Brustvergrößerung mit Eigenfett
Ein größerer Busen durch Fetttransplantation
Eine wohlgeformte Brust ist für das Selbstbewusstsein einer Frau sehr wichtig und Weiblichkeit wird sehr oft über die Größe der Brust definiert. Insofern kann ein zu kleiner Busen das Selbstwertgefühl enorm beeinträchtigen. Einschränkungen beim Kleidungskauf, Schamgefühle auf sexueller Ebene oder Komplexe im alltäglichen Leben können zu einer immer größeren Unzufriedenheit führen - und dem Wunsch seine Brust zu verändern.
Doch nicht jede Frau, die sich einen größeren Busen oder ein volles Dekolleté wünscht ist bereit, sich für die Verwirklichung dieses Wunsches einer OP zu unterziehen oder dafür einen Fremdkörper in der Brust zu tragen. Daher werden immer häufiger alternative, minimal-invasive Methoden nachgefragt. Dazu gehört auch die Brustvergrößerung mit Eigenfett. Bei dieser Form der natürlichen Brustvergrößerung kommt anstelle von Implantaten das Fettgewebe der Patientin zum Einsatz. In Deutschland gibt es zahlreiche Spezialisten für Brustchirurgie, die diese Methode bereits seit vielen Jahren in ihrer Klinik anbieten.
Ablauf einer Brustvergrößerung mit Eigenfett
Alternativ zu Brustimplantaten bietet Körperfett ein ideales Füllmaterial, welches zusätzlich zum Volumeneffekt die Textur und die Elastizität der Haut verbessert. Unser Fettgewebe enthält ähnlich wie Knochenmark sogenannte adulte Stammzellen. Diese wirken wie eine Verjüngungskur für die Haut. Bevor ein Fetttransfer zur Brustkonturierung stattfinden kann, muss das Fett gewonnen und speziell aufbereitet werden.
Im Prinzip läuft eine Brustvergrößerung in drei Schritten ab. Zunächst definiert der Chirurg die für die Fettzellentnahme geeigneten Bereiche und markiert sie. In der Regel sind es der Bauch, die Beine, der Po oder die Hüften, die ihr Fett spenden. Bei lokaler Betäubung in Dämmerschlaf - oder wenn es die Patientin wünscht auch in Vollnarkose - wird das Fett in moderner Tumeszenztechnik langsam und vorsichtig abgesaugt. Danach wird es gereinigt, um es von Öl- und Blutbestandteilen zu befreien, es wird verfeinert und konzentriert. Mit feinsten Kanülen wird das aufbereitete Fett in die vorher genau bestimmten Stellen der Brust eingespritzt. Es ist für das ästhetische Endergebnis sehr entscheidend an welche Stelle wieviel Fett eingespritzt wird, daher sollte unbedingt auf die Erfahrung des Arztes mit dieser Methode Wert gelegt werden.
Nach der Fettverpflanzung nimmt die Brust sofort an Größe zu, sie fühlt sich natürlich und echt an. Damit das empfindliche Fett sich nicht verschieben kann und die Brust ihre Form behält wird der Frau direkt nach der Behandlung für die nächsten Tage ein Watteverband angelegt. Dieser soll auch für Wärme und eine entsprechend gute Durchblutung sorgen, damit die Überlebens- bzw. Anwachsrate der transplantierten Fettzellen heraufgesetzt wird. An den Fettspendezonen ist über vier bis sechs Wochen ein Kompressionsmieder anzulegen.
Patientinnen sollten wissen, dass die endgültige Größe und Form ihrer neuen Brust erst nach etwa zwei bis drei Monaten zeigt. Zum einen müssen eingriffsbedingte Schwellungen zurückgehen und zum anderen benötigt das transplantierte Fettgewebe Zeit um mit dem Brustgewebe zu verwachsen. Fettzellen, die nicht überleben, werden verstoffwechselt. Manche Experten empfehlen in dieser Zeit regelmäßig zu kohlenhydratreichen Speisen zu greifen. Mit diesen kleinen Mahlzeiten soll der Insulinspiegel hochgehalten werden und so die Einheilung der Fettzellen begünstigt werden.
Kosten einer Brustvergrößerung mit Eigenfett
Die Gesamtkosten errechnen sich aus den Kosten für Material, Narkose, Aufwand, Klinikaufenthalt usw. sowie dem Honorar des Arztes. Oft sind die Kosten für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett höher als für eine Brustvergrößerung mit Implantat, da sich der Eingriff gewissermaßen aus zwei Behandlungen zusammensetzt – Fettabsaugen und Brustvergrößerung – und damit der Aufwand deutlich erhöht ist. In Deutschland zahlt frau für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett etwa 3.500 bis 7.500 Euro. Für einen Folgeeingriff, wenn sie zum Beispiel noch mehr Fett einfüllen lassen möchte, fallen die Kosten dann meist geringer aus; ca. 3.000 bis 4.000 Euro.
Häufige Fragen zur Brustvergrößerung mit Eigenfett
Wieviel mehr an Volumen kann man erreichen?
Bei einem Brustaufbau mit Eigenfett (Lipotransfer) beträgt die Volumenzunahme je Brust durchschnittlich 100 bis 150 ml. Die Patientin kann davon ausgehen, dass sie pro Eingriff etwa eine halbe bis eine Körbchengröße dazu gewinnt. In einer Sitzung werden ca. 100 bis 400 ml des gewonnenen Fettes auf die Brüste verteilt und eingebracht. Mehr kann das bestehende Gewebe nicht annehmen, d.h. die transplantierten Fettzellen würden absterben. Außerdem besteht das Risiko, dass sich sogenannte Ölzysten entwickeln.
Wann bin ich für die Eigenfett-Methode geeignet?
Für das Lipofilling zur Brustvergrößerung sind grundsätzlich Frauen geeignet, die genügend Fettdepots und idealerweise eine elastische Haut haben. Übergewichtige Frauen oder solche, die häufiger Gewichtsschwankungen unterliegen, erreichen erfahrungsgemäß keine zufriedenstellenden und dauerhaften Ergebnisse. Ebenso sind starke Raucherinnen keine geeigneten Kandidaten, da Nikotin die Anwachsraten der Fettzellen erheblich reduziert.
Wie lange hält das Ergebnis an?
Prinzipiell kann man von einem lebenslangen Effekt ausgehen. Relevant ist die Anzahl der Fettzellen, die überleben und im Brustgewebe anwachsen – sie bleiben dann für immer. Zu berücksichtigen ist dabei aber auch das Gewicht der Patientin. Bleibt es relativ konstant kann sie sich lange an ihrem neuen vollen Busen erfreuen. Der natürliche Hautalterungsprozess, der u.a. mit einem Elastizitätsverlust verbunden ist, ist allerdings damit nicht aufgehalten.
Welche Komplikationen gibt es?
In puncto Verträglichkeit gilt die Brustvergrößerung mit Eigenfett als risikoarm, da körpereigenes Fett zum Auffüllen der Brust genutzt wird. Bei dem Einbringen des Fetts ist aber auf jeden Fall Erfahrung gefragt, da es sonst zu Komplikationen wie ölhaltigen Zysten kommen kann. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen kann es auch nach dem Lipofilling zu Entzündungen kommen, die entweder medikamentös behandelt werden kann oder im schlimmsten Fall - was sehr selten ist - zu einer Entnahme des eingebrachten Fettgewebes führt.
Welche Indikationen gibt es für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett?
Neben der optischen Korrektur der Brust, die rein aus ästhetischen Beweggründen vorgenommen wird, kann auch eine medizinische Indikation vorliegen, die eine Brustvergrößerung mit Eigenfett veranlassen kann. Medizinische Gründe können sein:
- Volumenunterschiede: angeborene oder erworbene
- Asymmetrie Angeborene Deformität, zum Beispiel „Rüsselbrust“ (tubuläre Brust); der untere Bereich der Brust ist nicht ausgebildet und durch eine schmale Form gekennzeichnet
- Mamma-Aplasie: Nicht angelegte Brustdrüse
- Poland Syndrom: Fehlanlage einer Brustkorbhälfte (ohne Brust und Brustmuskel)
- Mamma-Hypoplasie: Sehr kleine Brustgröße, angeboren oder nach Schwangerschaften
- Unverträglichkeit von Silikonimplantaten, z.B. Kapselfibrose
- Brustrekonstruktion nach Brustkrebs
Quelle: DGÄPC-Ratgeber
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