicht als herkömmliche Implantate haben.
Bruststraffung mit Verkleinerung
Bei besonders großen und stark durchhängenden Brüsten reicht die reine Straffung der Haut meist nicht aus, um Projektion und Position der Brust zu verbessern. Eine zusätzliche Reduktion des Brustvolumens ist nötig. Dabei wird neben dem Hautüberschuss auch Fett- und Drüsengewebe aus dem Inneren der Brust entfernt. Zusätzliche Schnitte sind in der Regel nicht erforderlich, d.h. über die zur Straffung erforderlichen Zugänge kann gleichzeitig das überschüssige Brustgewebe entnommen werden. Bei einem sehr breiten Brustansatz kann auch eine zusätzliche Fettabsaugung zu sehr guten Ergebnissen führen.
Wie funktioniert die Verkleinerung und Straffung mit dem „inneren BH“?
Während bei anderen Methoden der Überschuss an Haut und Brustgewebe vollständig entfernt wird, verwendet man bei der Technik des „inneren BHs“ das überschüssige Gewebe dazu, ein Band zu formen, das an der Brustwand fixiert wird. Dadurch kann eine natürliche Stütze im unteren Bereich der Brust geschaffen werden. Das Gewebe wird nun nicht nur über die gestraffte Haut nach oben geschoben, sondern trägt sich weitgehend selbst. Der anhebende Effekt ist dabei dauerhaft.[6]
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