Brustimplantat: Wann über wann unter Brustmuskel?
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Brustimplantat Positionierung

Wann wird das Brustimplantat über und wann unter dem Brustmuskel eingesetzt?

Mehrere Faktoren bedingen die Entscheidung, wie ein Implantat zur Brustvergrößerung positioniert wird. So spielt es eine Rolle, welche Ausgangsform und -größe die natürliche Brust hat, welche Gewebeeigenschaften sie mitbringt, welcher Volumenzuwachs gewünscht ist und wie der allgemeine Körperbau der Patientin ist. Gebräuchlich sind vor allem zwei Methoden: die Implantation über und die Implantation unter dem Brustmuskel.

Zwischen Brustdrüse und oberster Muskelschicht, also über den Brustmuskel, wird das Implantat gesetzt, wenn die Frau die nötigen Voraussetzungen mitbringt. Im Fachjargon heißt diese Lage des Implantats bzw. die operative Vorgehensweise subglanduläre Technik. Sie kommt in der Regel nur bei Frauen zum Einsatz, die viel Eigengewebe und weibliche Rundungen mitbringen. Bei zu wenig vorhandenem Eigengewebe und großen Implantaten wäre es sonst sehr wahrscheinlich, dass die Konturen des Implantats stark betont werden und das Implantat sowohl sicht- als auch tastbar ist. Der Vorteil der subglandulären Methode ist, dass das Implantat positioniert werden kann, ohne die Brustmuskelwand mit einem Expander aufzudehnen. Daher ist diese Vorgehensweise generell weniger traumatisierend für das gesamte Gewebe und die Nachblutungsgefahr geringer. Mit der Brustvergrößerung über dem Muskel lassen sich auch größere Implantate gut positionieren und hängende Brüste können durch eine deutliche Auffüllung des Dekolletés wieder angehoben werden.

Dr. med. Michael Pees

Dr. med. Michael Pees

Facharzt für Chirurgie

Der Zugang zum Implantatbett kann über drei Bereiche erfolgen: die Achselhöhle, die Unterbrustfalte und den Brustwarzenvorhofrand. Die Wahl hängt von Implantatgröße und -platzierung sowie den individuellen Gegebenheiten der Patientin ab.

Quelle: myBody-Expertengespräch Dr. Pees zu "Brustvergrößerung mit Implantaten"

Bei der submuskulären Methode sitzen die Brustimplantate teilweise oder komplett unter dem Brustmuskel. Da das Silikonimplantat vom Brustmuskel bedeckt ist, empfiehlt sich diese Lage besonders für schlanke Frauen, die kaum eigenes Fett- und Drüsengewebe besitzen. Das Implantat bzw. die Implantatränder sind so in der Regel von außen nicht sichtbar. Für Frauen mit einer kräftigen Brustmuskulatur eignet sich die submuskuläre Platzierung nicht, da die Implantate dann sehr fest sitzen, unter Anspannung stehen und sich sogar verformen können. Als nachteilig ist auch die Einschränkung bei der Wahl der Implantatgröße zu sehen. Aufgrund des begrenzten Platzangebots unter dem Muskel kann nicht jede gewünschte Größe eingesetzt werden – zumindest nicht in der ersten OP. Wenn zunächst kleinere Implantate zum Dehnen des Muskels verwendet werden ist es später durchaus möglich auch größere Implantate in die ausgeweitete Tasche zu implantieren. Ein Vorteil der teilweise submuskulären Methode ist, dass sich das Implantat im unteren Bereich der Brust gut bewegen und ausdehnen kann und so eine schöne, natürliche Brustform erzielt wird.

Neben diesen beiden gängigen Techniken gibt es auch die subfasziale Methode, welche als ziemlich schwierig gilt und daher nur von wenigen Spezialisten angeboten wird. Zudem ist nur bei wenigen Frauen die Muskelfaszie so stark ausgeprägt ist, dass die OP-Technik überhaupt in Frage kommt. Theoretisch würde bei dieser Methode das Implantat ebenfalls über dem Brustmuskel platziert werden, allerdings innerhalb der Faszie, also zwischen dem Brustmuskel und seiner Muskelhaut. Die Muskelhülle verdeckt die Implantatkonturen ebenfalls gut und das Ergebnis der Brustvergrößerung sieht gemeinhin sehr natürlich aus.

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