Brustvergrösserung Methoden im Überblick
Um ein Implantat in der Brust zu platzieren, muss im Vorfeld über den Zugangsweg und die genaue Lage des Implantates entschieden werden. Der Zugang kann entweder in der natürlichen Hautfalte unter der Brust, rund um die Brustwarze oder in der Achselhöhle erfolgen. Welche Technik gewählt wird, richtet sich vor allem nach Form und Größe der Brust, dem Warzenvorhof sowie nach Größe und Material des gewählten Implantates.
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Brustvergrößerung mit Implantaten
Durch einen kleinen Schnitt schafft der Chirurg einen Hohlraum, in den er das Implantat einsetzt. Das Brustimplantat kann dabei - je nach Brustform und -größe sowie nach Beschaffenheit des Drüsen- und Weichteilgewebes - entweder über oder unter dem Brustmuskel platziert werden.
Zugang in der Falte unterhalb der Brust (inframammär)
Über eine drei bis vier cm lange Öffnung in der Brustfalte unter dem Busen (später im Liegen leicht sichtbar) kann das Implantat einfach und sicher unter oder über den Muskel geschoben werden. Der Zugang in der Falte unterhalb der Brust ist derzeit die gängigste Behandlungsmethode bei Brustvergrößerungen, da diese Technik als sicher gilt und die Narbe später kaum zu sehen ist.
Zugang über die Achsel (axillär)
Bei dieser Technik führt der Chirurg über einen ca. drei cm langen Schnitt in einer natürlichen Falte in der Achselhöhle ein endoskopisches Spezialinstrument mit eingebauter Minikamera bis zur Brust ein. Er kann dann das Operationsfeld am Monitor einsehen und die Lage des Brustimplantats genau planen bzw. die Implantattasche präparieren. Durch die axilläre Öffnung führt er das Implantat ein und platziert es auf oder unter dem Muskel. Dieser Zugangsweg ist minimal-invasiv und ermöglicht kaum sichtbare Narben.[1]
Zugang über die Brustwarze (periareolär)
Durch einen halbmondförmigen Schnitt um den Brustwarzenhof herum wird das Implantat in eine präparierte Tasche (meistens auf dem Brustmuskel) platziert. Diese Methode eignet sich nur bei kleinen Implantaten[2] oder leeren Kissen, die nachträglich gefüllt werden. Der Eingriff ist vergleichsweise schwierig, bringt jedoch den großen Vorteil mit sich, dass die entstehende Narbe weitgehend unsichtbar bleibt. Der Zugang in der Falte unterhalb der Brust ist derzeit die gängigste Behandlungsmethode bei Brustvergrößerungen.
Welcher Schnitt ist der Beste zur Brustvergrößerung mit Implantaten?
Der Zugang in der Brustfalte ist besonders weit verbreitet und gilt heute als Standard bei Brustvergrößerungen. Die optimale Wahl des Zugangs ist individuell unterschiedlich und hängt sowohl von den anatomischen Voraussetzungen sowie den Vorstellungen der Patientin ab.
Welche Schnittführung hinterlässt die unauffälligste Narbe?
Ein kleiner Schnitt am Rande vom Brustwarzenhof ist die unauffälligste Narbe. Allerdings kann diese Art der Brustvergrößerung nicht bei jeder Frau durchgeführt werden, da der Brustwarzenhof eine gewisse Größe benötigt.
Welcher Zugang ist am schonendsten?
Als gängige und meist verbreitete Methode gilt der Schnitt in der Unterbrustfalte. Zugänge über den Warzenhof bergen das Risiko von Verletzungen der Milchgänge, was späteres Stillen erschweren kann.
Was muss ich vor der Brust-OP beachten?
Grundsätzlich sollte die Patientin vor der Operation mindestens 14 Tage auf Schmerzmittel oder andere Medikamente verzichten, welche die Blutgerinnung verzögern. Auch auf den Verzehr von alkoholischen Getränken sollte in dieser Zeit verzichtet werden.[3] Im Beratungsgespräch mit dem jeweiligen Facharzt klärt dieser über alle weiteren Maßnahmen auf. Dabei wird zudem eine Mammografie sowie ein Ultraschall durchgeführt, damit die Brust-OP sicher und individuell auf die Patientin zugeschnitten verlaufen kann.
Wie lang dauert das Einsetzen der Implantate?
Eine Brustvergrößerung mit Implantaten dauert für gewöhnlich ca. ein bis zwei Stunden. Allerdings sollten sich die Patientinnen darauf einstellen, ggf. ein bis zwei Nächte zur Beobachtung in der Klinik zu verbleiben.
Was muss ich nach der Brust-OP beachten?
Nachdem der Verband abgenommen wurde, empfiehlt es sich, in den darauffolgenden vier Wochen ganztägig einen BH zu tragen. Schwellungen und Blutergüsse sind in der Regel ganz normal nach dem Eingriff und sollten innerhalb von Tagen oder Wochen von selbst wieder verschwinden. Das endgültige Ergebnis der Brustvergrößerung zeigt sich ungefähr nach sechs Monaten.[4]
Lage des Implantats
Bei der Positionierung des Implantats gibt es ebenfalls unterschiedliche Herangehensweisen. Grundsätzlich wird in Bezug auf den Brustmuskel in submuskuläre Lage (unter dem Muskel) und subglanduläre Lage (über dem Muskel) unterschieden. Brustvergrößerungen mit Implantaten, die unter den Muskel positioniert werden, haben den Vorteil, dass sie ein geringeres Risiko für Kapselfibrose (verhärtete, bindegewebsartige Kapsel, die sich um das Implantat bildet und Schmerzen erzeugt) aufweisen. In der Regel erzeugt die Positionierung unter dem Brustmuskel auch eine natürlichere Brustform, die sich zudem nach der Brustvergrößerung etwas weicher und natürlicher anfühlt.
Über dem Brustmuskel (ÜBM)
Brustvergrößerungen mit über dem Brustmuskel gelegenen Implantaten bieten eine deutlich größere Projektion pro Implantatvolumen und dadurch für gewisse Patientinnen eine ansprechendere Brustform. Grade bei Frauen mit schwachem Bindegewebe und genügend umgebendem Weichteilmantel, die eine optimale Einbettung für das Implantat bieten, kann auf diese Weise ein besseres Ergebnis erzielt werden. Auch für athletische Frauen oder Bodybuilderinnen, die Implantatverformungen durch Muskelkontraktion vermeiden wollen, wird diese Implantatposition von einigen Chirurgen für die Brustvergrößerung bevorzugt.
Unter dem Brustmuskel (UBM)
Bei dieser Methode wird das Implantat unter dem Brustmuskel platziert. Bei dieser Positionierung verschwinden die Konturen des Implantats und sind äußerlich nicht sichtbar. Eine Implantatkantensichtbarkeit oder die Tastbarkeit ist daher sehr unwahrscheinlich. Die Positionierung des Implantats unter dem Brustmuskel eignet sich besonders bei sehr schlanken Patientinnen mit wenig oder kaum vorhandenem Unterhautfettgewebe. Allerdings wird diese Methode eher selten angewandt, da die Technik unter anderem aufwändig und teils sehr schmerzhaft ist.
Wo wird das Implantat optimalerweise platziert?
Welche Technik infrage kommt, hängt stark von der individuellen anatomischen Beschaffenheit der Brust ab. Ein erfahrener und kompetenter Facharzt berät die Patientin umfassend und geht außerdem auch auf die individuellen Bedürfnisse der Patientin ein.
Was sind die Vorteile bei Brustimplantaten über dem Brustmuskel?
Derzeit werden die meisten Brustvergrößerungen über dem Brustmuskel durchgeführt, da bei dieser Methode meist größere Implantate gewählt werden können und die Implantate einfach zu positionieren sind.
Was sind die Vorteile bei Brustimplantaten unter dem Brustmuskel?
Die Vorteile bei einer Brustvergrößerung unter dem Brustmuskel sind zum einen das geringere Risiko einer Kapselfibrose (verhärtete, bindegewebsartige Kapsel). Zum anderen wird auch einer natürlichere Brustform erzielt und die Wahrscheinlichkeit, dass das Implantat verrutschen könnte, ist in der Regel geringer.[5]
Alternative Methoden zur Brustvergrößerung
Neben Brustimplantaten gibt es weitere Methoden, die ohne klassische Operation auskommen. Bewährt haben sich hierbei vor allem die Behandlung mit Eigenfett und der Einsatz einer speziellen Hyaluronsäure.
Brustvergrößerung mit Eigenfett
Ein Volumenaufbau mit körpereigenen Fettzellen kommt seit Jahrzehnten für die Behandlung kleinerer Körperpartien und seit den 1990er Jahren auch für die Brustvergrößerung zum Einsatz. Seitdem konnten die Ergebnisse sowohl in ästhetischer als auch medizinischer Hinsicht deutlich verbessert werden. Auch wenn die Forschung auf diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen ist. Bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett wird körpereigenes Fett entnommen und direkt unter die Brusthaut injiziert. Neueste Forschungen ermöglichen außerdem die Beimischung von Stammzellen, die dafür sorgen soll, dass die eingebrachte Lösung in kurzer Zeit neue Blutgefäße bildet und sicher in das Gewebe einwächst. Dadurch kann ein zuverlässiger und dauerhafter Volumenaufbau erreicht werden. Diese minimal-invasive Methode eignet sich beispielswiese für den Aufbau kleiner Brüste und die Modellierung hängender oder asymmetrischer Brüste.
Das Eigenfett für die Brustvergrößerung gewinnt man dabei an Polstern, in denen ausreichend Fettreserven angelegt sind - meist an Hüften, Flanken, Bauch oder Beinen. In den Regel werden die Fettzellen unter Vollnakose schonend abgesaugt und in einem sterilen Behälter aufgefangen. Anschließend wird das eigene, reine Fettgewebe ohne Zusätze in kleine Spritzen überführt. Das Fett wird dann gleichmäßig mit dünnen Kanülen im Gewebe verteilt. Das so injizierte Eigenfett vergrößert die Brust. Mehr Informationen zum Volumenaufbau der Brust mit Eigenfett finden Sie hier: Brustvergrößerung mit Eigenfett
Wie lange hält die Brustvergrößerung mit Eigenfett?
Das durch eine Brustvergrößerung mit Eigenfett gewonnene Brustvolumen ist dauerhaft. Fettzellen, die einmal angewachsen sind, bleiben für immer. Das Endergebnis ist ca. 6-12 Monate nach dem Eingriff sichtbar. Erfahrungsgemäß werden ca. 20-30% des injizierten Eigenfetts nicht vom Brustgewebe angenommen.
Wie lang dauert eine Brustvergrößerung mit Eigenfett?
Wie die Brust-OP mit Implantaten dauert eine Brustaugmentation mit Eigenfett ebenfalls ca. ein bis zwei Stunden. Der Eingriff kann entweder unter Vollnarkose oder unter lokaler Betäubung durchgeführt werden.
Wie viel mehr an Volumen kann erzielt werden?
Eine Vergrößerung um eine Körbchengröße ist realistisch, wenn alle Voraussetzungen stimmen.[6] Ein A-Körbchen kann zu einem B-Körbchen werden, sofern ausreichend Fettreserven vorhanden sind.
Kann ich eine Brustvergrößerung mit Eigenfett auch mehrfach durchführen lassen?
Eine Brustvergrößerung mit Eigenfett kann auch mehrfach durchgeführt werden. Wer seine Brust schrittweise vergrößern lassen möchte, kann sich ein weiteres Mal einer Brustvergrößerung mit Eigenfett unterziehen.
Birgt die Brustvergrößerung mit Eigenfett weniger Risiko als mit Implantaten?
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Unter Medizinern und Fachärzten gilt die Brustvergrößerung mit Eigenfett als risikoarmer, da das Risiko einer Kapselfibrose entfällt. Dieses Risiko ist zwar inzwischen aufgrund der sehr hohen Implantatqualität und schonender OP-Verfahren auch sehr gering, aber eben doch noch vorhanden.
Brustvergrößerung mit Hyaluronsäure
Als besonders risikoarm und schonend gilt die Brustvergrößerung mit einer speziell entwickelten Hyaluronsäure. Diese Substanz, ein gelartiger Gewebefüller, ist der körpereigenen Hyaluronsäure sehr ähnlich und damit äußerst verträglich und bietet gleichzeitig eine maximale Verweildauer im Körper. Das Hyaluronsäure-Gel wird direkt an der gewünschten Stelle injiziert und sorgt dort für einen lang anhaltenden Volumenaufbau. Dadurch können Brüste um etwa eine Körbchengröße vergrößert und gleichzeitig gestrafft werden. Um das Ergebnis dauerhaft zu erhalten, sollte in bestimmten Abständen Hyauronsäure nachgespritzt werden. Aktuelle Infos zur Formung der Brust mit Macrolane finden Sie hier: Brustvergrößerung mit Macrolane
Quellennachweis
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