Liposuktion in Tumeszenz-Lokalanästhesie Das Verfahren, Veränderungen und neue Innovationen

Expertengespräch Dr. med. Gerhard Sattler

Heutzutage können wir in einer seriösen Ästhetischen Medizin so viele schonende und gleichzeitig sehr effektive Verfahren anbieten.

Dr. med. Gerhard Sattler
Frauenkörper mit Linien

Dr. med. Gerhard Sattler – Facharzt für Dermatologie und Ärztlicher Direktor der Rosenpark Klinik – ist Experte im Bereich der Fettabsaugung (Liposuktion). Bereits über 15.000 Liposuktionen hat er durchgeführt und vor gut 30 Jahren, die, als heutiger Goldstandard und besonders risikoarm geltende, Methode der Fettabsaugung in Tumeszenz-Lokalanästhesie nach Deutschland gebracht. Wir haben mit ihm über das Verfahren, Veränderungen und neue Innovationen gesprochen.

Interview mit Dr. med. Gerhard Sattler über Liposuktion in Tumeszenzs-Lokalanästhesie

myBody: Herr Dr. Sattler, wie hat sich das Verfahren der Liposuktion im Vergleich zu Ihrer ersten Fettabsaugung im Jahr 1989 verändert?

Dr. med. Gerhard Sattler: Das fängt schon bei der Betrachtungsweise der Gewebeanatomie an. Gerade in den letzten 5 Jahren haben wir, dank stetiger Fortbildung und der engen Zusammenarbeit mit weltweit anerkannten Anatomen, das Unterfettgewebe viel besser verstanden.

Bei einer ästhetischen Liposuktion geht es nicht nur darum Fett zu entfernen, sondern vielmehr darum innerhalb des Fettgewebes eine Harmonie herzustellen. Denn meist ist die Problemzone nicht nur ein zu viel an Fett, sondern auch ein Verlust der Hautelastizität.

Die Fettabsaugung in Tumeszenz-Lokalanästhesie gibt es in der Rosenpark Klinik seit Bestehen. Also seit über 23 Jahren. Die Sichtweise auf die Anatomie ermöglicht es uns, die Ergebnisse weiter zu perfektionieren und bei der Fettabsaugung gleichzeitig eine Hautstraffung zu erzeugen. Selbst nach so vielen Jahren ist das für mich immer wieder wie eine Art Magie, was mittlerweile mit einer einzigen gezielten Liposuktion bewirkt werden kann.

myBody: Wie ist die Fettabsaugung mit gleichzeitiger Straffung möglich?

Dr. med. Gerhard Sattler: Unser Gewebe besteht nicht nur aus Haut und Fett. Man muss sich das unter der Haut wie ein Haus mit mehreren Stockwerken vorstellen. Die Decken und Böden bilden Faszienstrukturen, die Wände werden aus Gefäßen und Bindegewebssträngen gebildet. Die verschiedenen Räume der Stockwerke bestehen aus Fettzellen.

Vor der Absaugung wird die Tumeszenz-Lokalanästhesie in die zu behandelnde Zone eingebracht. Diese betäubt und hilft das Gewebe optimal vorzubereiten, macht also die Räume der Stockwerke größer, wodurch die während der Liposuktion eingesetzte Vibrationskanüle einen leichteren und schonenderen Zugang zu den Fettzellen erhält.

Das Absaugungsziel ist die Räume und Stockwerke so zu behandeln, dass die Räume im Anschluss nicht nur kleiner, sondern das Haus in sich auch deutlich stabiler ist. Medizinisch bedeutet das, dass es zu einer Verklebung der Gewebeschichten und Gleitebene über der Tiefenmuskulatur kommt. Das heißt für Patienten, dass sich die Behandlungsstelle nicht nur verschlankt, sondern sich das Gewebe auch spür- und sichtbar verfestigt. Es kommt zu einem Lifting-Effekt.

Innovationen und Trends

myBody: Welche Innovationen gibt es?

Dr. med. Gerhard Sattler: CoolPlasma von Renuvion® ist mein absolutes Highlight. 2019 durfte ich dieses innovative Verfahren als erster in Deutschland testen. Seitdem habe ich über 100 Patienten damit behandelt. Der Vorteil gegenüber anderen Verfahren der Hautstraffung, wie dem Radiofrequenzverfahren oder der Laserlipolyse, ist, dass Renuvion® für Patienten besonders risikoarm ist.

myBody: Wie funktioniert CoolPlasma von Renuvion®?

Dr. med. Gerhard Sattler: Die CoolPlasma-Energie von Renuvion® sorgt, durch die einzigartige Kombination von Heliumplasma mit Radiofrequenzenergie, für eine sehr präzise und kontrollierte Wärmeabgabe im Gewebe. Dadurch revolutioniert Renuvion® die Möglichkeiten der Hautstrauffung.

Eingesetzt wird es entweder direkt im Anschluss an eine Liposuktion oder in besonderen Fällen auch ohne vorherige Fettabsaugung.

myBody: Woher kommt der Trend zu Körperbehandlungen?

Dr. med. Gerhard Sattler: Meiner Meinung nach hängt dies vor allem mit dem vorhersehbaren Ergebnis, der Umsetzbarkeit und dem geringen Risiko für die Patienten zusammen. Heutzutage können wir in einer seriösen Ästhetischen Medizin so viele schonende und gleichzeitig sehr effektive Verfahren anbieten, welche man sich zu Beginn meiner ästhetischen Karriere, vor gut 30 Jahren, nicht hätte vorstellen können.

Allgemein ist aber auch der generelle Trend der letzten Jahre zu gesundem, attraktivem Aussehen ein Grund. Früher hat sich die Ästhetische Medizin eher auf das Gesicht konzentriert, da der Alterungsprozess aber den gesamten Körper betrifft, entstand irgendwann eine Disharmonie zwischen Körper und Kopf. Mittlerweile geht es um das Gesamterscheinungsbild und da spielen für jeden gut sichtbare Problemzonen, wie Fettpölsterchen und erschlaffte Hautpartien an klassischen Stellen, also zum Beispiel oberhalb der Knie, am Hals und den Oberarmen, eine Rolle.

myBody: Ist eine Fettabsaugung ganzjährig möglich, also auch im Sommer?

Dr. med. Gerhard Sattler: Diese Frage bekommen wir immer wieder gestellt. Ja, auch im Sommer ist eine Liposuktion möglich. Durch die Wärme hat man zwar generell eine höhere Schwellneigung des Gewebes, auf das spätere Ergebnis hat das jedoch keinen negativen Einfluss. Wir bieten zum Beispiel seit Jahren ein Liposuktion Sommer Special an. Gerade wenn man nicht unterwegs ist, kann man die Zeit optimal dafür nutzen, den Körper für den Winter in Form zu bringen.

myBody: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch, Dr. Sattler!

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